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abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

Titel: abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)
Autoren: Minck
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Kurzfassung: Winnie hatte, nichts Böses ahnend, nach der erfolglosen Razzia im Swinger-Club mit seinen Kollegen im Café Madrid die zweite Halbzeit Deutschland-Kamerun angeschaut und dann sein Vorhaben in die Tat umgesetzt, mir ein ausgefallenes Geburtstagsgeschenk zu machen. Schon vor Tagen hatte er für meinen Ehrentag, nach Wilmas Vorbild, beim Harley-Dealer in Wattenscheid ein Motorrad für eine Probefahrt reserviert. Er hatte sich in den Kopf gesetzt, mich mit einer Spritztour zu überraschen. Auf der Suche nach mir hatte er in Stiepel angerufen und sich aus Kajos verstörtem Bericht zusammengereimt, dass ich gerade dabei war, eine Riesendummheit zu begehen. Dann war er bei Wilma vorgefahren. Und – große Überraschung – von ihr erfuhr er, dass das Geburtstagskind mittlerweile mit dem unversicherten Auto Köln verlassen hatte und sich auf dem Weg nach Bad Camberg befand, um einen weiteren Mord zu verhindern. Und es hatte in Köln bereits ein Portemonnaie und ein Handy mitgehen lassen. Winnie hatte sich noch die Zeit genommen, sich den von mir bekritzelten Kalender anzuschauen, und dann hatte Karin ihn telefonisch mit den ersten Ergebnissen der Laboruntersuchung zum Thema Hundehaare überrascht und ihm meine Theorien aufgetischt, die plötzlich gar nicht mehr so verworren daherkamen. Alles zusammen hatte meinen besten Freund bewogen, sich unverzüglich auf den Weg nach Bad Camberg zu machen. Dort angekommen, wollte er gerne zuerst mit Wachtmeister Walther sprechen. Der war aber schon mit der Feuerwehr zu einem Einsatz im Wald ausgerückt, wo ein Holzhaus lichterloh brannte und die Nachbarn mehrere Explosionen gehört hatten. Winnie überredete einen ahnungslosen Polizeifrischling, der sich vermutlich nie wieder auf ein Motorrad setzen wird, ihn zum Ort des Geschehens zu lotsen. Messerscharf hatte Winnie beim Anblick der beiden verkokelten Autowracks geschlossen, dass Gefahr im Verzug war. Die Pferde waren aufgetaucht, die, wie Onkel Walla erkannte, zum Berkelbacher Hof gehörten. Die beiden hatten es vorgezogen, statt der Harley ein deutlich wendigeres Fortbewegungsmittel für die Holperstrecke quer durch den Wald zu nehmen. Denn der Weg über die offiziellen Straßen zum Berkelbacher Hof bedeutete einen gewaltigen Umweg und wäre reine Zeitverschwendung gewesen.
    »Ich wusste gar nicht, dass du ein Pferdeflüsterer bist.«
    »Fußballfan-Flüsterer, ein paar Jahre lang.«
    »Du hast die Fans vorm Ruhrstadion in Schach gehalten? Auf so einem Riesengaul?«
    »Ja. Er ist ein Brauner und er heißt Mokka«, sagte Winnie stolz. »Ich besuche ihn machmal. Er steht im Gnadenbrot in Stiepel.«
    Genauso wie ich.
    »Winnie, kann ich noch einen Kaffee haben?«
    »Aber selbstverständlich, Mylady.«
    Ich lag im heißen Schaumbad und beschäftigte Winnie damit, mir irgendwelches Zeug herbeizuschleppen, von dem ich glaubte, dass es mir guttun würde. Leider hatte er strikt abgelehnt, mir aus der Hotelbar zwei Flaschen Wodka zu besorgen. Er kam mit einer Tasse Kaffee in der einen Hand und einer Flasche Rotwein in der anderen zurück, setzte sich auf den Badewannenrand und sagte: »Auch ein Gläschen? Empfehlung des Hauses? Trollinger.«
    »Nee, danke, vom Liebreiz des Goldenen Grundes hab’ ich grad’ genug.« Ich trank ein paar Schlucke Kaffee und steckte mir eine Zigarette an. Meine Hände zitterten immer noch. Winnie entkorkte die Flasche und goss den guten Tropfen in einen Zahnputzbecher.
    »Winnie, du müsstest doch längst wieder in Bochum sein. Warum fährst du nicht? Ich komme morgen mit der Bahn nach.«
    »Wir fahren morgen zusammen. Unten steht mein Geburtstagsgeschenk, und ich habe mir sehr viel Mühe damit gegeben.«
    »Ich werde tausend Tode sterben. Ich hasse es, auf dem Rücksitz eines Motorrades zu sitzen. Die Fahrt hierher hat mir schon gereicht.«
    »Du wirst es toll finden. Glaub mir. Vor allem, wenn du erst mal richtige Schuhe anhast. Ich ertrage doch nicht stundenlange Fachgespräche mit einem Harley-Freak aus Wattenscheid, nur um wieder alleine nach Hause zu fahren. Wo sind wir denn hier?«
    »Absurdistan.«
    Er ging wieder ins Zimmer und kam kurz darauf mit Wilmas Schachtel zurück.
    »Hier, soll ich dir geben. Hat sie mir in letzter Sekunde noch in die Packtaschen gequetscht.«
    »Mach mal auf, bitte.«
    Als erstes kam ein weißer Umschlag zum Vorschein. Darin befanden sich fünf Hunderter und eine Karte. Ich bat Winnie, mir vorzulesen.
    »Liebe Frau Margret, ich dachte, Sie würden Ihren Wagen in
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