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Abstauber

Abstauber

Titel: Abstauber
Autoren: F Goldammer
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amüsierte
sich Tauner.
    »Gut geraten. Heiligmann wurde gesehen,
wie er halb zehn sein Hotel betrat und auf sein Zimmer ging. Es wäre natürlich gut
möglich, dass er sich wieder hinausgeschlichen hat. Doch er hat kein Auto hier und
hatte zumindest mit seinem Handy keinen Kontakt zu Berlin. Er konnte nichts gewusst
haben und er hätte sich ein Taxi nehmen müssen, oder jemand anderes hat ihn gefahren.«
    »Er hätte auch per Internet Kontakt
mit Berlin haben können, oder über ein öffentliches Telefon. Letztendlich hat er
kein wasserdichtes Alibi und wird auch eine Befragung über sich ergehen lassen müssen.
Wer soll denn eigentlich kommen als Verstärkung? Der Reiber?«
    »Nein, ein Neuer.«
    »Ein ganz Neuer?« Tauners Gesicht
verzog sich, als hätte er auf eine Zitrone gebissen. »Ihr wisst, was das bedeutet!«
    Uhlmann war fertig mit essen und
sah nicht aus, als sei er satt. »Das bedeutet: Jemand anderes hilft uns?«, schnaufte
er und knüllte seinen Müll zusammen.
    »Nein, zweiter Versuch!«
    »Du hast Angst um deine Vormachtstellung?«
    »Wieder falsch. Der ist vom LKA,
soll uns kontrollieren und Schrägstrich oder wird uns nur im Weg stehen.«
    »Du meinst, dir und deinen manchmal
grenzwertigen Ermittlungsmethoden. Isst du das noch?« Uhlmann deutete auf Tauners
Päckchen.
    Tauner überlegte kurz und strich
sich dabei über den Bauch. Dann schob er das ganze Zeug so weit hinüber, dass Uhlmann
zulangen konnte. Er wollte nicht, dass ihm schlecht wurde, sollte Uhlmann doch schlecht
werden, dachte er. »Die Fahndung gestern hat nichts gebracht?«
    Pia schüttelte den Kopf. »Nicht
seit du mich das letzte Mal vor einer Stunde gefragt hast.«
    »Schon irgendwelche neue Erkenntnisse
von den Ballistikern?«
    »Noch nichts, was du noch nicht
weißt. Der Täter muss ein sehr guter Schütze gewesen sein. Selbst wenn das Auto
nur dreißig fuhr und fast direkt auf den Täter zuhielt, hat er die Waffe nicht verrissen
und fünf Schüsse auf einer Höhe abgegeben. Die Schüsse liegen sehr dicht beieinander,
sodass mehrere größere Löcher entstanden. Nur der Kopfschuss war ein bisschen höher,
sie versuchen noch herauszufinden, ob es der erste Schuss war. Fest steht, dass
es nur einen Schützen gab, die Schüsse kamen allesamt aus einer Waffe, einer 9 Millimeter.
Der Typ ist noch nicht ganz klar, die Munition ist verwendbar für viele Pistolentypen.«
    »War es eine Polizeiwaffe? Eine,
die vielleicht irgendwann abhanden gekommen ist?« Das wäre gut, dachte Tauner, dann
hätte man wenigstens eine Stadt, in der man beginnen könnte zu suchen.
    Doch Pia enttäuschte ihn. »Die abgefeuerte
Munition passt zu keiner bekannten Polizeiwaffe, die haben die Datenbanken schon
durchgekämmt.«
    »Und Martin hat auch noch nichts
Nennenswertes gefunden?«
    »Sie konnten den Tatort bis auf
ein paar Meter eingrenzen. Ein paar Glassplitter haben sie gefunden, man muss aber
noch analysieren, ob die auch von dem Wagen sind. An den Patronenhülsen waren keine
Fingerabdrücke. Sie suchen auch noch die Straße ab, aber die können sie nicht mehr
ewig sperren.«
    Tauner winkte ab. »Die könnten schon,
aber niemand will die Verantwortung übernehmen!«
    »Was willst du denn auch finden?«,
mischte Uhlmann sich ein. »Der wartet im Gebüsch mit durchgeladener Waffe, der sieht
das Auto, tritt raus an die Straße, schießt sechs Mal und flüchtet durch den stockfinsteren
Hechtpark, ehe man es sich versieht, hat er sich im Szeneviertel unter die Leute
gemischt, die Pistole entsorgt oder versteckt und ist aus der Stadt verschwunden.«
    »Du stimmst mich hoffnungsvoll.
Wenn man wüsste, wo genau er gestanden hat, findet man vielleicht Spucke, oder er
hat ins Gebüsch gepisst, oder Haare verloren. Das will ich finden.«
    »Falk, das war ein Profi, schießt
besser als ich, denkt sogar dran, die Patronen mit Handschuhen anzufassen. Der pinkelt
nicht am Tatort!«
    »Wir können also schon mal einschränken.
Der ist ein sehr guter Schütze, also kein Zufallstäter, der ’ne Knarre in die Hand
bekommen hat und einfach mal losballert. Vor allem aber muss er sehr genaue Informationen
gehabt haben. Er hatte nur den einen Versuch und ich denke, es ist nicht leicht,
da oben im Dunkeln ein Autokennzeichen zu erkennen. Es sei denn, er hatte ein Nachtsichtgerät.«
Tauner hielt inne und ärgerte sich selbst über diesen Einfall. »Na ja, jedenfalls
muss er ein gewisses Zeitfenster gehabt haben und er wusste, dass Ehlig nicht ins
Zentrum fährt, sondern nach
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