Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abbild des Todes

Abbild des Todes

Titel: Abbild des Todes
Autoren: Christiane Heggan
Vom Netzwerk:
er die Nachricht von Zoes Entführung erhalten hatte, war er sofort ins nächste Flugzeug gesprungen, und nun freute er sich, den Weihnachtstag mit allen zusammen im
Rose Cottage
zu verbringen. In letzter Minute hatte auch Lizzy, deren Familie eher den Neujahrstag als Weihnachten feierte, sich entschieden, das Restaurant den fähigen Händen ihres Bruders zu überlassen und sich ihren Freunden anzuschließen.
    Catherine reichte Zoe einen Stapel Platzkarten in Form von Weihnachtsbäumen. “Ich muss noch ein paar Sachen mit Lulu besprechen. Warum überlegst du in der Zeit nicht, wer wo sitzen soll?” Sie runzelte die Stirn. “Wenn ich’s mir recht überlege, solltest du doch besser mit mir kommen. Ich hasse es, dich alleine zu lassen, und sei es auch nur für eine Minute. Ich weiß, dass das dumm ist, aber ich kann mir nicht helfen. Ich war so nah dran, dich zu verlieren …”
    “Aber du hast mich ja nicht verloren.” Zoe nahm ihr die Karten aus der Hand. “Also hör auch auf, wie eine Glucke um mich herumzuscharwenzeln, und mach, was immer du machen musst.”
    “Wenn du meinst …”
    “Ja, meine ich.” Als Catherine sich auf den Weg in die Küche machte, hielt Zoe sie zurück. “Für den Fall, dass ich es bisher noch nicht gesagt habe: Danke, dass du meine Freunde eingeladen hast. Das war sehr lieb von dir.”
    “Aber Liebes, du weißt doch, wie sehr ich es genieße, an Weihnachten das Haus voller Gäste zu haben.” Sie verließ den Raum und überließ Zoe ihrer Arbeit.
    Die Platzkarten in der Hand, ging Zoe um den Tisch herum. Sie versuchte mit aller Kraft, die Bilder von Joes brennendem Haus zu verdrängen und sich darauf zu konzentrieren, dass sie hier war und dieses fröhliche Fest mit den Menschen feiern konnte, die sie liebte.
    Endlich war wieder Ordnung in ihr Leben eingekehrt. Sie war zurück in ihr Loft gezogen, und gerade gestern erst hatte sie die letzte Episode von Kittys Abenteuer für das große Finale in der Sonntagszeitung abgegeben. Nach langer Diskussion mit sich selbst hatte sie entschieden, dass Monas Mörder nicht der Mann war, den sie erpresst hatte, sondern Alan Ralston, der ehrgeizige Soapdarsteller, der seine Karriere wiederbeleben wollte. Wie erwartet, hatte er jegliche Schuld von sich gewiesen, aber die Beweise waren zu eindeutig gewesen.
    In der Realität hatte Detective O’Bryan keine Schwierigkeiten gehabt, von Joe die Wahrheit zu erfahren. Im Krankenhaus, wo er wegen seiner Brandwunden und der kollabierten Lunge behandelt wurde, hatte Joe ein volles Geständnis abgelegt.
    Auch wenn das Feuer achtzig Prozent des Hauses in Schutt und Asche gelegt hatte, konnte die Polizei den 38er-Kaliber-Revolver, mit dem Rudy Goldberg umgebracht worden war, und das 30-mm-Remington-Gewehr, das Joe für seinen Anschlag vom Dach genutzt hatte, sicherstellen. Tests würden beweisen, ob die Waffen mit den Kugeln übereinstimmten, die an beiden Tatorten gefunden wurden, aber Detective O’Bryan hatte keine Zweifel daran.
    Da Joes Verletzungen nicht so schwerwiegend waren, wie der Arzt ursprünglich angenommen hatte, erwartete man, dass er das Krankenhaus in wenigen Tagen würde verlassen können. Eine gebrochene Rippe hatte seinen linken Lungenflügel durchbohrt und einen fünfzehnprozentigen Kollaps des Organs verursacht. Die Ärzte hielten ihn mit regelmäßigen Röntgenaufnahmen unter Beobachtung. Die Erhebung der Mordanklage hing nur noch vom Tag seiner Entlassung ab.
    Die Santos-Familie hatte sich abgeschottet. Außer den täglichen Besuchen im Krankenhaus weigerte sich Maria, irgendjemanden zu sehen – Zoe eingeschlossen. Und da die Anklage gegen Joe schon in Arbeit und Zoe die Hauptzeugin der Staatsanwaltschaft war, bezweifelte sie, dass sie und Maria jemals wieder Freunde sein würden.
    Lolas Leiche, die hinter dem Haus vergraben war, wurde exhumiert. Nachdem die Autopsie den Tod durch Erwürgen bestätigt hatte, hatte Rick ein stilles Begräbnis arrangiert. Alles, was sie besaß, inklusive ihrer Wohnung, hatte sie ihrer Tante hinterlassen. Frieda musste niemals von dem fürchterlichen Mord an ihrer Nichte erfahren. Und Lola Malone konnte in dem Wissen, dass im Sagemore Pflegeheim für ihre Tante gesorgt war, in Frieden ruhen.
    In einem Telefonat mit Dr. Keefer hatte Zoe ihm versichert, dass sie regelmäßig zu Besuch kommen würde, solange es die alte Dame nicht aufregte. Buddy Barbarino war zur Testamentseröffnung gekommen und hatte sehr ungehalten auf sein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher