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42 - Die Trommeln von Scorpio

42 - Die Trommeln von Scorpio

Titel: 42 - Die Trommeln von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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schmieriges Blut nach unten. Ich schüttelte ihn erneut. »Wenn deine Bogenschützen aus Loh schießen, du Kleesh, schneide ich dir die Kehle durch.«
    Der Befehl wurde durch die nächsten Ereignisse überflüssig gemacht. Alles geschah sehr schnell. Pfeile regneten auf die dicht zusammengedrängt stehenden Bogenschützen auf der Plattform herab – und jeder Pfeil war mit den roten Federn des Zim Korf Vallias versehen!
    Die Jungs von den GJH liefen in enger Formation und perfekter Disziplin herbei und versetzten den Pöbel aus schwarzgekleideten Männern und die Feiertagsmenge in entsetzte Panik. Wie sie versuchten, sich zu retten, diese Flammensäufer der Trommel!
    Seg und Inch befanden sich an der Spitze und feuerten die Swods an.
    Llodi hatte einen Speer und folgte eilig dem alten Hack-und-Stich, als sie ihren Teil der Arena säuberten. Rollo, der junge Draufgänger, hatte sich einen Bogen verschafft und schoß fröhlich auf alles, was schwarz war und sich bewegte.
    Ich war so in den phantastischen Anblick in der Höhle versunken, daß ich dem zischenden Kreischen über mir keine Beachtung schenkte. Mir ging ein flüchtiger Gedanke durch den Kopf: Falls die Herren der Sterne ihren Gdoinye geschickt hatten, um auszuspionieren, was ich für sie tat, war er ein bißchen spät gekommen, bei Djan!
    Nun stießen Wachen aus Königin Satras Expedition dazu und beteiligten sich am Kampf.
    Ich stieß den Atem aus. Seg und Inch erreichten Delia und Mevancy. Scharlachrot-goldene Umhänge hüllten ihre Nacktheit ein. Milsi und Sasha kamen halb lachend, halb weinend angelaufen, um umarmt zu werden. Nun, die Dinge wandten sich zum Guten, bei Krun!
    Die vier Hytaks aus Gocherts Gruppe, die sich uns angeschlossen hatten und von Lurgan dem Vandour angeführt wurden, hatten mit Wa-Te die Hüterin des Gongs und die Frau mit dem roten Flicken und der Schiefertafel gefangen. Sie hatten sie nicht niedergestreckt. Da sie professionelle Paktuns waren, waren sie empfindlich, was die Ehre anging.
    Alles schien soweit unter Kontrolle zu sein. Unsere Streitkräfte verteilten sich, um die Höhle zu besetzen und dafür zu sorgen, daß wir uns in Sicherheit befanden. Der flüchtende Mob in den farbigen und schwarzen Gewändern würde sich in seine Schlupflöcher zurückziehen. Mit ihnen würden wir uns beschäftigen, wenn die Zeit gekommen war.
    Erst jetzt – und verspätet, bei Vox – erinnerte ich mich an die goldene Krone des Königs und den Edelstein des Skantiklars, der in seiner Mitte funkelte.
    Wieder ertönte über mir das zischende Kreischen. Ich schaute auf.
    Ein goldener Blitz, ein flüchtiger Blick auf weit ausgebreitete Schwingen – und ich duckte mich! Der goldgeschuppte Xichun stieß seinen beweglichen Hals an meinem geduckten Kopf vorbei, und als ich mich zur Seite rollte, schnappte sich der reißzahnbewehrte Schädel des Xichuns die Krone. Er schlug kräftig mit den Schwingen und kreiste zur hellen Decke empor.
    »Seg! Rollo! Schießt!«
    Mein Ruf übertönte den allgemeinen Aufruhr. Leute wirbelten herum, um zu sehen, was los war. Der Xichun war nur noch ein kleiner, goldener Punkt, der an den Felsblöcken der Trommel vorbeiflog. Ein Schatten, der sich zwischen dem ausgeklügelten Gleichgewicht der Steine bewegte, fand meine sofortige und entsetzte Aufmerksamkeit. Jede Chance eines erfolgreichen Schusses war nun vertan. Selbst ein so großartiger Bogenschütze wie Seg konnte keinen Pfeil durch massiven Fels schicken.
    Der Xichun landete flatternd auf dem Felsen. Das Gestein bewegte sich nicht unter dem Gewicht. Ein Mann erschien. Durch den Fels der Decke mußte ein Tunnel zu der Trommel führen. Der Mann sah in die Tiefe.
    Ich kannte ihn. O ja, ich kannte ihn genau!
    Deb-Lu kam die Stufen zum Thron hinauf. Er war persönlich da. Er stieß keuchend aus: »Er hat ihn, Jak! Er hat ihn!«
    Der König bewegte sich in meinem Griff; ich ließ ihn los und starrte bitter enttäuscht nach oben. Der König muß wohl erkannt haben, daß er und seine Bräuche vor dem Ende standen. Er muß auch Mut gehabt haben. Mit einem unartikulierten Schrei sprang er die Stufen hinab. Mein Blick folgte instinktiv der Bewegung. Er lief mit wehenden goldenen Gewändern direkt auf die Grube der Flamme zu. Er sprang hinein.
    Sein Körper reichte nicht aus, um den Strahl des funkensprühenden Feuers auszulösen. Die Grube blieb finster. Sein letzter verzweifelter Versuch blieb ergebnislos.
    Deb-Lu sagte: »Sieh, Dray!«
    Dort oben auf den Felsen der
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