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Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Titel: Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos
Autoren: L Courtenay
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»Wir ziehen hier ein!«, murmelte ich vor mich hin. »Wir können jeden Tag vor der Schule die Tiere sehen!« Ich hob ruckartig den Kopf. »Bekommen wir im Andenkenladen und im Café Rabatt?«
    »Natürlich«, sagte Mama.
    Ich glaube, in diesem Moment habe ich wirklich vor Glück gestöhnt.
    »Steh auf, du verrückte Nudel!« Tori zog mich auf die Beine. »Ich will unser Zimmer aussuchen.«
    Wir stürmten in den Flur und die Holztreppe mit dem geschwungenen Geländer hoch.
    »Das hier!«, rief ich, als ich in ein Zimmer kam, das eine Dachschräge hatte und ein Fenster mit Aussicht auf die friedlich äsenden Emus.
    »Nein, das hier!«, rief Tori, die schon in die Dachkammer vorgelaufen war. »Von hier oben kann man die Tiger sehen!«
    Ich flitzte hinter ihr her. Das Zimmer unter dem Dach war riesengroß und sah mit den alten Holzbalken und den zwei Giebelfenstern, die bis zum Boden reichten, wirklich fantastisch aus. Und tatsächlich konnten wir bis zum Tigergehege schauen, wo Sindbad in der Sonne lag und über sein kleines Reich wachte. Dieser Ausblick war natürlich tausend Mal besser als der von unserem alten Zimmer. Von dort hatten wir nur die Vorhänge der Nachbarn und höchstens mal eine Amsel auf einer Fernsehantenne gesehen.
    Ihr müsst euch kein Zimmer teilen, wenn ihr nicht wollt!«, schallte Mamas Stimme die Treppe hoch. »Wir haben jetzt drei Schlafzimmer zur Verfügung.«
    Ich legte mich vor dem großen Fenster auf den Boden, stützte das Kinn in die Hände und genoss die grandiose Aussicht auf den Safari-Park. Tori legte sich neben mich.
    »Wir wollen aber, Mama!«, rief ich.
    »Nur wenn ich das Bett am Fenster haben kann«, meinte Tori.
    »Hier sind doch zwei Fenster«, entgegnete ich. Hatte meine Schwester eigentlich Tomaten auf den Augen? »Wir können beide ein Bett am Fenster haben.«
    »Im Ernst?«, sagte Tori und fing an zu kichern.
    Wild World, Wild World! Wir wohnen im Safari-Park! Wild World, Wild World! Wir wohnen im …
    Ich brauchte Tage, bis ich es wieder aus dem Kopf hatte. Ich sang es die ganze Zeit, als wir unsere (wenigen) Sachen packten und uns von Rob und Doris verabschiedeten, die überraschend traurig aussahen. Ich summte es, als wir Fernando und Sufi im Tropenhaus von Wild World unterbrachten – Mama hatte sie dem Park als Dankeschön geschenkt. Ich trällerte es, als der Umzugswagen am Montagmorgen Sarahs Möbel abholte und wir allein in dem tollen Haus zurückblieben, das wir nun ganz für uns hatten. Ich murmelte es vor mich hin, wann immer ich die Haupttreppe und die Treppe zum Dachzimmer hoch- und runterlief, und ich dachte es, wenn wir durch den Park spazierten und uns mit unseren neuen Nachbarn bekannt machten. Sogar das Geräusch, wie sich der neue Schlüssel im Schloss der Haustür drehte, versetzte mich in Begeisterungsstürme. Jeder Tag in unserem neuen Leben war buchstäblich ein Besuch im Zoo.
    In der ersten Nacht, die wir in unserem Dachzimmer verbrachten, hatten wir noch keine Betten, nur Matratzen. Aber diese Nacht war womöglich die beste Nacht aller Zeiten! Ich wünschte nur, ich wäre wach gewesen, um jede Sekunde, die ich schlief, genießen zu können – wenn ihr versteht, was ich meine. Wir hatten ein neues Zuhause: Greenings, Wild-World -Safari-Park, Fernleigh. Das Einzige, was fehlte, war Papa. Und ein paar Möbel.
    Am Mittwochmorgen sagte Mama, dass sie mit uns einkaufen fahren wollte.
    Sie legte Opi auf ihre Schulter, und er machte ein schönes Bäuerchen und umklammerte mit seiner kleinen Hand eine Strähne ihrer dunklen langen Haare. Auf dem Boden lag ein leeres Milchfläschchen. »Wir brauchen sechs Stühle, queridas «, sagte Mama und zeigte mit der freien Hand in die leere Küche. »Und einen Tisch. Ein Sofa und Sessel. Betten. Schränke. Die Versicherung bezahlt alles. Am Freitag ist Weihnachten, und ich will, dass es hier dann richtig wohnlich und gemütlich aussieht.«
    Ich bekam einen furchtbaren Kicheranfall. Ich war machtlos dagegen: Jedes Mal, wenn von Einkaufen die Rede ist, drehe ich vor Freude durch – und bei so einem gewaltigen Shoppingprojekt erst recht.
    »Schade, dass Papa nicht zum Einkaufen mitkommen kann«, meinte Tori.
    Mama zupfte an Opis Windel herum und tat sehr beschäftigt. »So ist es nun mal im Moment, Tori«, sagte sie, ohne aufzusehen.
    »Hat Papa eigentlich schon mal angerufen?«, fragte ich hoffnungsvoll.
    Mama wich meiner Frage aus. »Kommt mit!«, sagte sie übertrieben fröhlich. »Wir bringen Opi zu Dr. Nik, und
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