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Angriff im Eisland (Die Eisdämonen der Elben - Erstes Buch) (Alfred Bekker's Elben-Saga - Neuausgabe / Elbenkinder) (German Edition)

Angriff im Eisland (Die Eisdämonen der Elben - Erstes Buch) (Alfred Bekker's Elben-Saga - Neuausgabe / Elbenkinder) (German Edition)

Titel: Angriff im Eisland (Die Eisdämonen der Elben - Erstes Buch) (Alfred Bekker's Elben-Saga - Neuausgabe / Elbenkinder) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Elbenstahl nicht bewirken.
    Der Eisdämon richtete das Maul auf Lirandil und riss es weit auf. Lirandil fasste das Schwert mit beiden Händen, doch gegen den nächsten Feuerstrahl aus dem Rachen des Ungeheuers gab es keinen Schutz.
    Prinz Sandrilas stürmte mit weiten Sätzen heran, aber die Entfernung war viel zu groß, als dass er Lirandil noch rechtzeitig hätte erreichen können. Doch der einäugige Prinz griff unter sein Gewand und holte einen dunklen Stein hervor. Er war schwarz und vollkommen glatt. Ein magischer Glutstein, den sie auf ihre Reise ins Eisland mitgenommen hatten, um sich wärmen und Nahrung zubereiten zu können. Schließlich gab es in diesem Landstrich nirgends Brennholz.
    Sandrilas schleuderte den Stein mit aller Kraft und murmelte dabei eine Formel in der alten Sprache der Elben. Der Stein glühte auf, nahm eine unnatürliche, leicht gebogene Flugbahn und schnellte genau auf den Kopf des Eisdämons zu.
    Gerade als die bläuliche Feuersbrunst aus dem Drachenmaul dringen sollte, schlug der rötlich schimmernde Glutstein in den Rachen des Eisdämons. Das eisblaue Feuer wurde zischend gelöscht, und weißer Dampf wallte aus dem Maul des würgenden Dämons. Er taumelte auf seinen kräftigen Hinterbeinen zurück. Seine Vorderläufe waren sehr viel kleiner und endeten in eisigen Klauen, mit denen er in sein Maul hineinzugreifen versuchte. Da er gerade zu einem weiteren Schlag mit seinem Sichelschwanz ausgeholt hatte, konnte er sein Gleichgewicht nicht halten und sank gurgelnd und zischend in den Schnee.
    „Lauft, Lirandil!“, rief Prinz Sandrilas.
    Lirandil ließ sich das nicht zweimal sagen. Er spurtete los, so schnell er konnte. Zumindest im Augenblick ging von dem Eisdämon keine Gefahr aus. Er würgte immer noch. Anstatt bläuliches Feuer sprühten rötliche Funken aus seinem Rachen. Dabei wälzte er sich am Boden, stand wenig später aber wieder auf seinen Hinterläufen und saugte so viel Schnee wie möglich in sein Maul. Erneut erklang ein Zischen. Offenbar löschte der Schnee die Hitze des Glutsteins, zumindest ein wenig.
    „Für einen Einäugigen könnt Ihr aber gut zielen!“, meinte Lirandil, als er Sandrilas erreichte.
    „Das ist Magie der Alten Zeit!“, antwortete Sandrilas ungerührt.
    Lirandil wusste, was der Prinz damit meinte. Er und Sandrilas gehörten zu den wenigen Elben, die bereits gelebt hatten, als ihr Volk noch im fernen Land Athranor gesiedelt hatte. Zwar war schon damals die Magie der Elben immer schwächer geworden, war aber im Vergleich zur derzeitigen Epoche dennoch sehr viel stärker gewesen.
    Daron und Sarwen, die magisch hochbegabten Enkel des Elbenkönigs, bildeten in dieser Hinsicht eine Ausnahme. Und von den magischen Fähigkeiten der beiden Elbenkinder waren selbst Lirandil und Sandrilas weit entfernt.
    Lirandil ließ den Blick schweifen.
    Auf den von Eis und Schnee bedeckten Anhöhen erschienen auf einmal Dutzende von Eisdämonen. Oben auf den Kämmen der Schneehügel blieben sie zunächst stehen, um die Lage zu überblicken. Sie reckten die Sichelklingen ihrer Schwänze drohend empor. Hier und dort zischte eine bläuliche Stichflamme aus einem Maul.
    „Bei alle Elbenkönigen, woher kommen die so plötzlich?“, stieß Sandrilas hervor. „Und so viele!“
    „Sie haben keinen Herzschlag und kein Blut, dessen Fluss man rechtzeitig hören könnte“, stellte Lirandil fest. „Und ihre Schritte sind sehr leise. Ich habe sie nicht bemerkt.“
    „Es sind Hunderte!“
    Jener Eisdämon, dem Sandrilas den Glutstein in den Rachen geworfen hatte, erholte sich zusehends. Er spuckte eine Wolke schwarzer Asche aus. Das mussten die Überreste des Steins sein.
    Dann stieß einer der anderen Eisdämonen einen durchdringenden, schrillen Laut aus, der vermutlich in noch weiterer Entfernung zu vernehmen war als jedes Hornsignal der Elben.
    Auf dieses Zeichen schienen sie alle gewartet zu haben.
    Sie stürzten mit erhobenen Sichelschwänzen und aus den Mäulern züngelnden Flammen los.
    „Jetzt wird sich zeigen, was für ein schneller Waldläufer Ihr seid, Fährtensucher!“, meinte Prinz Sandrilas.
    Den beiden Elbenkriegern blieb nichts anderes übrig, als die Flucht zu ergreifen.
    Aber die Eisdämonen waren nicht nur lautlose, sondern auch äußerst schnelle Läufer. Lirandil, der als Fährtensucher die Natur der unterschiedlichsten Wesen erforscht hatte und sich dieses Wissen für die Spurensuche nutzbar machte, war kaum ein anderes Geschöpf bekannt, das sich dermaßen
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