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35 - Sturm über Vallia

35 - Sturm über Vallia

Titel: 35 - Sturm über Vallia
Autoren: Alan Burt Akers
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und begab sich in die gefährdete Ecke, wo das Gebüsch ein wenig zu dicht an die Mauern der Villa heranreichte.
     
    Auch Silda erlebte beim Ritt zu Cottmers Senke eine Besserung ihrer Stimmung. Allein, daß sie unterwegs war, übte eine positive Wirkung auf sie aus. Sie hätte den armen Drak nicht so bedrängen dürfen; schließlich war er einer Täuschung durch Königin Lust erlegen. Sie würde sich so schnell wie möglich mit ihm aussöhnen müssen. Dabei war er wirklich stur! Wenn sie nur ein bißchen Vernunft in ihn hineinbekäme!
    Der Geschickte Kando orchestrierte den Angriff mit großer Umsicht. Silda sah den Grund, warum die Bande Zorcas brauchte; man konnte Rafak die Leine angreifen, seine Sklaven befreien und ihm das Gold nehmen und wieder in der Stadt sein, ehe überhaupt etwas gemerkt wurde.
    Rafak, dessen geierhafte Züge sich verkrampften, dessen Gefieder hochstand und dessen arroganter Schnabel ziemlich verbogen aussah, verlor sein Leben nicht. Der Sklavenmeister und seine Helfer wurden in eine der heruntergekommenen Hütten in der Mitte der Senke getrieben. Dichte Bäume umstanden die Anlage, die finster und feucht war und ihren Namen zu Recht von den schrecklichen Cottmers Höhlen ableitete.
    Silda erkannte, daß sie sich allein für die Sklaven einsetzen mußte. Sie machte sich daran, sie zu befreien, die daraufhin jammernd im Kreis herumliefen und freudig die Hände wrangen, überwältigt von der Tragik ihres Schicksals und nun dieser Freilassung. Lon die Knie zögerte nicht lange und half Silda bei ihrer Arbeit.
    Der Geschickte Kando und seine Kumpel suchten unterdessen nach Goldtruhen.
    Als dann der Flieger landete und der Kataki-Strom seine Leute in den Racheangriff auf den Mann führte, der seinen Sturz bewirkt hatte, wußte er nicht, daß der Prinz Majister sich gar nicht in Cottmers Senke aufhielt. Yasi war überzeugt, daß die Reiter der Zorcas aus den Ställen des Prinzen den Prinz Majister begleiteten. Hier und jetzt wollte er seine Rache vollziehen.
    Mit schrillem Kataki-Angriffsgeschrei stürmten die Peitschenschwänzler vor. Ihre Waffen funkelten.
    Silda erfaßte die Situation mit schnellem Blick und zerrte Lon in die Hütte, in der Kando und seine Gefolgsleute auf ihrer Goldsuche schwere Verwüstungen anrichteten. Armbrustpfeile bohrten sich dumpf in die Wände und fetzten durch die schmalen, kleinen Fenster. Das Erstaunen und das Toben in der Hütte durfte sie in keiner Weise beeinflussen.
    Lon sah, wie sie den einfachen Rucksack nach vorn schob und mit der linken Hand hineinfuhr, und mußte daran denken, was mit dem Spinlikl geschehen war, der sich in diese Tasche gewagt hatte. Dann stockte ihm der Atem.
    Silda hob die linke Hand in die Höhe und brüllte etwas in das Durcheinander.
    Eine eiserne Hülle umfaßte die linke Hand, ein gefährlich funkelndes Gebilde, eine Klaue, ein Gebilde aus eingeöltem, beweglichem Stahl, aus grausamen, rasiermesserscharfen Flächen. Diese Waffe verwandelte Silda in eine echte Jikai-Vuvushi der Schwestern der Rose.
    »Hört zu, ihr Famblys! Die Katakis da draußen – die sind doch nur hinter Sklaven und Gold her, eurem Gold! Und euch als Sklaven! Mich werden sie nicht bekommen.«
    Die scharfen Reißflächen ihrer Klaue, die sich öffnete und schloß und böse und wunderschön zugleich aussah, versprühten feurige Lichtreflexe.
    Sie hatte den Jikvar mit dem schnellen Notgriff gezogen, und während Kandos Männer wie aufgescheuchte Ameisen durcheinanderliefen und -brüllten, schnallte sich Silda die Klaue sorgfältig am linken Unterarm fest.
    Die ersten Aktionen der Katakis bestanden darin, Kandos Leute in der Hütte zusammenzudrängen und die frisch freigelassenen, verwirrten Sklaven einzufangen, ehe sie zur Tat schreiten würden. Silda legte sich diesen wahrscheinlichen Ablauf zurecht und ließ dann ihrer Wut über bestimmte Dinge freien Lauf.
    »Du hast dich geweigert, die Schwerter zuzulassen, die ich euch bieten wollte! Wie viele haben noch die Speere, die ich geliefert habe? Außerdem wir haben keinen einzigen Bogen! Bei Vox! Das genügt, um eine ehrliche Jikai-Vuvushi zum Strickzeug greifen zu lassen!«
    »Das genügt, um einen ehrlichen Dieb erkennen zu lassen, wenn er den Mund halten muß«, verkündete Yolande die Gregarian und warf Kando einen vieldeutigen Blick zu. Einige andere begannen Vorwürfe zu äußern – gegenüber Kando, den anderen oder sich selbst, weil sie so dumm gewesen waren – und Lon die Knie, weil er die Zorcas
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