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Achtmal kam der Tod Kommissar Morry

Achtmal kam der Tod Kommissar Morry

Titel: Achtmal kam der Tod Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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sprüche stellen“, brummte Cloy Foster. „Geben Sie mir, was Sie gerade bei sich haben.“
    In diesem Augenblick fuhr Violet Alvey entsetzt vom Fenster zurück. „Das Flau« wird umstellt“, stöhnte sie verzweifelt.
    „Der ganze Garten wimmelt von Leuten. Retten Sie sich, Mr. Carron! Ich flehe Sie an. Versuchen Sie, sich noch in Sicherheit zu bringen. In spätestens zwei Minuten wird man Sie verhaften.“ Cloy Foster fluchte grimmig durch die Zähne. Seine Blicke irrten gehetzt zur Tür. Verzweifelt spähte er nach einem Fluchtweg aus. Aber es war schon zu spät. In Scharen drangen sie in die Halle ein. Uniformierte und Detektive in Zivil. Allen voran Inspektor Winter und Kommissar Morry. Cloy Foster duckte sich wie ein in die Enge getriebenes Raubtier. Verbissen kämpfte er um seine Freiheit. Vier, fünf Konstabler mußten sich auf ihn stürzen. Sie bogen ihm die Hände auf den Rücken und legten ihm Stahlfesseln an.
    „Bringt ihn hinaus“, sagte Kommissar Morry kurz. „Der Gefängniswagen wartet schon auf ihn. Der kleine Ausflug ist beendet.“
    Cloy F'oster heulte auf, als hätte man ihm auf die Zehen getreten. „Das war ein ganz gemeines, abgekartetes Spiel“, kreischte er. „Sie haben mich nur laufen lassen, um meinen Hintermann zu finden. Wenn ich die Hände frei 'hätte, würde ich Ihnen an die Gurgel fahren.“
    Niemand kümmerte sich um sein albernes Geschrei. Er wurde hinausgeschleppt und in einen vergitterten Wagen verfrachtet. Kurz nachher setzte sich das Gefährt in Bewegung.
    „Nun zu Ihnen, Mr. Carron“, sagte Kommissar Morry streng.
    „Es wird gut sein, wenn Sie offen Farbe bekennen. Sie waren es also, der Cloy Foster und Duke Calahan zu den Einbrüchen amstiftete. Geben Sie das zu?“
    „Warum sollte ich es leugnen?“, sagte Leslie Carron achselzuckend. „Es stimmt, Sir! Ich habe Cloy Foster und Duke Calahan für die Einbrüche bezahlt.“
    „Was sollten die Burschen für Sie holen?“
    „Die Kapseln natürlich. Und die Formelhefte. Sie waren ja mein Eigentum. Ich wollte sie zurück haben.“
    „Tut mir leid, Mr. Carron“, sagte Morry kühl. „Wenn einem etwas 'gestohlen wird, so heißt das noch lange nicht, daß man nun auch stehlen darf. Ich muß Sie leider verhaften.“
    Ein leiser, erstickter Aufschrei erklang vom Fenster her. Er stammte von Violet Alvey, die mit geisterbleichem Gesicht auf den Kommissar zutrat.
    „Das dürfen Sie doch nicht tun, Sir“, flehte sie händeringend. „Mr. Carron ist bestimmt ein Ehrenmann. Er hat sich nur gegen die Verleumdung wehren wollen, daß er ein Mörder sei. Er sagte sich, daß er nur dann seinen guten Ruf wieder herstellen könne, wenn er den wirklichen Mörder fände.“
    „Und haben Sie ihn gefunden?“, fragte Kommissar Morry spöttisch.
    „Ja.“
    „Wie? Was soll das heißen?“
    „Ich sagte es doch schon. Ich kenne den Mörder jetzt.“
    Inspektor Winter ließ vor Überraschung den Unterkiefer herunterklappen. Die Konstabler staunten und staunten. Sekunden lang war es völlig still im Raum.
    „Ich glaube ebenfalls auf die Spur des Mörders gestoßen zu sein“, murmelte Kommissar Morry geistesabwesend. „Ich bin bereits ganz in seine Nähe vorgedrungen. Es fehlt nur noch der letzte Schritt.“
    Nach kurzer Pause fragte er: „Wie sind Sie denn auf ihn gestoßen?“
    „Ganz einfach, Sir“, sagte Leslie Carron lächelnd. „Als ich die Meldung in der Zeitung las, daß man Duke Calahan ermordet in Notting Hill aufgefunden habe, konnte ich mir sofort einen Reim auf das Ganze machen. Ich hatte Duke Calahan nämlich nach Bayswater geschickt. Sie kennen ja die Adresse, Sir! Er sollte dort nach den Kapseln suchen.“
    „Hm. Alles weitere ist mir klar“, murmelte der Kommissar.
    „Diesmal war Duke Calahan auf der richtigen Fährte, nicht wahr? Sein Einbruch machte den Mörder nervös. Die vorletzte Kapsel, die er noch in Händen hatte, warf er auf Duke Calahan, um ihn zum Schweigen zu bringen.“
    „Ja, so muß das gewesen sein“, bestätigte Leslie Carron.
    Nach diesen Worten war wieder Stille. Eine erwartungsvolle, seltsame aufregende Stille.
    „Was wird nun aus Mr. Carron?“, fragte Violet Alvey zaghaft in dieses beklemmende Schweigen hinein. „Er hat Ihnen doch einen großen Dienst erwiesen. Wird er nun trotzdem verhaftet?“
    „Später!“, murmelte Morry trocken. „Man wird ihn festnehmen, aber das hat noch Zeit. Vorerst brauche ich ihn noch.“
    Er gab Leslie Carron einen Wink und zog ihn in eine abgelegene
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