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Achtsam leben, lieben, handeln - ein spiritueller Begleiter durch das Jahr

Achtsam leben, lieben, handeln - ein spiritueller Begleiter durch das Jahr

Titel: Achtsam leben, lieben, handeln - ein spiritueller Begleiter durch das Jahr
Autoren: Echter
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angerufen. Als ich meinen Freund in einer bestimmten Situation dringend brauchte, war er auf einmal da.
    Die Freundschaft hat mit Gott zu tun. Bei Gott gibt es Verlass, ohne Wenn und Aber. Für viele ist es deswegen so, dass in keiner Kirche die Stimme Gottes klarer und eindeutiger erkennbar wird als in dem guten Wort oder der spontanen Hilfe eines Freundes.
Ausweg
    Ein Mensch, der von einer schweren Depression genesen war, erzählte später von seinem Seelenzustand, seiner Verzweiflung, seinen Selbstmordabsichten. „Schließlich“, so berichtete er, „als ich überhaupt nicht mehr weiterwusste, kniete ich nieder und betete inbrünstig zu Gott, er solle mir helfen!“ Neugierig wurde er von seinen Zuhörern befragt: „Und er hat dir geholfen?“ Der Gefragte lächelte nur und sagte: „Nein, ehe Gott mir beistehen konnte, kam mein Freund und richtete mich wieder auf.“
    Der Freund erweist zu jeder Zeit Liebe,
als Bruder für die Not ist er geboren.
    Sprichwörter 17,17
    Achtung ist der Freundschaft
unfehlbares Band.
    Friedrich von Schiller
    Freundschaft hat sehr viel mit intimer Vertrautheit zu tun. Mit der Zeit entwickeln Menschen, die einen anderen Freundin, Freund nennen, eine gemeinsame Intimität, zu der niemand sonst den Schlüssel bekommt. Intimität ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Seele. Die Seele geht nicht auf die Straße oder den Marktplatz. Deswegen ist ein Freund ungeheuer wertvoll. Er redet und schweigt, er lässt oder handelt zur rechten Zeit. Er ist einfach da.
    Achtsamkeit gehört zu den großen Tugenden einer Freundschaft. Darunter verstehen wir die Fähigkeit, sich in den anderen ganz einzufühlen, so dass er weder seine Empfindungen noch seine Wünsche und Ängste äußern muss. Durch die Achtsamkeit weiß der Freund, was der andere gerade jetzt nötig hat. Die Achtsamkeit ist eines der schönsten Geschenke, die sich Freunde machen, oft durch kleine, einfache Zeichen. Achtsamkeit hat viel mit Mitgefühl zu tun. Entsprechend einfühlsam sind die Reaktionen von Menschen, die einander Freunde geworden sind. In diesem Zustand haben sich die Seelen beider Menschen verständigt. Sie sind im wahren Sinn des Wortes ein Herz und eine Seele geworden.
    Freundschaft wird nicht vom Verstand geleitet, sondern vom Herzen geführt. Dann entsteht Zuneigung. Wir sollten diese gegenseitige Gabe bewusst als Bild sehen: Zwei neigen sich einander zu und kommen sich deshalb ganz nahe. Sie sind unzertrennlich. Darin liegt das hohe Gut der Freundschaft.
Grabinschrift
    Ein Mann war im hohen Alter gestorben. Seinem Freund blieb es vorbehalten, die Inschrift zu entwerfen, die auf seinem Grabstein stehen sollte. Er überlegte nicht lange und schrieb:
    â€žWeil er uns achtete, waren wir etwas wert
.
    Solange er lebte, kannten wir weder Angst noch Furcht. Deswegen haben wir ihn geliebt.“
    Jonatan sagte zu David: Geh in Frieden!
Für das, was wir beide uns im Namen des Herrn
geschworen haben, sei der Herr zwischen mir
und dir auf ewig der Zeuge.
    1 Samuel 20,42
    Die Freundschaft
ist wie ein fruchtbarer Acker.
    Auch das gehört zu einer Freundschaft: Der eine sät und erntet auf dem Acker des anderen. Die Netzhaut unseres Auges weist einen blinden Fleck auf. Das Gehirn gleicht diese blinde Stelle im Gesichtsfeld durch das andere Auge aus. So ist ein wahrer Freund: Er gleicht jenen Teil unseres Selbst aus, der von uns nicht wahrgenommen wird. Der Freund verhindert, dass wir einseitig werden und damit falsch sehen. Er ist wie der zweite Flügel, der uns hilft, uns zu erheben und zu fliegen.
    Freunde verlassen sich gegenseitig darauf, dass der andere sieht, erkennt, versteht, was dem Freund noch verborgen ist; vielleicht auch, was er nicht wahrhaben will. Vor allem dann, wenn es um Leben und Tod geht. Das alles geschieht durchaus kritisch, aber immer voller Güte und Nachsicht, also freundschaftlich.
    Freunde, die so zusammenwirken, erweisen sich als höchst kreativ, weil immer der eine ergänzen kann, was dem anderen fehlt. Der Acker der Freundschaft wird gut bestellt und bringt reiche Frucht.
    Letztlich beweist sich Freundschaft in Krankheit und Leid, beim Sterben und im Tod. Der wahre Freund zeigt nicht nur Mitgefühl oder, was weit schwächer wäre, Mitleid. Er wird zum Mitleidenden. Er erleidet die Krankheit, teilt das Leid, stirbt sein Sterben mit. In solchen Grenzsituationen des Lebens sind vor allem
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