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Nur genießen - erotische Kurzgeschichten nicht nur für Schwule (German Edition)

Nur genießen - erotische Kurzgeschichten nicht nur für Schwule (German Edition)

Titel: Nur genießen - erotische Kurzgeschichten nicht nur für Schwule (German Edition)
Autoren: Laurent Bach
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Nur
genießen
    Schwule
Kurzgeschichten
    von
Laurent Bach

 
    Inhaltsangabe:

 
    Tattoo . 2
    Nur
genießen . 8
    Transhumance . 13

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Tattoo

 
    „Kann es
losgehen?“
    Ich
wagte kaum, mich zu bewegen, denn ich lag auf dem hinaufgefahrenen Liegesessel
und bot meine linke Schulter dar. Auf meiner Stirn spürte ich die ersten
Schweißtropfen. Aus den Augenwinkeln nahm ich einen Passanten wahr, der in der
Hitze des Nachmittags stehengeblieben war und die
ausgestellten Fotos in der Auslage betrachtete.
    „Ja,
mach mal, kein Problem.“
    Lorenz
lächelte, neigte seinen Kopf ein wenig zur Seite und stellte das Gerät an. Das
Summen erinnerte mich an einen Friseurbesuch, worüber ich erleichtert war. Er
wischte ein weiteres Mal mit dem Desinfektionsmittel über meine Schulter,
setzte die Nadel an und zog sie mit einer kaum wahrnehmbaren Bewegung über die
Haut. Die Stiche ließen mich hin und wieder zusammenzucken, dann sagte ich mir,
dass der Schmerz auszuhalten war. Ich schloss die Augen und überlegte, ob ich
mir die Stöpsel des i-pods in die Ohren stecken
sollte, doch dann hätte ich Lorenz bei der Arbeit unterbrechen müssen. Nach
einer Weile drangen die Nadelstiche wieder durch mein Bewusstsein.
Wahrscheinlich zog Lorenz die Linie der Blüte nach. Ich schaute auf sein
aufmerksames Gesicht mit den zusammengezogenen Augenbrauen. Sein Mund war schön
geschwungen, das Kinn nicht zu hart und nicht zu weich, gut proportioniert.
Seine Lippen pressten sich zusammen, manchmal lugte die Zungenspitze hervor,
dann wieder biss er leicht mit seinen ebenmäßigen Zähnen darauf. Professionell
zog er seine Kreise und Striche und ich versuchte, das Brennen zu verdrängen.
Warum ich ein so verdammt großes Tattoo ausgesucht
hatte, entzog sich plötzlich meiner Vorstellungskraft. Nun leckte er sich über
die Lippen, entspannte seine Hand durch ein kurzes Schütteln und tupfte die rot
gesprenkelte Fläche ab. Niemals hätte ich gedacht, dass Tätowieren eine so
blutige Angelegenheit werden könnte. Seine rehbraunen Augen trafen die meinen.
    „Geht
es?“ Er lächelte erneut und ich merkte, dass er mich musterte.
    „Ja,
geht schon. Ist ja eh zu spät jetzt.“
    Er
lehnte sich zurück. Das Muskelshirt zeigte seine
Arme, die braungebrannt und völlig clean waren. „Ich kann auch aufhören, aber
dann hast du nur eine achtel Lilie.“
    „Quatsch,
nein“, sagte ich und da er mit dem Smalltalk angefangen hatte, fragte ich
leichthin: „Hast du denn gar keine Tattoos auf dir?“
    Lorenz
kniff seine Augen ein wenig zusammen. „Nicht dort, wo es üblich ist“, sagte er
leise. Sein Hocker rollte wieder näher an meinen Körper heran, die Nadel begann
zu kreischen. Was sollte das heißen, nicht dort, wo es üblich ist?
    „Auf
jeden Fall ungewöhnlich für einen Tätowierer“, plauderte ich.
    Sein
Kopf bewegte sich zu einem Nicken, seine Hand tat ruhig ihre Arbeit.
    „Ja,
aber was besagt das schon“, gab er zurück.
    „Na,
dass man eben einer vom Fach ist.“
    Lorenz
runzelte die Stirn.
    „Aber
ein guter Stecher? Wohl kaum. Die Tattoos auf dem
Körper eines Tätowierers bedeuten eben auch nur, dass da ein anderer Tätowierer
am Werk war.“
    „Das
leuchtet mir ein.“
    Ich
schwieg und hoffte, einen guten Tätowierer ausgesucht zu haben. Rein äußerlich
hatte mir der junge Künstler schon beim ersten Gespräch gefallen. Jetzt lief
eine Träne an meiner Wange herab. Ich ignorierte sie und starrte Lorenz an. Die
blauen Äderchen auf seinem Unterarm traten hervor, die dunklen Haare
modellierten die angespannten Muskeln. Als hätte die Prozedur meine Nerven
empfindlich gemacht, konnte ich plötzlich seinen Atem auf meinem nackten
Oberkörper spüren. Warm und sanft. Sein Rasierwasser hatte einen leicht
blumigen Duft. Ich konnte nichts dafür, ich schwöre - meine Brustwarzen zogen
sich zusammen und wurden hart. Das war bestimmt der Schmerz, dachte ich. Wieder
setzte er ab und strich sich mit der freien Hand durch das Haar. Das hätte ich
auch gern getan, solche Kringellocken sah man nicht allzu oft bei einem Mann.
Sie machten aus ihm einen Engel, schlank, muskulös.
    „Möchtest
du etwas trinken?“
    „Nein.“
Ich wollte nur, dass es schnell vorbei war. „Mach weiter.“
    Lorenz
schaute auf mich herab, sein Blick streifte langsam meinen Körper. Und ich
schwöre, ich konnte
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