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35 - Sturm über Vallia

35 - Sturm über Vallia

Titel: 35 - Sturm über Vallia
Autoren: Alan Burt Akers
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uns doch!«
    »Wenn dieser Rafak als Sklavenherr weitermacht«, sagte Silda, »übertritt er das Gesetz.«
    »Genau!« rief Lon.
    »Dann sollte man ihn der Wache oder dem Prinzen melden ...«
    »Wir haben mit der Wache nicht viel im Sinn. Und wir haben große Hochachtung vor seinem Gold und meinen, daß es in unsere Taschen wandern sollte ...«
    »Was soll ich nur mit euch tun?« fragte Silda, die sich nach der traurigen Begegnung mit Drak aufgemuntert fühlte. »Das klingt ja alles ganz vielversprechend. Ich brauche jetzt wahrlich eine kleine Abwechslung – warum nicht einen Sklavenhändler durch die Mangel drehen?«
    Die in schwarze Mäntel gehüllte Bande ritt auf Vollblutzorcas des Prinzen durch die Nacht. Silda begleitete sie. Drak brauchte seinen Ausritt, um sich den Kopf durchpusten zu lassen; Silda erhoffte mehr als einen einfachen Ausritt, um sich von der Qual und dem Schmerz zu befreien, die ihre Seele belasteten ...
    Lon die Knie gab es auf, sich über das mitgehörte Gespräch Gedanken zu machen. Vielleicht bildete er sich Teile davon auch nur ein. Vielleicht hatte er geträumt, eingedöst im Zorcastall ... Auch er hatte das Gefühl, daß ein bißchen Bewegung ihn wieder muntermachen konnte.
    Der Blütenblattumriß eines Flugboots erschien über den Reitern, raste voraus und verschwand zwischen Bäumen, die eine Anhöhe bedeckten.
    Die Bande des Geschickten Kando, zu der an diesem Abend auch Lon die Knie und Silda Segutoria in ihrer Rolle als Lyss die Einsame gehörten, ritt mit forschem Tempo, denn sie hatte viel vor sich. Ihr Ziel war das Versteck des kriminellen Sklavenhändlers Rafaks der Peitsche, eines Rapas.
    Einige Zeit später ritt Drak im Trab in die Stadt zurück – einen großen Teil seiner schlechten Laune hatte er beim Galopp abschütteln können. Dicht hinter ihm ritt die diensthabende halbe Schwadron und freute sich auf ein Getränk und die Gelegenheit, sich auf diese oder jene Weise zu entspannen. Ein Jurukker der Wache, die Königin Lust zugeteilt war, galoppierte Drak in größter Eile entgegen.
    »Prinz! Die Königin! Sie wird von Katakis bedrängt!«
    Der Reiter riß seine Zorca herum, daß der Staub aufwirbelte und brüllte weiter: »Die Königin! Mord! Beeil dich, Jis, beeil dich!«
    Ohne zu zögern, spornte Drak Steifohr zur Eile an. Das geschmeidige Tier reagierte sofort und galoppierte los – doch im gleichen Augenblick zog Drak schon wieder die Zügel an, denn von der Seite huschte eine Gestalt herbei und baute sich mit erhobener Hand direkt vor ihm auf.
    »Zum Teufel, was soll das? Aus dem Weg, oder ...« Drak wollte schon drohen, er würde die Gestalt niederreiten; dann aber sah er die schlichte lange Robe, den schrägsitzenden Turban – und wußte Bescheid. Er hatte das Gefühl, das Herz drehe sich in seiner Brust und versuche aus seiner Kehle zu springen.
    »Drak! Silda! Die Katakis greifen sie und ihre Gefährten an – in dem Glauben, du wärst bei ihr. Sie ist schwer in Bedrängnis. Ihr bleibt nicht viel Zeit ...«

20
     
     
    An dem Tag, an dem Königin Lushfymi anordnete, den Hauptmann ihrer Wache hinrichten zu lassen, hatten die Mädchen den Mördern Widerstand geleistet, um Leone Sternenhammer zu schützen. Seither hatten sich die meisten von ihnen zur Herrscherin Delia versetzen lassen. Als dann die Katakis mit ihrem Flugboot landeten, um die Königin zu töten, stießen sie folglich nur auf die vom Prinz Majister zur Bewachung der Königin abgeordnete Garde.
    Die Wächter schickten einen Kurier los und verbarrikadierten sich in der Villa. Königin Lust kam gar nicht auf den Gedanken, daß hier vielleicht eine göttliche Strafe ihren Anfang nahm. Sie sah keine Verbindung zwischen ihrem absolut logischen und legalen Befehl und diesem engagierten Mordversuch.
    Einer der Wächter sagte, der Anführer des schurkischen Kataki-Haufens sei Stromich Ranjal Yasi, Zwillingsbruder Strom Rosil Yasis. Ein zielgenauer Pfeilbeschuß nagelte die Katakis am Boden fest, die mit zwei Angriffen nicht durchkamen. Die Königin war völlig gelassen. Hikdar Nervil meinte, man könnte wohl noch einige Zeit standhalten, sei aber letztlich in der Unterzahl.
    Königin Lust antwortete darauf nur: »Der Prinz Majister wird bald hier sein. Er würde die Eisgletscher Sicces zum Schmelzen bringen, nur um an meiner Seite sein zu können.«
    »Ganz gewiß, Majestrix«, antwortete Nervil, der von den Dritten Gelbjacken des Herrschers zu Draks Schwertwache des Prinz Majister abgestellt worden war,
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