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Angriff im Eisland (Die Eisdämonen der Elben - Erstes Buch) (Alfred Bekker's Elben-Saga - Neuausgabe / Elbenkinder) (German Edition)

Angriff im Eisland (Die Eisdämonen der Elben - Erstes Buch) (Alfred Bekker's Elben-Saga - Neuausgabe / Elbenkinder) (German Edition)

Titel: Angriff im Eisland (Die Eisdämonen der Elben - Erstes Buch) (Alfred Bekker's Elben-Saga - Neuausgabe / Elbenkinder) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Elbenflotte an der Küste des Zwischenlandes miterlebt hatten, nichts davon wissen, dass der Elbenturm vielleicht Teil eines uralten Bauwerks war. Sie wollten auf jeden Fall daran festhalten, dass sie ein vollkommen leeres Land betreten hatten, in dem es nichts gegeben hatte, er strecht keine Hinterlassenschaft irgendeiner untergegangenen Kultur.
    Nur so konnten sie weiterhin behaupten, dass alles, was man in Elbiana vorfinden konnte, von ihnen geschaffen worden war. Durch ihre Baukunst, ihre Magie und die Kraft ihres Willens – und nicht etwa dadurch beeinflusst, dass vor langer Zeit irgendjemand anderes diesen Platz schon in gewisser Weise vorbereitet hatte.
    Die beiden Elbenkinder auf dem Flugungeheuer ließen den Elbenturm hinter sich. Wenig später tauchte hinter einer Bergkette das Meer auf. An der Küste, nur wenige Meilen von Thamandors Werkstatt auf dem Elbenturm entfernt, lag Elbenhaven, die Hauptstadt von Elbiana. Hunderte von Schiffen aus aller Herren Länder lagen im Hafen. Die Königsburg war von einer Stadt umgeben, die wiederum von einer starken Mauer geschützt wurde.
    Daron brauchte Rarax nicht weiterhin zu lenken, denn das Riesenfledertier kannte den Weg. Der Pferch, in dem es normalerweise gehalten wurde, befand sich im äußeren Burghof bei denen der Elbenpferde.
    Als sie dort landeten, trafen sie auf Rhenadir den Gewissenhaften, der als Hofmarschall des Elbenkönigs für die Pflege und Fütterung der Elbenpferde auf der Burg verantwortlich war. Er kümmerte sich inzwischen ebenso um Rarax, auch wenn sich das Riesenfledertier seine Nahrung selbst erjagte und natürlich nichts von dem Heu nahm, das man den Elbenpferden vorsetzte.
    „Ihr wart zwanzig Jahre in Estorien“, sagte er. „Fällt mir deswegen etwas schwer, mich wieder daran zu gewöhnen, dass dieses … Raubtier so nahe bei den friedlichen Elbenpferden untergebracht wird.“
    Daron seufzte. „In Estorien verläuft die Zeit schneller, darum kam es uns nicht so lang vor“, sagte er. „Aber wir sind inzwischen auch schon wieder seit einem ganzen Jahr zurück.“
    „Ja, wie die Zeit vergeht“, sagte Rhenadir. „Und wie sich alles so schnell verändert.“
    „Und darauf kommt er jetzt, nachdem wir seit einem Jahr wieder zurück sind?“, wandte sich Sarwen mit einen Gedanken an ihren Bruder.
    „Für uns ist ein Jahr eine lange Zeit, für die anderen Elben nicht“, antwortete ihr Daron ebenso lautlos. „Wir scheinen menschlicher zu sein, als wir glauben.“
    „Zumindest trifft das offenbar auf unser Zeitempfinden zu“, gestand Sarwen ein. „Muss wohl das Erbe unserer menschlichen Mutter sein.“
    „Vielleicht schließt das aber auch andere Dinge mit ein.“
    „Was meinst du damit?“
    „Ich meine das mit dem Wachsen.“
    „Wie bitte?“ Es kam nicht oft vor, dass Sarwen einen Gedanken ihres Bruders nicht auf Anhieb verstand.
    „Wir tauschen uns später darüber aus“, wehrte Daron ab. Er wandte sich wieder an Rhenadir den Gewissenhaften und deutete auf eines der Elbenpferde, die noch nicht abgesattelt waren. „Ist dies nicht das Pferd von Herzog Branagorn?“
    Rhenadir nickte. „Er ist vor Kurzem in Elbenhaven eingetroffen und spricht mit Eurem Großvater.“
    Daron und Sarwen verabschiedeten sich von dem Hofmarschall und gingen dann zum Palas der Königsburg von Elbenhaven, wo sich auch der große Festsaal des Elbenkönigs befand.
    Aber Sarwen verhielt plötzlich im Schritt. „Jetzt sag mir, was du gerade mit deinen Gedanken gemeint hast“, forderte sie von Daron. „Ich habe es nicht verstanden!“
    „Nein, du hast es nicht verstehen wollen und deine Gedanken dagegen verschlossen“, behauptete ihr Zwillingsbruder.
    Sie schwiegen eine Weile lang und sahen sich nur an. Ausnahmsweise wechselten sie keinen einzigen Gedanken miteinander.
    „Du hattest lange nicht dein Spiegelbild gesehen und warst sehr schockiert über die Veränderung“, sagte das Elbenmädchen schließlich in ruhigem, verständnisvollem Tonfall. „Es hat dich erschreckt, wie sehr du gewachsen bist.“
    „Nein“, widersprach Daron. „Es hat mich nicht erschreckt, dass und wie sehr ich gewachsen bin, sondern dass es von allein geschah. Ich hatte es keineswegs erlaubt, es ist einfach passiert. Wie bei einem Menschen. Verstehst du, was ich meine? Wer weiß, was sonst noch menschlich an uns ist.“
    „Ist das nicht gleichgültig, Daron? Wir sind Halbelben und dazu noch auf eine Weise magisch begabt wie kaum jemand sonst.“
    Daron lächelte
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