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43 - Der Triumph von Scorpio

43 - Der Triumph von Scorpio

Titel: 43 - Der Triumph von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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die Inschrift lange an und rief mir die Buchstaben des Alphabets ins Gedächtnis. Dann nickte ich zufrieden. *
    Mir sagte die Vorstellung nicht zu, durch eine der Türen gehen zu müssen. Die Botschaft verhieß eine größere Chance. Falls ich mich irrte, würde sich das schreckliche Ungeheuer, das aus dem Sarkophag entwichen war, um die armen Teufel dort drinnen in Stücke zu reißen, natürlich auf mich stürzen.
    Die Anwesenheit der bestimmten Diffrasse unter den Kriegerbildnissen kam mir ohnehin seltsam vor. Ich ging zurück in das große Gemach. Falls ich recht behielt, würde ich von denen, die den Versuch gemacht hatten, die Türen zu öffnen, keine Spur entdecken. Denn wie bereits erwähnt, war der Altar voller Flecken ...
    Jetzt mußte ich meine Kräfte sammeln und die Muskeln anspannen, bei Krun! Ich stellte mich vor den Sarkophag, den ich gewählt hatte. Ich packte den Deckel mit beiden Händen. Ich holte tief Luft. Das marmorne Reitgesicht mit dem detailgetreu herausgearbeiteten Schnabel und das ihn umgebende Gefieder machte einen ruhigen, friedvollen Eindruck und ähnelte in keiner Weise dem Ausdruck wilder Macht, der sich auf dem Antlitz seines Vetters, des Rapas, abzeichnete. Ich drückte.
    Das Geräusch des sich aneinander reibenden Marmors war ungewöhnlich leise. Der Deckel ließ sich ohne größere Kraftanstrengung beiseite schieben. Dann rastete er ein, damit er nicht zu Boden fiel. Das freute mich, denn ich entweihe Grabstätten nur sehr ungern.
    Ich blickte hinein.
    Ein hellgrüner Schein vermischte sich mit dem milchigen Licht des Gemachs und verdrängte es. Der Sarg enthielt weder einen in Tücher gewickelten Leichnam noch ein Skelett. In diesem Augenblick kamen mir sowohl die Brechstange als auch das Schwert völlig fehl am Platze vor.
    Der Sarkophag schien bodenlos zu sein. Der hellgrüne Schein hatte seinen Ursprung in einer unermeßlichen Tiefe.
    In dem Gemach rührte sich nichts.
    »Auf geht's!« sagte ich, schwang beide Beine über den Sargrand und ließ mich in die strahlende, grünschimmernde Tiefe fallen.

2
     
     
    Von strahlendem Grün eingehüllt, sank ich in die Tiefe. Unwillkürlich drängte sich mir ein Vergleich auf: Allerdings war ich eher daran gewöhnt, von blauer Strahlung umhüllt und in die Luft gerissen zu werden. Deshalb verursachte mir die merkwürdige Parallele, durch grüne Strahlung in die Tiefe zu stürzen, ein würgendes Gefühl, das mir gar nicht gefiel.
    Der Sturz dauerte nicht lange. Plötzlich wurde mir bewußt, daß ich nicht mehr fiel, sondern auf einer harten Oberfläche lag. Ich hatte keinen Aufprall gespürt. Das grüne Licht, das meinen Fall gebremst hatte, wurde schwächer und erstarb. Ich war von Steinwänden umgeben, die fast meine Schultern berührten. Der obere Mauerrand befand sich etwa einen Meter über meinem Kopf; ich setze mich hin und legte die Hände auf die Kante.
    Dann zog ich mich hoch, um zu sehen, wo ich war.
    Ich war in eine recht große Höhle versetzt worden, die acht weitere Sarkophage enthielt. Das milchige Licht enthüllte alle Einzelheiten, und bei Zair, ich muß zugeben, daß mich der Mut in diesem Augenblick verließ. Ich befand mich immer noch in derselben verfluchten Höhle!
    Doch diese niederschmetternde Erkenntnis hielt nur einen Herzschlag an. Der Durchgang ins Nachbargemach war nicht zugemauert; er wurde von einem goldenen Architrav umgeben und war passierbar. Hier lagen keine Leichen auf dem Boden. Die Luft war zwar abgestanden, doch nach dem ersten Schreck roch sie durchaus angenehm.
    »Djan Kadjiryon hat auf mich herabgelächelt, bei Djondalar!« sagte ich mir.
    Ich stieg aus dem Sarkophag, und mir war völlig klar, daß ich die anderen nicht anrühren würde. Ich wollte jeglichen Schwierigkeiten aus dem Weg gehen, anstatt sie zu suchen.
    Das Gemach mit dem Schrein glich dem anderen bis ins kleinste Detail; allerdings war der hiesige Altar fleckenlos. Statt dessen standen in einer prächtigen goldenen Schale Blumen, die offenbar ein Meister seines Fachs arrangiert hatte. Sie waren perfekt erhalten, so frisch wie die Blumen auf einem Feld. Es tat mir leid, daß meine Anwesenheit sie wieder zum Leben erweckte und sie jetzt verwelken und sich in häßliche braune Stengel verwandeln würden.
    Ich hob Schwert und Brechstange, riskierte einen Blick durch die linke Tür und sprang sofort zurück, um die drei Xichuns anzustarren.
    Die Flugechsen rührten sich nicht.
    Hinter der Tür lag ein rechteckiger, von milchigem Licht
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