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Adairas Erbe

Adairas Erbe

Titel: Adairas Erbe
Autoren: Amber Blake
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waren zwar reichlich wage, aber dass sie mehr Haare auf den Zähnen hatte, als ihr Pferd am Schweif, war ihr noch sehr präsent.
     
    „Wer ist da?“ Bellte eine erstaunlich kräftige Stimme.
     
    „Wir sind es nur, Mrs. Haggerty! Amy und Caya von den O`Reillys... und unsere Gargoyles,“ fügte sie hastig hinzu, als sie Brocs unwilligen Blick merkte.
     
    „Was steht ihr denn da draußen herum? Kommt doch herein!“
    Die Einladung klang eher wie ein Befehl, dem gefälligst und unverzüglich Folge zu leisten war.
    Sie stiegen von den Pferden, lösten die Sattelgurte und banden sie an der dafür vorgesehenen Stange, bei der Tränke an. Das Cottage hatte vermutlich noch nie ein Auto gesehen und war, nach wie vor, für Reiter gerüstet.
    Sie betraten das kleine Häuschen und standen direkt in der Küche. Caya hatte nicht den Eindruck, dass sich irgendetwas verändert hatte, seit sie als kleines Kind das letzte Mal hier gewesen war.
    Mrs. Haggertys Cottage hätte, ohne weiteres, in einem Museumsdorf stehen können. Keines der Möbelstücke sah jünger als zwei Jahrhunderte aus. An dem uralten Küchentisch hatten Generationen von O´Reilly Kindern gesessen und den Erzählungen aus längst vergangenen Tagen gelauscht. An der Decke hingen Würste und geräucherte Schinken, auf dem offenen Kamin hing ein Kessel am Haken, indem ein Eintopf vor sich hin köchelte.
    Mrs. Haggerty stand am Küchentisch und zerstieß Kräuter in einem steinernen Mörser. Gekleidet in einem altmodischen, wadenlangen Kleid, mit einer geblümten Kittelschürze und einem Kopftuch, vermittelte sie den Eindruck einer weitaus jüngeren Frau, wie sie da kraftvoll den Mörser bediente. Aus ihren hundert Falten und Runzeln blickten zwei hellwache Augen, die sie interessiert musterten.
     
    „Ich hab dich lange nicht gesehen, Caya, lass dich anschauen! Sie kniff die Augen zusammen und sah sie von oben bis unten an.
    „Prächtig schaust du aus! Du auch Amy,- wurde aber auch Zeit, dass du dich von den altbackenen Kleidern verabschiedet hast.“
     
    Broc musste lachen.
     
    „Ah! Adairas Gefährte! Wie geht es dir, mein Freund? Hast du eine würdige Nachfolgerin gefunden? Das freut mich sehr!“
     
    Broc tat etwas, dass für ihn äußerst ungewöhnlich war. Er hüpfte von Cayas Schulter auf den Küchentisch und verneigte sich tief vor Mrs Haggerty.
     
    „Ja. Caya ist eine würdige Nachfolgerin von Adaira. Ich bin stolz und glücklich, ihr dienen zu dürfen. Geht es dir gut, ehrwürdige Mutter?“
     
    Caya blinzelte mit den Augen. So formvollendet hatte sie Broc noch nie erlebt.
     
    „Das ist schön! Setzt euch doch alle!“
     
    Sie hantierte in ihrem Küchenschrank herum und stellte Tassen auf den Tisch. Aus einer Kanne, die an der Feuerstelle stand, schüttete sie Tee hinein.“
     
    „Ich nehme an, du überlegst dir, ob du den Wächtern beitreten sollst?“
    Caya verschluckte sich fast an dem heißen Getränk, so unvorbereitet traf sie die Frage.
    „Ich bin keine Hellseherin, keine Angst!“ lächelte Mrs, Haggerty.
    „Ich bin nur auf dem Laufenden und das wäre zumindest die Frage, die ich mir stellen würde, wenn ich in deiner Situation wäre.“
     
    „Ich habe t atsächlich darüber nachgedacht“, gab Caya zu.
    „Zumindest werde ich mich näher damit beschäftigen und mir die Organisation einmal genauer betrachten, wenn wir wieder auf Sheanthee sind.“
     
    „Es ist vermutlich eine kluge Entscheidung ihnen beizutreten. Ich glaube, Adaira hätte genauso gehandelt.“ Mrs Haggerty nickte ihr verschwörerisch zu und Caya hatte den Eindruck, dass sie ganz genau ihre Beweggründe kannte. Interessanterweise  äußerte sie sie ebenfalls nicht vor Amy.
    Sie plauderten noch eine Weile und verabschiedeten sich dann. Als sie gerade wieder auf die Pferde steigen wollten, rief Mrs Haggerty , Caya noch einmal zurück.
     
    „Nimmst du bitte ein Glas Marmelade für die kleine Daracha mit? Sie liebt meine Pflaumenmarmelade!“
     
    Caya ging noch einmal hinein und wartete, bis Mrs. Haggerty ein Glas aus der Speisekammer geholt hatte. Sie drückte sie ihr in die Hand und hielt sie am Arm fest.
     
    „Überlege dir gut, wem du traust! Manches ist nicht so, wie es scheint. Wenn du nicht mehr weiter weißt und dich nicht entscheiden kannst in welche Richtung du gehen sollst, dann frage nach dem warum? “
     
    Caya schaute sie verwirrt an.
     
    „Ich verstehe nicht...“
     
    „Du wirst verstehen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist. Und noch eins:
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