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80 Days - Die Farbe der Lust

80 Days - Die Farbe der Lust

Titel: 80 Days - Die Farbe der Lust
Autoren: V Jackson
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ohnehin nicht betreten, ohne zuvor das Gebäude von oben bis unten mit einem Dampfreiniger zu bearbeiten, teils weil ich einen Ort in meinem Leben haben wollte, der nur mir ganz allein gehörte. Vermutlich ahnte ich schon damals, dass unsere Beziehung nicht von Dauer sein würde, und hatte keine Lust, mich mit einem Ex herumzuschlagen, der mir nachts Steinchen ans Fenster warf.
    Darren hatte mir wiederholt angeboten, bei ihm einzuziehen und das gesparte Geld für eine bessere Geige oder mehr Unterricht auszugeben, doch ich lehnte stets ab. Ich lebe nicht gern mit anderen zusammen, insbesondere nicht mit meinen Liebhabern, und ich würde mir mein Geld lieber auf dem Straßenstrich verdienen, als mich von meinem Freund aushalten zu lassen.
    Ich hörte das Kästchen leise zuschnappen, in dem er seine Manschettenknöpfe aufbewahrte, schloss die Augen und presste die Schenkel aneinander, um mich so unsichtbar wie möglich zu machen.
    Er kam zurück ins Wohnzimmer und marschierte an mir vorbei in die Küche. Ich hörte das Rauschen des Wasserhahns, das leise Zischen des Gasanzünders und gleich darauf das Klappern des Wasserkessels. Er hatte einen dieser schicken, aber altmodischen Wasserkessel, die man auf den Herd stellt, bis sie pfeifen. Ich habe nie begriffen, warum er sich nicht einen elektrischen Wasserkocher kaufte. Doch er behauptete, das Wasser schmecke besser so, guten Tee könne man nur mit einem richtigen Kessel zubereiten. Ich trinke keinen Tee. Mir ist schon der Geruch zuwider. Ich bin Kaffeetrinkerin, aber Darren weigerte sich, mir nach 19 Uhr einen Kaffee zu machen. Ich könne dann nicht richtig schlafen, behauptete er, und ihm raube es auch den Schlaf, wenn ich mich nachts ruhelos im Bett wälze.
    Ich versuchte, mit dem Boden eins zu werden und so zu tun, als wäre ich gar nicht da. Mein konzentriertes Bemühen, wie eine Tote vollkommen still dazuliegen, ließ meinen Atem flacher und flacher werden.
    »Ich kann es einfach nicht ausstehen, wenn du so bist, Summer.« Seine Stimme drang wie durch einen Tunnel aus der Küche zu mir herüber. Sie gehörte zu den Dingen, die ich wirklich an ihm mochte, sie hatte einen vollen Klang, man hörte ihr den Sohn aus gutem Hause an, manchmal war sie weich und warm, dann wieder kalt und schneidend. Ich spürte, dass mir plötzlich heiß zwischen den Schenkeln wurde, und presste die Beine so fest zusammen, wie ich nur konnte. Dabei dachte ich daran, dass Darren das einzige Mal, als wir im Wohnzimmer Sex auf dem Fußboden gehabt hatten, zuerst ein Handtuch untergelegt hatte. Schmutz war ihm zuwider.
    »Wenn ich ›wie‹ bin?«, fragte ich und schlug die Augen auf.
    »So wie jetzt! Wenn du da so nackt auf dem Boden liegst wie eine Gestörte! Steh endlich auf und zieh dir was an, verdammt noch mal.«
    Er stürzte den Rest seines Tees hinunter. Das leise Schlucken weckte in mir die Vorstellung, er würde mit dem Mund zwischen meinen Beinen vor mir knien. Der Gedanke trieb mir das Blut in die Wangen.
    Darren leckte mich normalerweise nur, wenn ich maximal fünf Minuten vorher unter der Dusche gewesen war, und selbst dann tat er es nur widerwillig und ersetzte seine Zunge so schnell wie möglich durch die Hand. Er machte es immer nur mit einem einzigen Finger und hatte es gar nicht gut aufgenommen, als ich einmal nach unten gegriffen und ihn ermuntert hatte, ruhig noch zwei weitere Finger in mich zu stecken.
    »Herrje, Summer«, hatte er gesagt, »wenn du so weitermachst, bist du mit dreißig völlig ausgeleiert.«
    Danach war er in die Küche gegangen und hatte sich die Hände mit Spülmittel geschrubbt, bevor er wieder ins Bett kroch, sich umdrehte und sofort einschlief. Ich lag wach und starrte an die Decke. Er hatte den Hahn so weit aufgedreht, dass ich mir unwillkürlich vorstellte, er hätte sich die Hände bis zu den Ellbogen hinauf gewaschen, wie eine Tierarzthelferin vor der Geburt eines Kalbs oder wie ein Priester, der ein Opfer vorbereitet.
    Ich habe nie mehr versucht, ihn dazu zu bringen, mehr als einen Finger zu nehmen.
    Darren stellte seine Tasse in die Spüle und ging an mir vorbei ins Schlafzimmer zurück. Ich wartete einige Minuten, bis ich mich vom Boden erhob, peinlich berührt bei dem Gedanken, wie vulgär ich für ihn aussehen musste, wenn ich mich nackt vom Boden erhob, obwohl ich inzwischen vollkommen aus meiner Vivaldi-Träumerei erwacht war und bibbernd feststellte, dass meine Gliedmaßen schmerzten.
    »Komm ins Bett, wenn du fertig bist«, rief er aus
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