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311 - Der Weg des Bösen

311 - Der Weg des Bösen

Titel: 311 - Der Weg des Bösen
Autoren: Susan Schwartz
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Verbindungen über seinen PAC. »Ranjen, wie viele Luftschiffe können wir einsetzen?«
    »Keines, Chef. Die sind entweder zu weit weg oder wurden zerstört. Diese Schweine haben ganze Arbeit geleistet!«
    »Zieht so viele Leute wie möglich beim Regierungstower zusammen«, befahl Neronus. »Beschützt den Präsidenten und seine Kinder!«
    »Sind schon unterwegs.«
    ***
    Auf dem Weg zur Klinik musste Neronus sich durch Massen von Flüchtlingen kämpfen, die in Panik die Stadt verlassen wollten.
    »Alle Straßen aus der Stadt sind dicht!«, meldete Samari. »Ich habe einen Gleiter gekapert; es ist ein grauenvoller Anblick von hier oben. Ich glaube, die halbe Stadt liegt in Trümmern, aber die Leute kommen nicht raus. Und von außerhalb nähern sich die Waldmenschen! Ich habe nicht gewusst, dass es so viele sind...«
    Nur noch zweihundert Meter. Neronus keuchte. Seine Rippen schmerzten noch von dem Aufprall an der Wand. »Samari, fliegen Sie sofort zum Tower und holen Sie die Kinder des Präsidenten!«
    »Aus genau diesem Grund habe ich den Gleiter organisiert, Chef. Bin schon unterwegs.«
    »Bringen Sie die Kinder erst einmal zu Maya.«
    »Nicht raus aus der Stadt?«
    »Ich bin auf dem Weg, um Chandra aus der Klinik zu holen. Wir treffen uns bei Maya und evakuieren dann. Ich übermittle jetzt einige Daten an Sie und Ranjen, aus denen Sie alles Weitere erfahren werden.«
    »Sie klingen wieder ganz wie der Alte, Chef!«
    »So fühle ich mich auch. Und jetzt bewegen Sie Ihren lahmen Arsch!«
    Neronus Gingkoson war selbst erstaunt, dass er sich jetzt besser fühlte als in den letzten Tagen, obwohl die Wirkung der Mittel längst nachgelassen haben musste. Anscheinend milderten heftige Emotionen – nicht Aggression – die Wirkung des verderblichen Einflusses. Emotionen wie Tatkraft und Durchhaltewillen.
    Die Waldleute strömten in die Städte und trieben die Fliehenden zurück. Neronus blieb nicht mehr viel Zeit. Er erreichte die Klinik und musste feststellen, dass dort heftig gekämpft wurde.
    Es waren also nicht alle dem Einfluss der Waldleute erlegen. Wie gut, dass er Chandra an den richtigen Ort hatte bringen lassen...
    Er ahnte nicht, dass genau in diesem Moment in dem schlichten Zimmer einer Klinik ein bisher sehr stilles EEG anschlug und unbemerkt vom Personal die elektronischen Linien gewaltige Peaks zeichneten, während ein Pulsschlag sich beschleunigte.
    ***
    Neronus kannte einen geheimen Zugang, von dem niemand sonst wusste – eins seiner berühmten »Hintertürchen«, die es ihm ermöglichten, scheinbar überall und zugleich nirgends zu sein. Er verschaffte sich mittels einer Codekarte Zugang und benutzte die Feuertreppe. Überall, in jedem Stockwerk wurde gekämpft. Die Waldleute gingen gnadenlos und tödlich vor – vollkommen entgegen ihrer eigentlichen Natur. Die Ausstrahlung des Streiters hatte sie zu Monstern gemacht.
    Er erreichte die Ebene mit Chandras Krankenzimmer und sah, wie zwei Waldleute gerade in den Raum eindrangen. Besser konnte das Timing nicht sein. Und im Gegensatz zu diesen Wurzelfressern hatte Neronus eine Schusswaffe dabei.
    Er hörte Chandras Schrei, als er in den Raum sprang, und feuerte blitzschnell. Zwei Körper fielen mit dumpfem Poltern zu Boden.
    »Neronus!«, rief Chandra, fassungslos und erleichtert. »Den Göttern des Mars sei Dank! Ich dachte, jetzt wäre es wirklich aus.«
    »Ich glaube nicht, dass die Sie töten wollten«, erwiderte der Geheimdienstchef, deaktivierte das Fesselfeld und half ihr aus dem Bett. »Noch könnte man Sie als Druckmittel gegen den Präsidenten einsetzen. Darüber hinaus denke ich, dass Windtänzer persönlich mit allen abrechnen will, die Maya nahe stehen.«
    »Er ist der Schweinehund, der hinter allem steckt? Der das Attentat auf Maya Joy plante und Beron Julian ermorden ließ?«
    »Sie sagen es.«
    Chandra hatte Mühe zu stehen nach der langen erzwungenen Ruhigstellung. Kurzerhand hob Neronus sie auf seine Arme und trug sie aus dem Raum. Dass die Zeit drängte, wurde spätestens klar, als die nächsten Waldleute um die Ecke bogen. Neronus hielt kurz inne, verlagerte Chandras Gewicht auf einen Arm und feuerte zweimal. Zwei der Okkupanten stürzten, die anderen gingen in Deckung. Hastig hielt Neronus mit seiner Last auf den Armen auf die Feuertreppe zu. Chandra ging es zunehmend besser, und kurz darauf konnte sie selbst laufen.
    »Machen Sie sich draußen auf einen Schock gefasst«, warnte Neronus unterwegs. »Elysium steht nicht mehr, und die
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