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49 Stunden

49 Stunden

Titel: 49 Stunden
Autoren: Amanda McLean
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machen, wenn sie vor Aufregung einfach kein Auge mehr zu bekam?
    Langsam ging Katie barfuß in ihrem rosa Nachthemd zur Tür, die sie vorsichtig öffnete. Sie lugte hinaus. Keiner zu sehen. Leise tapste sie in die Küche, wo sie doch nur Susi vorfand.
    Susi drehte sich um: ››Hey, du bist ja schon wach! Guten Morgen, Sonnenschein, kannst du nicht mehr schlafen?‹‹
    Katie schüttelte den Kopf. ››Wo ist Mommy?‹‹
    ›› Sie arbeitet‹‹, antwortete Susi.
    Katie sackte sofort das Herz in die Hose. Oh nein, es würde wieder nichts werden, und dabei hatte sie es ihr hoch und heilig versprochen. Sie fühlte, wie ihr Tränen aufstiegen und starrte auf ihre nackten Füße.
    ›› Nein, nein‹‹, stellte Susi schnell klar. ››Nicht im Gericht. Sie ist in ihrem Büro!‹‹ Sie zeigte mit dem Zeigefinger in Richtung des kleinen Zimmers, das direkt neben dem Schlafzimmer ihrer Mutter lag.
    Die Wohnung bestand aus fünf Zimmern: das große Wohnzimmer, Schlafzimmer und Büro ihrer Mommy, Susis Zimmer und ihr eigenes. Dazu gab es drei Bäder und eine riesige Küche, in die bereits jetzt das Sonnenlicht herein strahlte.
    Katie atmete auf. ››Zum Glück! Ich dachte schon ...‹‹
Sie sah in Richtung des Büros. Sie wusste, dass ihre Mutter nicht gestört werden wollte, wenn sie am Arbeiten war. Das war eine klare Regel, auch wenn Katie jetzt nur zu gern zu ihr gegangen und ihr einen Guten-Morgen-Kuss gegeben hätte.
    Sie würde warten müssen, bis ihre Mommy selbst herauskam. Hoffentlich würde das ganz bald sein, dann konnte sie ihr von den Walen erzählen. Sie wollte es schon die ganze Woche tun, hatte sie aber kaum gesehen. Wenn ihre Mommy aber halten würde, was sie ihr versprochen hatte, durfte sie heute mehr als genug Zeit mit ihr verbringen.
    Die Kleine ging zurück in ihr Zimmer und zog sich an, was sie seit einer Weile schon ganz allein konnte. Sie holte sich die Jeans-Shorts und das blaue T-Shirt mit dem Seepferdchen aus dem Schrank, das passte zum heutigen Anlass.
Als sie fertig angezogen war und sich die blonden, schulterlangen Haare gekämmt hatte, betrachtete sie sich im Spiegel ihres Kleiderschrankes. Ja, so sah sie perfekt aus für einen Tag im Aquarium. Sie war bereit, es konnte losgehen.
    ***
    Mary sah sich die Akte durch, Dillon hatte Recht, dieser Fall war mehr als eindeutig. Ein Krimineller, der es mit fragwürdigen Immobiliengeschäften zu viel Geld gebracht hatte, war am Donnerstagabend ins Haus seiner Ex eingedrungen und hatte aus Eifersucht sie und ihren neuen Ehemann niedergeschossen. Er selbst behauptete zwar, das sei aus ››Notwehr‹‹ geschehen, er wäre nur gekommen, um zu ››reden‹‹, sei bedroht worden und habe sich gewehrt, doch die Sache war ja wohl so einleuchtend, dass es keinerlei Überlegung bedurfte.
    Mary würde am Montagmorgen den Antrag auf Freilassung auf Kaution ablehnen, denn sonst wäre der Kerl innerhalb weniger Stunden auf und davon und müsste sich seiner abscheulichen Taten nicht mehr rechtfertigen. Das würde Mary auf gar keinen Fall zulassen, vor allem da ein kleines Kind im Spiel war.
Wenn es um Kinder ging, gab es für sie kein Erbarmen.
    Sie hörte Katies Stimme, die sich mit Susi unterhielt. Sie hatte sie bereits vor Stunden gehört, wollte aber erst noch den Fall durchgehen, damit sie sich nun ganz ihrer Prinzessin widmen konnte.
Noch immer im Morgenmantel kam sie aus dem Büro hervor und ging ins Wohnzimmer, wo Katie gerade zusammen mit Susi am Tisch saß und malte.
    ›› Guten Morgen, ihr beiden!‹‹, begrüßte Mary sie.
    ›› Guten Morgen, Mary‹‹, erwiderte Susi.
    ›› Mommy!‹‹, rief Katie, hüpfte von dem großen schweren Holzstuhl und lief auf Mary zu, die sie sogleich in ihre Arme schloss.
    ›› Hallo, mein Schatz.‹‹
    ›› Bist du fertig mit Arbeiten?‹‹, fragte Katie vorsichtig.
    ›› Ja, für heute bin ich fertig. Für den Rest des Tages bin ich nur für dich da.‹‹
    ›› Wirklich?‹‹, fragte Katie mit großen Augen.
    Mary nickte. ››Wirklich.‹‹
    Sie sah auf die Uhr, es war knapp halb elf.
››Was hältst du davon, wenn ich mich jetzt schnell fertigmache und wir dann losfahren?‹‹
    Katie sprang begeistert auf und ab. ››Jaaa! Ich geh schon mal in mein Zimmer und packe meinen Rucksack.‹‹
    ›› Gut, und in einer halben Stunde treffen wir uns hier wieder. Abgemacht?‹‹
    Katie nickte und lief ins Kinderzimmer. Mary gab Susi den Rest des Tages frei und verschwand ihrerseits
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