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Achtsam leben, lieben, handeln - ein spiritueller Begleiter durch das Jahr

Achtsam leben, lieben, handeln - ein spiritueller Begleiter durch das Jahr

Titel: Achtsam leben, lieben, handeln - ein spiritueller Begleiter durch das Jahr
Autoren: Echter
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es
    geht, und dann langsam öffnen. Sich dabei sagen:
    Ich will offen sein für das, was der Tag bringt.
    âˆž
    Im Lauf der Woche auf einen der fünf Sinne eingehen.
    Zum Beispiel: Kann ich das Kleingedruckte noch gut
    lesen? Höre ich alles, was in der Gesprächsrunde
    gesagt wird?
    âˆž

∞
    Mindestens einmal in der Woche ganz besonders
    achtsam sein für das, was Menschen an unserer Seite
    nötig haben oder was sie von uns erwarten.
    âˆž
    Sich im Laufe des Monats vornehmen, sinnlicher zu
    werden: Gegenstände einfühlsam abzutasten, ein Tier
    zärtlich zu streicheln, mit den Blumen oder Pflanzen
    auf dem Fensterbrett zu sprechen.
    âˆž
    Am Ende des Monats
sollten drei dieser Impulse
verwirklicht sein.

APRIL
In Freundschaft leben

Freundschaft, das ist wie Heimat.
    Kurt Tucholsky
    Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Freundschaft zweier Menschen besteht in der Anerkennung, dass der andere anders ist und anders bleiben darf. Auf dieses Anderssein gilt es in einer Freundschaft zu achten und es zu bewahren. Gelingt das nicht, entsteht höchstens eine Zweckgemeinschaft oder eine fruchtlose Abhängigkeit.
    Ein Freund, die Freundin erfüllt unsere Sehnsucht, nicht allein zu sein, nicht isoliert leben zu müssen. Freundschaft schenkt das Gefühl von Heimat und Geborgenheit. Selbst wenn sich Freunde über Jahre nicht sehen, können sie einander auch aus der Ferne dieses Gefühl der Nähe und Fürsorge schenken.
    Eine Freundschaft entsteht im freien, bedingungslosen Raum. Sie kann nicht erzwungen werden. Damit Freundschaft entstehen kann, braucht es Zeit, einen gemeinsamen Weg und ein gemeinsames Ziel. Spontane Entscheidungen führen eher selten zu einer tiefen Freundschaft.
    Wer in einer Freundschaft Heimat gefunden hat, benötigt nicht viele Worte und Beteuerungen. Sie sind eher schädlich, weil sie die Sorge aufkommen lassen, es wäre mit der Freundschaft nicht allzu weit her, wenn man sich ihrer ständig versichern muss. In diesem Sinne nennt Jesus die Frauen und Männer, die seinen Weg geteilt haben, Freundinnen und Freunde. Einfach so. Ohne Bedingungen. Jesus lädt Menschen, denen er Freund und Bruder sein will, ein, zu kommen, zu sehen, mitzugehen. Und er deutet an, wozu ein Freund letztlich im Wort und in der Tat fähig sein muss: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt“ (Joh 15,13).
Vergessen
    Zwei Jungen, die sich in ihrer Schulzeit ständig auf den Geist gingen und allerlei Dinge planten, worauf der andere hereinfallen musste, waren erst sehr spät Freunde geworden. Als sie wieder einmal über ihre Kindheit und Jugendzeit sprachen und sich die vielen gegenseitigen Sticheleien und Quälereien in Erinnerung riefen, fragte der eine: „Kannst du dich noch an unsere ärgerlichen Dummheiten von damals erinnern?“ Von seinem Freund bekam er lachend die Antwort: „Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich das alles vergessen habe.“
    Ein treuer Freund ist wie ein festes Zelt;
wer einen solchen findet,
hat einen Schatz gefunden.
    Jesus Sirach 6,14
    Freundschaft
beweist sich gegen den Wind.
    Es gibt Zeichen, die eine wahre Freundschaft von den eher zahlreichen Freundschaften unterscheiden. Es erscheint unmöglich, viele Freunde zu haben. Freundschaft ist rar, sie beweist sich in Krisensituationen und wird sich dennoch über Grenzen hinwegsetzen, die durch Religion oder Konventionen, durch Moral oder Traditionen aufgerichtet wurden und immer noch werden. Eine Freundschaft darf weder vor Nationen noch Rassen Halt machen. Der Wert einer solchen Freundschaft, die nicht mit Geld und Gut aufzuwiegen ist, besteht darin, dass wir uns verstanden und aufgehoben fühlen . So wie wir sind und ohne dass uns jemand bessern oder ändern wollte. Das ist Freundesart.
    Wenn wir uns verstanden fühlen, öffnen wir uns. Freunde sind einander vertraut. Sie wissen, wie der andere reagieren wird. Sie können sich aufeinander verlassen, ohne viele Worte machen zu müssen. Das Vertrauen reicht nicht selten tiefer als bei einem Liebespaar. Schließlich muss ein Paar erst lange genug verheiratet sein, bis eine Partnerschaft zur Freundschaft geworden ist.
    Die Liebe einer Freundschaft kann in der Seele des Freundes lesen, sogar über große Entfernungen hinweg. Viele, die einander Freunde geworden sind, bestätigen es: Als ich an ihn dachte, hat er
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