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311 - Der Weg des Bösen

311 - Der Weg des Bösen

Titel: 311 - Der Weg des Bösen
Autoren: Susan Schwartz
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Wurzelfresser treiben die Städter zusammen. Sie wollen alles übernehmen – nun, eigentlich haben sie das schon. Unser Kampf war von vornherein aussichtslos.«
    Neronus führte sie zu einem Unterstellplatz, wo sich einige Motorräder befanden. »Können Sie so ein Ding fahren?«
    »Natürlich.«
    »Na schön.« Neronus nestelte in einer Brusttasche herum und förderte einen Datenchip zutage. Er gab ihn Chandra. »Hier, laden Sie den Inhalt auf Ihren PAC herunter. Er wird sich automatisch auf eine Frequenz einstellen, die nicht gestört werden kann. So können wir in Verbindung bleiben. Wenngleich ich Sie bitte möchte, nur im Notfall Kontakt aufzunehmen. Ansonsten warten Sie, bis ich mich bei Ihnen melde.«
    »Ja, gut«, sagte sie verstört, während sie den Chip in den entsprechenden Slot schob und den Kopiervorgang startete. »Aber was soll ich tun?«
    »Samari Bright hat Mayas Kinder mit einem Gleiter zu ihr in die Klinik gebracht. Fahren Sie hin und schaffen Sie alle in Sicherheit. Der Fluchtweg ist auf dem Chip aufgezeichnet. Wir treffen uns an diesem geheimen Ort wieder.«
    »Und was haben Sie in der Zwischenzeit vor?«
    »Ich gehe nicht ohne Leto. Also, schaffen Sie das?«
    »Verlassen Sie sich auf mich. Mir geht es ganz gut. Ich glaube, der Einfluss des Streiters lässt allmählich nach.« Sie reichte Neronus die Hand. »Wir sehen uns.«
    Er nickte und drückte ihre Hand.
    ***
    Es war der dunkelste aller Tage des Mars. Innerhalb weniger Stunden waren alle Städte überrannt worden – Elysium, Bradbury, Hope, Phoenix. Das einst so friedliche Waldvolk ging gnadenlos vor. Sie präsentierten sich als blutrünstige Fanatiker, die einen neuen Staat ausriefen. Auch Rache für die vergangenen Niederlagen der Bruderkriege wurde eingefordert.
    Die Verteidiger kämpften auf verlorenem Posten. Leto war allerdings immer noch nicht gefasst worden, obwohl der Regierungstower fast eingenommen war. Trotzdem war es dem Präsidenten irgendwie gelungen, sich abzusetzen. Und nicht nur das: Er hatte es wohl in eine verborgene Sendestation geschafft, denn er hielt noch einmal eine Ansprache über alle noch intakten Großbildschirme der Städte. Er rief die Bevölkerung zum Widerstand auf und appellierte an sie, niemals aufzugeben.
    »Eine fremde Macht hat von unserem Planeten Besitz ergriffen, doch das werden wir nicht hinnehmen. Wir werden wieder unsere eigenen Herren sein, frei und unabhängig, wie wir es seit den Gründertagen gewesen sind! Der Einfluss des Streiters geht spürbar zurück, und wer überlebt hat, wird sich wieder erholen. Haltet durch in dieser letzten Phase –«
    Die Übertragung brach mittendrin ab, und erneut zeigte sich Blattschwinge. Auch Windtänzer hatte offensichtlich vorgesorgt. Der Vertraute des Obersten Baumsprechers setzte einen hohen Preis auf Letos Kopf aus.
    Zeitgleich erreichte ein Signal alle Angehörigen des Geheimdienstes, die daraufhin den Kampf abbrachen und sich zurückzogen. Einige gingen in den Untergrund, anderen gelang der Durchbruch aufs Land. Sie alle hatten eine Wegweisung. Viele Städter, die bis dahin ziellos umhergeirrt waren, schlossen sich ihnen an.
    Sehr viele gerieten aber auch den Waldleuten in die Hände und wurden zu den vorerst letzten Opfern dieses Krieges. Die Kämpfe ebbten nun merklich ab, was nicht nur am nachlassenden Einfluss des Streiters lag. Die bittere Wahrheit war, dass kaum mehr etwas übrig war. Eine Viertelmillion Menschen hatten ihr Leben gelassen.
    Die bewaffneten Waldleute rückten in geordneten Linien vor und riefen die Städter zur Unterwerfung auf. Nur noch vereinzelt wurde Widerstand geleistet.
    ***
    Chandra war auf ihrem Motorrad unterwegs. Sie kannte sich in der Stadt gut aus und fand den Weg trotz der Trümmer in hohem Tempo. Mit halsbrecherischen Ausweichmanövern erreichte sie die Klinik, in der Maya lag. Sie aktivierte den PAC und fand einen Plan des Gebäudes in den überspielten Dateien. Durch gelangte durch einen Nebeneingang hinein und stieg über ein Treppenhaus direkt zu Mayas Etage auf.
    Die Klinik lag nicht weit entfernt vom Regierungstower entfernt, der sich nach wie vor gewaltig über alle anderen Gebäude erhob. Aus manchen Stellen quoll Rauch aus ihm hervor, aber wie es aussah, würde er wohl nicht mehr zum Einsturz gebracht werden.
    Windtänzers neue Residenz , dachte Chandra grimmig. Er wird dieses Symbol in Besitz nehmen, um die Städter noch weiter zu demoralisieren.
    Seltsam, dass die Klinik noch stand. Andererseits wusste
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