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Abgezockt

Abgezockt

Titel: Abgezockt
Autoren: Simon Wood
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Burschen in einem Boot entdeckten Sie am Flussufer«, antwortete Dr. Green, immer noch lächelnd.
    »Ich finde mein Glück gar nicht so riesig.«
    »Das sehe ich aber völlig anders! Sie haben ziemlich was vom Sacramento geschluckt, und der ist nicht gerade das reinste Trinkwasser. Das heißt, Ihr Magen wird noch eine Zeitlang verkorkst sein. Ich habe Sie vorerst auf Antibiotika gesetzt, um etwaige Organismen abzutöten, die in den Fluss gehören und nicht in Ihren Körper. Davon abgesehen, haben Sie nur ein paar leichte Prellungen.«
    »Wann darf ich nach Hause?«
    Josh machte Anstalten, sich aufrecht zu setzen, zuckte aber zusammen. Der Schmerz sagte ihm, wo sich die Prellungen befanden. Dr. Green half seinem Patienten auf und schob ihm ein Kissen hinter den Rücken.
    »Ich würde Sie gerne noch eine Nacht hierbehalten, zur Beobachtung, dann dürfte alles so weit in Ordnung sein. Aber wie gesagt: Hier ist Besuch für Sie.«
    Dr. Green drehte sich zwei Personen zu, die erwartungsvoll neben der Tür des Krankenzimmers verharrten. Kate und Abby. Sie stürmten zu Josh ans Bett, und Kate lächelte besorgt. Abby jedoch strahlte ihren Vater an.
    Josh lächelte breit, was ihm nicht schwerfiel, da Frau und Tochter für ihn die wichtigsten Menschen auf der Welt waren. Hier, von seinem Krankenbett aus, sah er sie mit ganz neuen Augen.
    Kate war wunderschön – die einzige Frau, die er kannte, die selbst in Jeans und Pullunder sexy wirkte. Ihr strohblondes Haar fiel ihr auf die Schultern. Kates Schönheit zeigte den Wendepunkt zwischen Jugend und Reife, was eine sinnliche Mischung ergab.
    Abby war das Ebenbild ihrer Mutter. Sie hatte das gleiche strohblonde Haar, das zu einem Pferdeschwanz gebunden war. Obwohl sie sein kleines Mädchen war, wusste Josh, sie würde ihm eines Tages das Herz brechen, wenn ein junger Mann sie zur Frau nahm.
    »Hallo, Schatz«, sagte Kate und nahm ihn in die Arme, um ihn zu küssen.
    »Daddy, du bist noch am Leben!«
    Abbys Feststellung brachte die Erwachsenen zum Lachen.
    »Abby!« Kate warf einen schnellen Blick auf Josh und den Arzt. »Sag doch nicht so was.«
    »Na, ganz unrecht hat sie ja nicht«, meinte Dr. Green zu Abbys Verteidigung.
    Das Kind sah die anderen an, ohne die Tragweite seiner Bemerkung zu begreifen. Es schlug sich die Sache einfach aus dem Kopf und ging dicht an Joshs Bett.
    Noch nie war Josh über den Anblick der beiden glücklicher gewesen, und sein Lächeln wurde zu einem frohen Grinsen. Tränen traten ihm in die Augen.
    »Ich lasse Sie alle jetzt ein Weilchen allein, aber in ein paar Minuten muss ich eine kleine Untersuchung vornehmen. Vergessen Sie nicht: Sie brauchen immer noch Ruhe, also bitte keine Aufregung!«
    »Danke, Herr Doktor«, sagte Kate.
    Dr. Green lächelte freundlich und verließ das Zimmer.
    »O Josh, was ist denn bloß passiert?«, fragte Kate.
    »So ein verdammter Rowdy hat mich von der Straße in den Fluss gedrängt.« Bei der Erinnerung an das Geschehene brach seine ganze Wut hervor.
    »Josh … Abby.« Kate deutete mit einem Blick auf ihre Tochter. Sie mochte es nicht, wenn man vor dem Kind fluchte.
    »Sage keine schlimmen Wörter, Daddy«, sagte die Kleine.
    »Tut mir leid. Daddy ist wütend, aber ich sollte nicht so reden. Verzeihst du mir?«
    »Ja.« Das Kind kletterte auf das Krankenbett und umarmte ihn.
    Er erwiderte ihre Umarmung und ignorierte die schmerzhaften Prellungen. Es kam ihm vor, als wäre er ein Leben lang von seiner Familie getrennt gewesen. Nach einer Weile löste er die Umarmung.
    »Du musst Daddy jetzt in Ruhe lassen, Schätzchen.«
    »Die Polizei wartet draußen, um mit dir zu sprechen«, sagte Kate.
    Polizisten waren die Letzten, die er im Moment sprechen wollte, aber wenn sie diesen Schweinehund schnappen sollten, musste es wohl sein.
    »Na, dann rein mit ihnen«, antwortete er missmutig.
    Abby kuschelte sich erneut an ihn.
    »Komm, Schatz. Bitten wir die zwei Polizisten herein. Und du setzt dich draußen zu Onkel Bobby, während Daddy und ich mit ihnen reden.«
    »Ist Bob denn auch da?«, fragte Josh.
    »Ja, er hat uns hergefahren. Er wartet auf dem Gang. Sie wollten ihn nicht reinlassen, weil er nicht zur Familie gehört.«
    Josh und Bob Deuce waren Freunde seit ihrem zwölften Lebensjahr. »Sag ihm vielen Dank fürs Kommen.«
    Nach einem Kuss auf die Wange ihres Vaters half Kate Abby vom Bett herunter. Er versprach dem Kind, ihm den Unfall haarklein zu erzählen, wenn er wieder daheim wäre. Mutter und Tochter gingen
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