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abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

Titel: abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)
Autoren: Minck
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absehbarer Zeit brauchen. Wenn Sie mögen, verwenden Sie das Geld für die Versicherung und die Anmeldung. Ich hoffe, Sie feiern schön. Ich bin in Gedanken dabei. Ihr Matti Paavo Biemi … Bietimitimo …Dingsbums.«
    »Ach, Herr Matti«, seufzte ich.
    Winnie goss sich noch mal großzügig nach. » PS: Ich hoffe, Sie konnten Herrn Winnie von unserer Theorie überzeugen. Welche Theorie?«
    »Wenn man alles eliminiert, ist das, was übrig bleibt, die Lösung, und sei sie noch so abwegig – sagt Sherlock Holmes.«
    »Wieder was gelernt.«
    »Weiter mit den Geschenken. Was ist noch drin?«
    »Hm, das hier. Von Wilma.«
    Winnie hielt mir den schwarzen Body von Prada hin.
    »Zieh mal an, Winnie.«
    »Ich bin nicht betrunken genug.«
    »Ach bitte, bitte. Nur für mich. Weil mein Geburtstag ist.«
    Winnie nahm noch einen Schluck Wein, guckte anerkennend die Flasche an und sagte:»Vielleicht in einer Stunde.«
    Schade.
    Er betrachtete ein Foto, das aus der Schachtel gefallen war, lachte und hielt es mir hin. »Und der nennt mich einen schwulen Clown?«
    »Das hast du gehört? Da draußen?«
    »Es war ja nicht zu überhören.«
    Tja, Winnie, du hast die beste Gelegenheit verpasst, dem Knipser auch noch die andere Kniescheibe zu zertrümmern. Verdient hätte er es. Vielleicht wird er nach der OP in die Reha zu Dr. Müller in die Kurklinik geschickt – das geschähe ihm Recht. Ob der Irre immer noch auf mich und meine Füße wartet?
    »Worüber lachst du?«
    »Nix, Winnie, ich hatte eine sehr schöne Vision.«
    Und meine Geburtstagsgeschenke wurden immer wertvoller. Ich schaute das Foto an:Zusammengekrümmt, eingewickelt in eine viel zu kleine Decke, lag der Knipser schlafend auf nackten Terracottafliesen vor einem Ledersofa. Daneben zwei unbenutzte Gläser und eine unangetastete Flasche Prosecco. Es war das Hotelzimmer im San Pio in Rom – Juniorsuite.
    »Wilma, du bist doch … Kann ich mal dein Handy haben?«
    »Es ist halb fünf, lass Wilma in Ruhe. Sie weiß, dass es dir gut geht. Ich hab’ vom Krankenhaus mit ihr telefoniert. Komm endlich aus der Badewanne und schlaf noch ein bisschen.«
    »Was soll ich denn im Bett? Von Kettensägen-Massakern und von aufgeblähten Wasserleichen träumen?« Ich ließ das Foto ins Wasser fallen. »… und von dem hier schon gar nicht. Mein Gott, im Gegensatz zu dem, was ich heute erlebt habe, hat das Blair Witch Project geradezu Teletubbies- Niveau.«
    »Deins war immerhin echt. Stell dir vor, du hättest eine Kamera dabei gehabt. Nicht auszudenken … Es hätte Fernsehpreise gehagelt.«
    »Blaschke – verarschen kann ich mich allein.«
    »Ich meine ja bloß.« Winnie nahm schnell noch einen Schluck Wein.
    »Ich bin mal gespannt, ob das Labor noch ein paar von den Fotos aus der zerdatschten Nikon retten kann … ich meine, die dein Ex gemacht hat … vom Tatort. Wie heißt der überhaupt richtig? Ich konnte mich gar nicht mit ihm unterhalten. Er wurde ja sofort in den OP verfrachtet.«
    »Ruf Onkel Walla an, der sagt es dir.«
    »Und du nicht?«
    »Ex.«
    »Maggie!«
    »Knipser.«
    Winnie schlug mit der flachen Hand ins Badewasser. Wasser und Schaum spritzten bis an die Zimmerdecke. Das Foto soff endgültig ab. Meine Zigarette ging zischend aus.
    »Blumenkohlohr.«
    »Also hör mal. Der Mann hat doch einen Namen.«
    »Nein.«
    »Werd nicht kindisch, Miss Marple.«
    »Das ist nicht kindisch. Ich hab’ mir geschworen, seinen Namen nie wieder auszusprechen. Das gehört zum Voodoo-Zauber. Wer keinen Namen mehr hat, der existiert nicht mehr. Seine Seele verblasst mit der Zeit und verschwindet – und beinahe hätte er sich ja auch in Rauch aufgelöst.«
    »Whow. Wenn das alles so einfach wäre.«
    »Gar nichts ist einfach, glaub mir.«
    »Liebst du ihn denn noch?«
    »Nein.«
    »Warum hast du ihn dann gerettet?«
    »Weil eben nichts einfach ist.«
    Ich steckte mir eine neue Zigarette an und wechselte das Thema: »Und wie geht’s jetzt weiter, Holmes?«
    »Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Abblende, Musik, Abspann.«
    »Winnie!«
    »Wie soll’s schon weitergehen? Wir fahren morgen nach einem leckeren Frühstück nach Hause. Du genießt deine große Winnie-Harley-Geburtstagsfahrt – der Wetterbericht verspricht übrigens Kaiserwetter, wir können so richtig Gas geben, weißt du. Jede Menge lauschige Parkplätze an der Autobahn …«
    »Winnie! Es ist mein Geburtstag und nicht deiner.«
    »War’n Witz … Hey, du könntest ein bisschen Enthusiasmus zeigen,
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