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Abgetaucht

Abgetaucht

Titel: Abgetaucht
Autoren: Andreas Schlueter , Irene Margil
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Das konnte doch kein Zufall sein. Thuys Vater und Thuy kamen als Diebesduo diesmal jedenfalls nicht infrage. Ausgeschlossen!
     Thuys Vater hatte die ganze Zeit neben den anderen gesessen und stand jetzt hier neben ihm. Und Thuy hatten alle die ganze
     Zeit im Visier gehabt, erst beim Schwimmen und auch jetzt hier am Beckenrand. Jabali wurde heiß und kalt zugleich.
    Aufgewühlt rannte der Junge zum Schwimmmeister und kam gerade dort an, als Ilka sich verabschiedete. Atemlos und weinend erzählte
     er von seiner gestohlenen Uhr.
    »Schon wieder ein Diebstahl? Was ist hier denn nur los?« Kopfschüttelnd schrieb der Schwimmmeisterdie Uhr auf den Zettel mit den Verlustmeldungen. Direkt unter die CD von Frauke.
    Jabali hielt es nicht länger aus. Er ging in die Richtung, in die Ilka verschwunden war. Ungeduldig wartete er vor den Duschen,
     um Ilka zur Rede zu stellen.
    Doch in dem Moment packte ihn Michaels Hand von hinten.
    »Wir wollen mal ein Foto von euch machen!«
    »Was?«, stotterte Jabali. »Aber . . .«
    »Nichts aber!«, unterbrach ihn Michael. »Siehst du doch.« Michael zeigte Richtung Becken. Dort hatten sich Thuy und ihr Vater
     schon aufgebaut. Thuy winkte Jabali aufgeregt zu, dass er sich neben sie stellen sollte.
    »Äh . . .«, stotterte Jabali erneut. »Soll Ilka nicht mit aufs Bild?«
    »Doch!«, bestätigte Michael. »Da kommt sie ja schon!«
    Ilka kehrte soeben vom Schwimmmeister zurück und lief Michael direkt in die Arme, der sie sofort in die Fotoaufstellung dirigierte.
    Jabali fluchte innerlich. Jetzt konnte er Ilka wieder nicht fragen. Ihm blieb nichts anderesübrig, als sich für das Foto zur Verfügung zu stellen.
    Nachdem Michael dreimal den Auslöser gedrückt hatte, holte Thuy ihre Kamera zurück und Ilka verschwand in der Umkleide.
    Jabali konnte ihr nur hilflos hinterhersehen.

Letzte Chance
    Ilka ging zur Umkleide, um ihre Sportkleidung gegen die Straßenkleidung und die Gummischlappen gegen die Straßenschuhe zu
     tauschen. Dann wollte sie sofort wieder hinaus zu den anderen und mit Thuy und Jabali deren Erfolg gebührend feiern. Für einen
     Moment ließ die Freude darüber Ilkas düstere Gedanken über die Diebstähle verfliegen. Aber nur für einen kleinen Moment.
    Als Ilka den Umkleideraum betrat, fuhr Frauke erschrocken zusammen. »Musst du dich so reinschleichen?«, blaffte sie Ilka an.
    »Ich kann mich ja nächstes Mal vorher bei deiner Sekretärin anmelden«, gab Ilka spitz zurück.
    Im Spiegel erkannte Ilka Fraukes Gespenstergesicht, über und über mit weißer Creme beschmiert. »Wird das ’ne Tarnmaske oder
     gehst du zum Fasching?«, frotzelte Ilka grinsend.
    »Das ist gut gegen das Chlor auf der Haut, duKröte«, keifte Frauke zurück, ohne sich umzudrehen. »Suchst du was Bestimmtes?«
    »Nein. Mitschüler, die keine Lügen verbreiten, würden mir schon reichen«, bemerkte Ilka spitz, während sie ihre Gummischlappen
     einpackte und die Straßenschuhe anzog und zuschnürte.
    Plötzlich fiel ihr Blick auf ein Foto in dem netzbespannten Seitenfach von Fraukes Sporttasche. Irgendwie fühlte sie sich
     davon angezogen.
    Frauke inspizierte ihr Gesicht weiterhin nach Stellen, die von der weißen Matsche noch nicht bedeckt waren. So konnte Ilka
     unbemerkt genauer hinschauen, was für ein Bild Frauke da mit sich rumtrug. Ein Bild von ihr selbst – klar! Es zeigte Frauke,
     wie sie ins Wasser sprang. Ein schönes Foto. Ein Foto – das Ilka kannte! Oder nicht? Doch! Natürlich.
    Ilka fiel es wie Schuppen von den Augen. Sie, Ilka höchstpersönlich, hatte das Foto gemacht, aber nie ausgedruckt gesehen.
     Es zeigte Fraukes Hechtsprung in den See. Es gehörte zu den vielen schönen Bildern vom Ausflug, die Ilka mit Linhs Kamera
     gemacht hatte, bevor sie gestohlen worden war! Wie kam Frauke an das Bild? Ilka wurde fast schwindelig von ihrem eigenen Gedanken,
     als sieerkannte, dass es nur eine schlüssige Erklärung dafür gab: Niemand außer dem Dieb konnte im Besitz des Fotos sein. Für einen
     Ausdruck brauchte man die Speicherkarte – die in der gestohlenen Kamera steckte!
    Linhs Kamera befand sich also in Fraukes Besitz. Und weil das Bild von ihrem Hechtsprung wirklich besonders gut gelungen war,
     hatte sie es sich direkt ausgedruckt.
    Ilkas Herz pochte. So laut, dass sie befürchtete, Frauke könnte das Klopfen hören.
    Frauke also hatte Linhs Kamera geklaut! Das war ja ein Ding! Ilka war drauf und dran, sofort auf Frauke zuzugehen und sie
     des Diebstahls zu
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