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49 Stunden

49 Stunden

Titel: 49 Stunden
Autoren: Amanda McLean
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ausweitete. Sie stellten sich ans Ende und ihre Mommy sagte: ››War wohl keine so gute Idee, ausgerechnet an einem Samstag herzukommen.‹‹
    ›› Macht nichts, Mommy‹‹, sagte Katie schnell. ››Mir macht es nichts aus zu warten.‹‹
    Ihre Mommy lächelte sie an und sagte: ››Mir auch nicht.‹‹
    Nach einer Dreiviertelstunde waren sie endlich an der Ticketkasse angelangt und kauften sich Eintrittskarten. Sie nahmen das volle Programm: die Wal- und Delfinshow, den 4-D-Film, die neue Quallen-Ausstellung.
    Sie verstauten ihre Jacken, den gelben Rucksack in Form einer Sonne wollte Katie aber aufbehalten, schließlich war dort ihre Puppe Penny drin und die sollte auch die Belugas sehen.
Katie kannte sich ja bereits aus, und so übernahm sie die Führung und marschierte den Gang hinunter zur ersten Attraktion, den Amazonas-Fischen.

Samstagnachmittag
    Er saß im Food Court des Aquariums und überlegte, wie er am besten vorgehen sollte. Er war den beiden gefolgt, sein Taxi war direkt hinter ihrem gefahren, bemerkt hatten sie ihn jedoch nicht. Er wusste, wie man unsichtbar blieb, hatte schon so einiges für Harry ins Reine gebracht. Eine halbe Ewigkeit hatte er ein paar Meter hinter ihnen in der Schlange gestanden und sie beobachtet.
    Er war positiv überrascht, hatte nicht damit gerechnet, dass er ihnen an einen Ort wie diesem folgen würde. So etwas hatte er nicht von Richterin Walters erwartet. Doch ihm passte es bestens. Ein öffentlicher Ort, noch dazu an einem Samstag. Kinder in Massen, da würde es kaum auffallen, wenn plötzlich eines verschwunden wäre. Zumindest würde man nicht gleich mit dem Schlimmsten rechnen. Er war sich sicher, hier gingen täglich Kinder verloren, die über kurz oder lang wieder auftauchten. Nur dass dieses spezielle Kind so schnell nicht wieder auftauchen würde.
    Da sah er sie plötzlich. Sie erschienen Hand in Hand im Food Court, sahen richtig glücklich aus, die beiden. Die Kleine mit dem Sonnenrucksack machte kleine freudige Hüpfbewegungen.
Zu schade, dachte er, dass er ihr Familienidyll gleich würde zerstören müssen. Er trank den letzten Schluck seiner Cola aus und sah aus dem Fenster aufs Wasser und die geschmeidigen Wellen des Lake Michigan.
    ***
    Mary blickte über den Tisch zu Katie und sah ihr dabei zu, wie sie das große Käsepizza-Stück in den kleinen Händen hielt. Sie hatte sich dazu überreden lassen, auch eines der fettigen Stückchen Himmel zu nehmen. Ach, was soll`s, sagte sie sich, dann gibt es halt statt Salat zum Mittag mal Pizza. Es ist allein Katies Tag, heute darf sie bestimmen.
    Und das hatte sie getan. Zuerst hatte sie Mary ins Amazon Rising gebracht, dann zum Carribean Reef, wo sie jeweils etliche verschiedene Sorten von Fischen, Schildkröten, Krokodilen, Haien und allen möglichen anderen Meeresbewohnern entdeckten. Dann waren sie in den 4-D-Film gegangen; dort wurden sie erst einmal gerüttelt und geschüttelt, bepustet und bespritzt, so dass Mary am Ende fix und fertig war, während Katie sich kaputtlachte.
    ›› Mommy, ich habe Hunger‹‹, sagte die Kleine, nachdem sie auch noch die wunderschöne Quallen-Ausstellung, in der die hübschesten Arten farbenprächtig hervorgehoben wurden, besucht hatten.
    ›› Ich glaube, hier gibt es einen Food-Court‹‹, hatte Mary gesagt und Katie hatte wissend genickt.
    ›› Es geht da die Treppe runter.‹‹
    Mary war ihrer Tochter gefolgt, die sich hier auszukennen schien wie in ihrer Westentasche. Sie wusste, dass Katie am liebsten zuerst zu den Belugas und Delfinen gegangen wäre, doch sie wollte es richtig machen, eine Attraktion nach der anderen, um ihre Mutter so an allem teilhaben zu lassen, damit sie auch ja nichts verpasste. Mary wusste diese Fürsorge sehr zu schätzen.
    Im Food-Court konnte man sich zwischen Mexikanischem Essen, Pizza und Burgern entscheiden. Katie hatte sich bereits für Pizza entschieden und Mary zog mit. Mit ihren Tabletts setzten sie sich an einen Fensterplatz, von wo aus man Blick über den See hatte, und aßen genüsslich ihre Käsepizza.
    Mary dachte noch immer an die wunderschönen Quallen, die in ihrer Vielfalt außergewöhnlich waren. Es wurde erklärt, dass sie weder Knochen noch Blut noch ein Gehirn hätten, was sie für Mary nur noch eindrucksvoller machte.
    ›› Schmeckt dir deine Pizza, Mommy?‹‹
    Mary sah auf. ››Ja, sehr gut sogar.‹‹
Sie musste sich eingestehen, dass sie köstlich war. Sie sollte viel öfter solch ungesundes Zeug
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