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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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wir es mit dem Glauben an die Existenz eines Pantheons von Dämonen zu tun, die sich tatsächlich beschwören ließen. Mit Hilfe unbekannter Methoden gelang ihnen der gewaltige Sprung aus ihrer okkulten Jenseitswelt nach Kregen.
    Obwohl ich noch immer nicht davon überzeugt war, daß das Okkulte echte Dämonen mit teuflischen Absichten beherbergte, mußte ich gezwungenermaßen akzeptieren, daß es sie gab, sobald sie den menschlichen Körper übernommen hatten. Einmal auf Kregen losgelassen, würden sie zu einer Geißel werden.
    Nach allem, was ich bereits mit eigenen Augen beobachtet hatte, wußte ich, daß man, um den Pfad zu öffnen, dem Empfänger unerträglichen Schmerz zufügen mußte. Sein Ib, sein Geist, wurde dann von den dämonischen Mächten überflutet, deren Ursprung in einem unbekannten dunklen Schattenreich lag; sein Körper quoll förmlich auf, gewann an Kraft und Größe und verwandelte sich schließlich in einen Ibmanzy.
    Wenn der Bastard, den man Seine Erhabenheit nannte, das Symbol, das aus zwei Schwingen bestand, auf das Opfer richtete und befehlend »Dokomek!« brüllte, übernahm der Ibmanzy die Gewalt über den Körper des von ihm Besessenen.
    Ich wollte von Veda wissen, wie dieser Befehl die Ibmanzys erreichte, wenn sie erst einmal über ganz Balintol verteilt waren.
    »Dokerty«, sagte sie mit fester, beherrschter Stimme, »ist der große Gott. Oltomek ist seine Hand auf dem Antlitz Kregens.«
    Sie zögerte und sprach dann so leise weiter, daß wir uns vorbeugen mußten, um sie zu verstehen. »Ich habe gesehen, was ich niemals sehen wollte. Nun wünschte ich, ich hätte niemals von Dokerty gehört. Jetzt sehe ich klar, doch nun ist es zu spät. Etwas zu bereuen ...«
    »Die Sache ist die, Veda die Widerspenstige«, sagte ich, »Reue allein bringt einen im Leben nicht weiter. Wir müssen einen Weg finden, diesen entsetzlichen Plan zu verhindern, und du bist die einzige, die uns helfen kann.«
    »Ja.«
    Sie gab zu, daß sie nicht alle Einzelheiten des Prozesses kannte. Das brachte mich beinahe schon zum Verzweifeln. Als sie dann aber den Vorgang erklärte, erschien alles so offensichtlich, logisch und verblüffend einfach – im nachhinein.
    Es war die Macht des Glaubens.
    »In dem Schwingensymbol, dem Flutubium, ist ein Gegenstand versteckt, der Dokerty heilig ist«, sagte sie leise. »Es wird berichtet, Dokerty selbst habe ihn durch die Hand Oltomeks dem ersten Hohenpriester übergeben, als sich Dokerty Kregen offenbarte. Die Existenz dieser Gegenstände wird geheimgehalten. Es wissen nur wenige von ihnen.«
    »Was ist es, Veda?«
    »Ein Prisma der Macht.«
    So war das also. Der Glaube an die Macht des Gottes und seines Propheten, der durch das Prisma der Macht kanalisiert wurde – das war die Antwort. Die Menschen Kregens glaubten an ihre Zauberer, weil sie mit eigenen Augen sahen, welche Wunder die Zauberer zu wirken vermochten. Das war eine Art des Glaubens. Auch religiöser Glaube konnte Wunder wirken. Oltomek würde auf der ganzen Welt die Botschaft verbreiten und auf diese Weise ganz normale junge Männer und Frauen in Ungeheuer verwandeln.
    Wir saßen einige Zeit schweigend da. Die Atmosphäre in dem Gemach war bedrückend, eine unangenehme Erinnerung an das Gefühl der Enge im Tempel Dokertys.
    Naghan Vindo rührte sich als erster. Er zupfte an seinem kleinen Spitzbart, und das Buch fiel aus seinem Schoß zu Boden. Er hob es auf. Auf dem schreiend bunten Titelbild prangte die Überschrift: Dray Prescot und die Burg des Verderbens. Ich runzelte die Stirn.
    »Also was ist in bezug auf diese teuflischen Ibmanzys zu unternehmen?« fragte der Botschafter.
    Veda sah auf und deutete mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf das Buch.
    »Ich weiß es nicht. Aber wäre Dray Prescot hier, er wüßte es, er würde sich auf den Weg machen und handeln!«

3
     
     
    Meine Strategie stand fest: Ich wollte losziehen und das Prisma der Macht stehlen.
    Ich wußte noch nicht, wie das im einzelnen zu bewerkstelligen war. Vielleicht war es möglich, daß ich mich unter Nutzung der mir bekannten Geheimgänge in den Tempel einschlich. Veda war sicher in der Lage, mir davon eine Karte zu zeichnen. Da waren die verdammten Peitschenschwänze zu berücksichtigen. Zur Zeit gab es vermutlich zu wenig Kriegsgefangene, so daß die Katakis nicht genug Ware für ihren schwungvollen Sklavenhandel hatten. Also verdingten sie sich als Tempelwächter. Sobald die Kriege im vollen Gang waren, würden sie sich wie ein
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