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Abgetaucht

Abgetaucht

Titel: Abgetaucht
Autoren: Andreas Schlueter , Irene Margil
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gut.
    »Die erfinden glatt eine neue Sportart!«, freute sich Lennart. »Wasser-Badminton!«
    »Ja!«, räumte auch Michael ein. »Wieso eigentlich nicht?«
    Linh, die eine hervorragende Badminton-Spielerin war, hegte allerdings Bedenken. »Ich könnte mir das höchstens vorstellen,
     wenn ich im Wasser noch stehen kann!« Aber sie sah an dem bisherigen »Nichtschwimmer« Jabali, wie schnell man sich mit dem
     Element Wasser anfreunden konnte. »Auf jeden Fall eine interessante Idee.«
    »Typisch Ilka!«, fand Lennart.
    Und auch Thuys Vater schien sehr angetan. Er grinste über das ganze Gesicht. Dabei kniff er die Augen weit zu. Kaum vorstellbar,
     dass er noch etwas sah. Seine weißen Zähne blinkten Ilka freundlich entgegen.
    Geschafft!, dachte Ilka erleichtert. Sie war doch ein bisschen unsicher gewesen, ob Thuys Vater ihre Wasser-Badminton-Einlage
     wirklich lustig fand. Aber er schien alles andere als verärgert. In Zukunftkonnten sie endlich ohne diese belastende Lüge und mit freien Köpfen trainieren.
    Jabali lachte, als er aus dem Becken stieg, und rief Thuy zu: »Das nächste Mal studieren wir ein Synchronschwimmen ein!« Er
     wartete auf Thuy und legte dann seinen langen Arm auf ihre Schultern wie zu einem Siegerfoto.
    Der lange schwarze Jabali und die kleine blasse Thuy, das wäre ein wirklich außergewöhnliches Synchron-Paar!
    »Du meinst, du kannst dich so klein machen?« Thuy schaute ihn grinsend von unten an.
    »Klar! Und du übernachtest auf der Sonnenbank!«
    Jabali und Thuy nahmen Ilka in ihre Mitte und verbeugten sich vor den Gästen, als ob sie auf einer Bühne stünden. Das Publikum
     applaudierte: Michael, Lennart, Linh und Thuys Vater, die allesamt hinunter zum Beckenrand gekommen waren.
    Ilka freute sich. Würde nun endlich alles wieder gut werden? Sie hoffte es.
    Aber dann beendete Frauke ihr Training und Ilka spürte, dass sie innerlich kochte. Denn erst hatteFrauke sich gegen die Anfängerin Thuy beweisen müssen, was ihr sichtlich nicht so leichtgefallen war, und dann stand wieder
     Ilka zusammen mit Thuy und Jabali im Mittelpunkt. Diesmal nicht als Retterin, sondern als Trainerin. Dass Frauke das Aussschwimmen
     gewonnen hatte, davon redete an diesem Tag niemand.
    Ilka gab Jabali die beiden Schläger. »Steckst du die in meine Tasche zurück, bitte? Ich muss noch mal schnell zum Schwimmmeister.
     Bin gleich wieder da.«
    Sie hatte Glück. Der Schwimmmeister hatte die kleine Vorführung nicht unterbrochen. Schließlich war es streng verboten, ohne
     seine besondere Erlaubnis Geräte mit ins Wasser zu nehmen. Sie wollte sich kurz bedanken und erklären, wieso sie hier mit
     einem kleinen Menschenauflauf war und dass die Aktion mit den Badmintonschlägern eine Ausnahme bleiben würde.
    Unterdessen hatte Jabali Ilkas Tasche gefunden. Er öffnete sie, um die Badmintonschläger hineinzustecken, aber – was war das?
     Er schaute direkt in das Gesicht von Fraukes Musikliebling! Fraukes CD? Der Lackaffe in Ilkas Tasche? War das nicht dieCD, die Frauke gestohlen worden war? Wie kam die in Ilkas Tasche? Verflixt, er musste Ilka sofort danach fragen. Jabali steckte
     die Schläger in die Tasche und zog den Reißverschluss schnell zu. Dann sah er sich nach Ilka um, die aber noch beim Schwimmmeister
     war. Also gesellte er sich wieder zu Thuy.
    Thuy stand neben ihrem Vater und schwärmte ihm vor, wie toll Ilka trainieren konnte. Jabali hörte nur mit halbem Ohr hin.
     So unauffällig wie möglich ging sein Blick immer wieder Richtung Büro, um zu sehen, ob Ilka nicht bald mal zurückkam. Es rumorte
     in ihm. Er musste Ilka unbedingt sprechen. Sofort! Linh schaute ihn schon ganz komisch an.
    Da platzte mit einem Mal ein Junge in die Runde, aufgelöst und hektisch. »Habt ihr meine Uhr gesehen?«, fragte er, und ohne
     die Antwort abzuwarten, setzte er fort: »Die hab ich dort auf die Bank gelegt! Die kann doch nicht einfach verschwinden!«
    Er schaute sich überall um, als ob die Uhr plötzlich ganz woanders wieder auftauchen könnte.
    »Deine Uhr? Wann hast du sie denn dort hingelegt?«,hakte Jabali sofort nach. In Ilkas Tasche hatte er keine Uhr entdeckt. Zum Glück.
    »Vor fünf Minuten«, antwortete der Junge. »Hier!« Er zeigte auf die Stelle, wo sie gelegen hatte. Zum dritten Mal schaute
     er unter und hinter der Bank nach. »Nichts!«
    Verbittert zog er ab.
    Erst die CD in Ilkas Tasche, dann die verschwundene Uhr, genau zu jenem Zeitpunkt, als Ilka sich »mal kurz« verabschiedet
     hatte.
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