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Adamas Entscheidung (Nicht von hier) (German Edition)

Adamas Entscheidung (Nicht von hier) (German Edition)

Titel: Adamas Entscheidung (Nicht von hier) (German Edition)
Autoren: Laurent Bach
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seine Augen verzogen sich zu Schlitzen. Jean Luc brach der Schweiß aus, das Blut rauschte in seinen Ohren. Konnte es wirklich so leicht gehen? War das eine Falle? Adama zuckte plötzlich zusammen und erstarrte wieder.
    „Sag schon mal Auf Wiedersehen“, höhnte der junge Kerl mit rauer Stimme. Jean Luc sah eine Waffe in seiner Hand, die er aus seinem Hosenbund gezogen hatte. Er wollte schreien, die Arme nach Adama ausstrecken, doch er konnte es nicht. Adama öffnete seinen Mund, schaute ihn flehend an.
    „Jean Luc, hau ab!“
     
    Modibo kauerte sich im Gebüsch zusammen. Trotz der warmen Sommernacht war ihm kalt. Was würde hier um 22 Uhr passieren? Jean Luc war bereits da, er stand dort auf der festen Asche des Boule-Platzes und schien sich in ein Nervenbündel verwandelt zu haben. Immer wieder sah er sich um, zuckte bei jedem Auto, das vorüber fuhr, zusammen, kratzte sich am Kopf und biss sich auf die Lippen. Da schrak auch Modibo auf, denn Schritte näherten sich. Er duckt sich noch tiefer hinter die Blätter des großen Buchsbaums und erkannte bald drei Männer, unter ihnen Adama. Modibo hielt die Luft an - Adama war gefesselt. Also doch! Der geheimnisvolle Umschlag, den er vorsichtig aufgerissen und dann wieder verklebt hatte, bezog sich also doch auf Adama, er hatte jedoch nur die Orts- und Zeitangaben gelesen und nicht weiter nachgesehen. Man hatte seinen Freund als Geisel benutzt und Jean Luc erpresst. Modibo runzelte die Stirn. Freund? Nein, Adama war ja gar nicht mehr sein Freund. Doch warum steckte er dann hier im Unterholz? Es war ein Zwang, der ihn hergeführt hatte. Wie ferngesteuert hatte er den Nachmittag in seiner Wohnung verbracht, ohne etwas zu denken oder zu fühlen. Er war nicht mehr bei Sinnen gewesen, sondern wie betäubt und mit dicker Watte im Kopf. Erst, als es dunkel wurde, hatte sein Körper ihn hinaus geführt in die Nacht, in die Metro, in diesen Park. Um einen Schwulen zu retten. Modibo hätte fast geschnauft bei diesem Gedanken, schnell hielt er sich die Hand vor den Mund. Mit den Kerlen war nicht zu spaßen. Sie standen drei Meter von ihm entfernt, Adamas Hände waren auf dem Rücken gefesselt, die Finger zuckten und er schien am ganzen Körper zu beben. Da ist er in guter Gesellschaft, drei Nervenbündel auf einmal, dachte Modibo und schob sich vorsichtig näher heran. Die Männer sprachen mit Jean Luc, der etwas aus seiner Jacke holte. Modibo erkannte den Revolvergriff, der aus dem Hosenbund des jungen Mannes schaute. Adama würde hier sterben, sein Weg war hier zuende. Um den Bullen war es nicht schade, aber Adama - er war so voller Hoffnung gewesen. Modibo spürte, wie eine ganze Ameisenschar über seinen Rücken trippelte. Scheißegal, ob er schwul war oder nicht - Adama hatte ein Recht auf Leben, auch wenn Modibo sein Liebesleben ganz und gar nicht billigte. Was sollte er  nun tun? Diese Frage war keine. Im Nu hatte er das Messer aus seiner Hosentasche gezogen und kroch noch näher über den weichen Erdboden an die Männer heran. Adamas weiße Handinnenflächen leuchteten ihm entgegen. Er setzte die Klinge an die Fessel und merkte, wie Adama seinen Körper straffte. Da zog der junge Kerl den Revolver, packte Adama um den Nacken und zielte damit auf seinen Kopf. Modibo hätte sich beinahe in die Hose gemacht, doch da löste sich die Schnur und fiel zu Boden.
     
    Adama lief der Schweiß über die Stirn. Der Lauf der Pistole tat ihm weh, schnitt in seine Kopfhaut. Der Arm um seinen Hals drückte ihm das Blut ab.
    „Halt, wartet!“ rief Jean Luc. „Das bringt doch nichts. Einen Bullen erschießen - das schon gar nicht. Die Kollegen machen euch fertig.“
    „Ach, wirklich?“, spottete Basecap. Adama richtete sich ein wenig auf, seine Hände waren frei. Wer hatte ihn losgeschnitten? Und wann würden die Männer es merken? Dann würde es für ihn zu spät sein. Er atmete tief ein und stieß mit aller Kraft mit der Hand vor die Waffe, schob sie nach oben. Ein Schuss löste sich, Adama schrak zusammen und fiel auf die Knie. Der Knall schien seine Ohren zu durchbohren, es tat so weh, dass er sich die Hand an das rechte Ohr hielt. Doch er bekam mit, dass in diesem Moment Jean Luc ebenfalls eine Waffe zog. Er schoss auf den älteren Mann, der ganz verblüfft Adamas Befreiungsversuch beobachtet hatte. Doch auch Basecap fiel zu Boden, denn jemand sprang ihm in die Knie und warf ihn mit einem Bodycheck um.
    „Modibo!“ rief Adama und krabbelte auf seinen Freund zu, der mit
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