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49 Stunden

49 Stunden

Titel: 49 Stunden
Autoren: Amanda McLean
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ins Schlafzimmer.
    Nun gut, dachte sie, was zieht man denn zu solch einem Ausflug ins Aquarium am besten an? Ein Seepferdchen-T-Shirt habe ich leider nicht, aber ich werde wohl etwas Passendes finden.
    ***
    Einen ganzen Samstag frei! Das kam nicht oft vor. Der Sonntag war der einzige Tag in der Woche, an dem Mary immer – oder zumindest fast immer – zuhause war und sie sich deshalb nicht um Katie kümmern musste. Ein freier Samstag war äußerst selten und schon lange nicht mehr da gewesen. Was sollte sie nur mit so viel unnützer Zeit anfangen?
    Sie überlegte nicht lange, sagte Katie Tschüss, zog sich die Jacke an, schnappte sich ihre Handtasche, und schon war sie aus der Tür.
    ›› Hey, Dennis‹‹, rief sie im Vorbeigehen dem Pförtner in der Eingangshalle zu.
    ›› Hey, Susi, nicht so eilig!‹‹, rief er zurück und holte sie mit ein paar schnellen Schritten ein. ››Wie geht`s dir?‹‹
    Susi blieb stehen und sah Dennis an. Er war süß, richtig süß. Wenn sie ehrlich war, stand sie schon seit Längerem ganz schön auf ihn. Wie er so da stand mit seinen lockigen blonden Haaren und der Pförtner-Uniform, brachte er sie fast um den Verstand.
    ›› Mir geht es sehr gut. Und dir?‹‹
    ›› Jetzt, wo ich dich sehe … einfach fantastisch.‹‹
    ›› Du Schmeichler!‹‹, lachte sie.
    ›› Wo willst du hin? Sag bloß, du hast heute mal einen freien Tag?‹‹
    ›› Genau den hab ich!‹‹, bestätigte Susi.
    ›› Was? Die Alte verbringt tatsächlich mal einen Tag selbst mit ihrer Tochter, statt sie immer bloß abzuschieben?‹‹
    Susis Blick verfinsterte sich.
››Sei nicht so unfair. Mary Walters hat einen harten Job mit viel Verantwortung. Mehr als nur den Leuten die Tür aufzuhalten!‹‹
    ›› Whoa! Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?‹‹
    ›› Ich meine ja nur, sie ist ein guter Mensch, ein besserer, als ich es wahrscheinlich jemals sein werde. Und sie ist eine gute Mom, auch wenn sie vielleicht zu wenig Zeit mit Katie verbringt. Aber dafür hat sie ja mich.‹‹
    ›› Und du kümmerst dich bestens um die Kleine‹‹, wollte sich Dennis wieder einschleimen.
    ›› Ja, das tue ich. Ich bin da für sie, für Mutter wie für Tochter. Und das mache ich nicht nur, weil es mein Job ist. Du kennst Mrs. Walters einfach nicht. Würdest du sie kennen, würdest du nicht so schlecht von ihr sprechen.‹‹
    Susi musste zugeben, dass sie ein bisschen sauer war. Das war sie immer, wenn jemand etwas gegen Mary sagte, und das kam leider viel zu oft vor.
    ›› Sorry, es tut mir leid, okay? Wenn du das sagst, dann glaube ich dir, ja? Und weißt du, eigentlich will ich sie gar nicht richtig kennen, die Einzige, die ich gern etwas besser kennenlernen würde, bist du.‹‹
    ›› Ach ja?‹‹ Sie wurde wieder etwas weicher, entspannte sich.
    ›› Ja. Was hältst du davon, heute Abend mit mir ins Kino zu gehen?‹‹
    Susi überlegte. Sie hatte frei und noch nichts vor. Und insgeheim hoffte sie schon lange auf eine Einladung seitens Dennis.
    ›› Na gut. Wann und wo?‹‹
    ›› Ich hab um sechs Uhr Schluss. Dann hole ich dich oben ab, einverstanden?‹‹
    ›› Okay. Ich warte dann auf dich. Aber wehe, du verspätest dich!‹‹
    ›› Was ist dann?‹‹, fragte er keck.
    ›› Nur eine Minute nach sechs, und ich mache dir nicht mehr auf.‹‹
    Dennis lachte. ››Ich werde pünktlich sein.‹‹
    ›› Das will ich hoffen.‹‹ Susi drehte sich um und ging davon. Sie spürte Dennis Augen auf ihrem Hinterteil und lächelte.
    ›› Bis später!‹‹, rief er ihr nach, doch Susi sah sich nicht noch einmal um. Immer schön geheimnisvoll bleiben, sagte sie sich und verließ das Gebäude.
    ***
    Katie blickte aus dem Fenster des Taxis, das ihre Mommy herbei gewinkt hatte. ››Zum Shedd Aquarium, bitte!‹‹, hatte sie den Fahrer angewiesen und Katie konnte nicht anders, als vor sich hin zu lächeln. Sie konnte es noch immer nicht glauben: Sie waren tatsächlich auf dem Weg zu den Walen, jetzt in diesem Moment! Es war kein Traum.
    ›› Bist du glücklich?‹‹, fragte ihre Mommy sie und sie nickte: ››Ich bin sehr glücklich.‹‹
    Sie nahm Katies Hand und hielt sie in ihrer, während sie den Lakeshore Drive immer weiter gen Süden fuhren, bis sie nach etwa zehn Minuten am Aquarium Halt machten.
    Als sie sich dem riesigen Gebäude näherten, sahen sie schon von Weitem die scheinbar unendlich lange Schlange, die sich die ganze Treppe hinunter
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