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Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Titel: Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos
Autoren: L Courtenay
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dann fahren wir mit dem Bus in die Stadt. Heute tun wir mal so, als wären wir reich. Wir lassen es so richtig krachen, okay?«

26
    Immer positiv denken!
    Und dann war plötzlich der Morgen des ersten Weihnachtsfeiertags da. Als wir aufwachten, schimmerte das fahle Licht der Wintersonne durch unsere neuen grünen Vorhänge.
    »Was meinst du, was Papa heute macht?«, fragte Tori, während sie ihr Geschenk auspackte, ein Doctor-Who -Jahrbuch.
    Ich stützte mich in meinem neuen Bett auf die Ellbogen und streichelte meinen neuen Stoffschimpansen. »Wenn wir Glück haben, vermisst er uns«, sagte ich. »Es ist wirklich blöd, dass er nicht hier ist. Wenn er das alles sehen könnte!« Ich breitete die Hände aus und wies auf die wunderschönen Vorhänge, die zusammenpassenden Betten und den runden weiß-grünen Teppich, der auf dem dunklen Holzboden lag.
    »Glaubst du, es war Papas Schuld?«, fragte Tori.
    »Es waren die Umstände«, antwortete ich weise. Diesen Satz hatte ich am Abend vorher in irgendeiner Sendung aufgeschnappt, als wir unseren neuen Fernseher ausprobiert hatten.
    »Wahrscheinlich«, meinte Tori.
    Wir tappten die Treppe hinunter, um bei Mama vorbeizuschauen und ihr frohe Weihnachten zu wünschen. Sie saß in ihrem Bett und starrte über Opis Bettchen hinweg aus dem Fenster. Als wir hereinkamen, wischte sie sich rasch die Tränen aus dem Gesicht und setzte ein Lächeln auf.
    »Frohe Weihnachten, queridas !«
    »Uns fehlt er auch, Mama«, sagte Tori, als ich zu ihr lief und sie umarmte.
    »Er wird schon zurückkommen«, sagte ich und hätte fast selbst angefangen zu weinen.
    »Nein.« Mama schluckte. »Ich glaube nicht, dass er zurückkommt.«
    »Hey, das ist aber nicht die richtige Stimmung für Weihnachten«, sagte ich und löste mich von ihr. »Du musst positiv denken, Mama! Vor einer Woche hätten wir uns nicht träumen lassen, dass wir jetzt mitten im Safari-Park wohnen und du eine richtige Stelle hier hast und Opi in einem süßen kleinen Bettchen neben dir schläft, oder?«
    »Und wir hätten auch nie geglaubt, dass wir neue Möbel bekommen und einen schicken Fernseher mit Science-Fiction-Kanal«, fügte Tori hinzu.
    Mama lächelte matt. »Ihr habt natürlich recht, meine Süßen. Ich muss positiv denken, nicht wahr?«
    »Ich gehe runter und mache Toast«, sagte ich.
    »Mit dem neuen Toaster«, ergänzte Tori.
    »Und Kaffee …«
    »Mit dem neuen Kessel und den neuen Tassen …«
    »Und hole Orangensaft …«
    »Aus dem neuen Kühlschrank …«
    »Und dann nehme ich das hübsche neue Tablett, das wir gekauft haben, und bringe alles her, ja?«, sagte ich. »Wir können doch alle zusammen in deinem Bett frühstücken.«
    Opi richtete sich gähnend auf und rieb sich die Augen wie ein Menschenbaby. Während Tori und Mama ihn knuddelten, ging ich nach unten in die Küche. Als ich die Tür öffnete, musste ich mich erst mal um Hasi kümmern, die mit mir spielen wollte und sich eifrig nach etwas umsah, das sie apportieren konnte. Ich fütterte sie, dann setzte ich Wasser auf und öffnete das Küchenfenster. Die kalte Luft trug alle möglichen Tierlaute herein, während das Wasser heiß wurde. Ich kochte Kaffee, schenkte drei Gläser Orangensaft ein und steckte zwei Toastscheiben in den Toaster. Dann ging ich – einfach weil ich es konnte – ins Wohnzimmer und schaltete den neuen Flachbildfernseher ein, der auf dem neuen Fernsehschrank in der Ecke stand. Ein bisschen Weihnachtsfernsehen gehört schließlich zu Weihnachten dazu, oder?
    Ich quiekte vor Überraschung, als ich auf einmal unsere Makaken quer über den Bildschirm schwimmen sah, mit aus dem Wasser ragenden Schwänzen und von Nebelschleiern umgeben. Nicht zu fassen! Die Leute vom Fernsehen waren wirklich unglaublich schnell!
    »TORI!«, rief ich. »MAMA! Die Makaken sind im Fernsehen!«
    Als die beiden die Treppe heruntergedonnert kamen, gab es einen Schwenk auf Dickmops’ Gesicht, auf dessen Pausbacken Tausende Wassertröpfchen glitzerten. Pimpfis Schwanzspitze verschwand vom Bildschirm, und als der Vorspann von Mary Poppins anfing, fegten Tori und Mama ins Wohnzimmer. Opi, den Mama auf ihrer Schulter festhielt, schnatterte völlig verdutzt.
    »Wo?«, fragte Tori atemlos.
    Ich zeigte auf den Fernseher. »Gerade verpasst«, sagte ich verdattert. In null Komma nichts war alles vorbei gewesen. So viel Aufwand, dachte ich, für höchstens zehn Sekunden! Das Fernsehen war schon eine wunderliche Sache. »Aber nach dem Film kommt es bestimmt noch
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