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42 - Die Trommeln von Scorpio

42 - Die Trommeln von Scorpio

Titel: 42 - Die Trommeln von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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hatte diesen bestimmten Ausdruck absoluter Macht, den ich so verabscheue! Macht, so kalt und hart wie der Stein, der ihn umgab. Auf seinem Kopf funkelte eine mit Juwelen besetzte Krone; Diamanten, Smaragde und Saphire. Es gab nur einen roten Edelstein. Er blitzte im Mittelteil der Krone auf, schimmernd, glitzernd, blutrot.
    Das war also der Anlaß, für den wir den ganzen weiten Weg gekommen waren!
    Der Gong ertönte erneut. Die beiden nackten Männer näherten sich einander und begannen einen Ringkampf. Der eine kannte sich darin aus, der andere nicht. Nach kurzer Zeit zwang der Erfahrene den Unerfahrenen zu Boden und hielt ihn in einem Griff fest.
    Zwei Männer in Schwarz peitschten die beiden Männer hoch. Der Verlierer starrte mit matten, hoffnungslosen Blicken geradeaus. Einer der Männer in Schwarz durchbohrte ihn mit dem Schwert, und er stürzte zu Boden; sein Blut beschmutzte den Sand. Er wurde fortgezerrt. Der Sieger blickte sich um. Er wurde von Männern in Schwarz umringt, dann längs in die Höhe gehoben, und als der Gong ertönte, liefen die Männer auf das Loch im Boden zu und warfen ihn hinein. Sein Todesschrei erscholl und verebbte mit einem schauerlichen Widerhall.
    Der mit Gold behängte Bursche, der das Juwel des Skantiklars in der Krone trug, hob die Hand. Alles verstummte. Wir warteten. Dann machte der Bursche eine Geste.
    Wieder wurden zwei Männer auf den Sand gestoßen. Sie blickten sich an und schüttelten den Kopf. Es waren Zwillinge. Es war allen klar, daß sie nicht gegeneinander kämpfen würden.
    Eine Frau, auf deren schwarzem Gewand ein roter Flicken prangte, erschien unter dem Thron. Sie hielt eine Schiefertafel in der linken Hand. Sie blickte den Burschen mit der Krone an. Die meisten ihrer Worte blieben unverständlich, doch ich hörte: »... mindestens noch vier, Majister ...«
    Die in Gold gekleideten Arme hoben sich. Bleiche Hände vollführten mystische Gesten. Die Augen des Mannes waren wie glühende Kohlen und brannten auf die beiden Männer nieder. Die Veränderung, die mit ihnen vorging, war in ihrer Schnelligkeit und Intensität erschreckend. In einem Augenblick schauten sie sich in brüderlicher Liebe an, im nächsten spiegelte sich auf ihren Gesichtern abgrundtiefer Haß. Sie gaben Knurrlaute von sich, sprangen sich an und kämpften wie Verrückte – sie waren besessen.
    Sie würgten einander, bis sie keine Luft mehr bekamen. Einer der Zwillinge muß ein bißchen stärker gewesen sein als der andere, um eine todbringende Kleinigkeit. Ein Mann brach zusammen, der andere stolperte würgend fort, mit den Händen seinen Hals massierend. Wie zuvor wurde der Verlierer mit dem Schwert durchbohrt, der Sieger hochgehoben und in den finsteren Schacht geworfen.
    Erneut senkte sich das Schweigen nieder.
    Die Frau mit dem roten Flicken befragte ihre Schiefertafel. Sie blickte zum Thron hinauf und schüttelte den Kopf. Wieder wurde der Gong geschlagen.
    Diesmal schubste man zwei nackte Frauen auf die Sandfläche. Ich mochte nicht zusehen und blickte mich statt dessen genauer in diesem Höllenloch um.
    Auf der Plattform zu meiner Rechten standen Bogenschützen, denen es zweifellos Spaß machen würde, die armen Teufel, die einen Fluchtversuch wagten, mit Pfeilen zu spicken. Die Frau mit der Schiefertafel und die Frau am Gong standen daneben. Ich hatte keine Ahnung, welche Titel der Bursche auf dem Thron für sich in Anspruch nahm. Doch ich war bereit, jeden Betrag zu wetten, daß es eine Reihe aufgeblasener Bezeichnungen waren. Was die Menge anging, die sich auf der in Hufeisenform errichteten Tribüne räkelten, sorgte sie für die widersinnigste Eleganz an diesem Ort der Barbarei und des Schreckens.
    Zwei stämmige Burschen, die unter dem Gewand-Xichun zwei gelbe gekreuzte Schwerter aufgestickt trugen, standen direkt unter dem Erhabenen auf dem Thron. Die beiden hielten Schwerter, doch es waren keine lohischen Lynxter, sondern interessante doppelseitig geschliffene Klingen, die an einen Kris erinnerten. Sie sahen gelangweilt aus, und das gute Leben hatte ihre Gesichter teigig werden lassen. Langsam drängte sich mir die Überzeugung auf, daß ich etwas Einschneidendes tun mußte, sollte dieses Schauspiel nicht das Ende sein.
    Ich hörte Folly flüstern: »Diese Bestien!« Als ich wieder hinsah, war der Kampf der Frauen vorüber. Eine war durchbohrt worden, und die Siegerin wurde gerade eilig ins Loch geworfen.
    »Das Problem ist«, sagte ein vornehm aussehender Mann, der neben Wa-Te
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