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299 - Das letzte Duell

299 - Das letzte Duell

Titel: 299 - Das letzte Duell
Autoren: Jo Zybell
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sag ihm, dass ich morgen zu ihm hinaus in die Dünen komme.«
    »Ich war schon dreimal bei ihm. Er will nicht mit dir sprechen. Mit niemandem.«
    »In drei Tagen brechen wir zu den Dreizehn Inseln auf, vorher muss ich mit ihm reden. Geh und sag ihm das.«
    »Geht es der Königin denn besser?« Aruula schüttelte den Kopf. »Sie wird wohl sterben. Doch wir wollen sie wenigstens zuhause auf den Dreizehn Inseln begraben. Ich werde aber nicht fortgehen, ohne noch einmal mit Maddrax gesprochen zu haben.«
    »Er will niemanden sehen…«
    »Gut. Dann werde ich gegen seinen Willen zu ihm gehen.« Sie nahm Rulfans Gesicht zwischen die Hände und sah ihm in die roten Augen. »Du bist mein bester Freund - bitte begleite mich.«
    ***
    Kurz nach Sonnenaufgang am nächsten Morgen brachen sie auf. Drei Stunden später erreichten sie die Stelle an der Küste, an welcher der ZERSTÖRER das Luftschiff zerfetzt hatte. Ein Wakudakarren stand nicht weit entfernt von Matts Zelt auf dem Dünenkamm. Meinhart, Damon und Calora suchten noch einmal das Trümmerfeld nach Brauchbarem ab und luden es auf den Karren.
    »Schau, was ich noch gefunden habe!« Der Retrologe kam auf Aruula und Rulfan zu und schwenkte ein Trümmerteil. »Die Borduhr!«
    Rulfan betrachtete sie kopfschüttelnd. »Ein robustes Teil habe ich da gebaut. Sie soll einmal an einem ganz besonderen Ort eingebaut werden.« Er fasste Aruulas Arm und zog sie mit sich den Dünenhang hinauf. »Wann rechnet ihr damit, nach Stralsund aufbrechen zu können?«, fragte er im Weggehen.
    »In frühestens sieben Tagen!«, rief der hünenhafte Retrologe.
    Rulfan winkte und stapfte an Aruulas Seite zum Dünenkamm hinauf. Dort oben, zwischen Matts Zelt und dem Wakudakarren, hockte Xij. Sie hatte sich in viele Lagen Decken gehüllt. Es ging ihr nicht gut. Schon der Schrei, mit dem sie vor Wochen den Daa'murenkristall zerstörte, hatte lange nachgewirkt; von dem letzten, der Mutter in Staub verwandelt hatte, schien sie sich gar nicht mehr zu erholen.
    Trotzdem hatte sie Zukunftspläne. Bei seiner letzten Begegnung mit ihr hatte Rulfan sie danach gefragt. Die Antwort hatte ihn nicht erstaunt: »Ich werde bei Matt Drax bleiben«, hatte sie gelautet.
    Er nickte ihr zu, als sie an ihr vorbei gingen. Aruula tauschte nicht einmal einen Blick mit ihr.
    Matt hockte vor seinem Zelt. Er hob den Kopf, doch sein Blick schien durch Aruula hindurchzugehen. »Was willst du?«
    »Mit dir reden.« Sie ließ sich vor ihm nieder und kreuzte die Beine. Rulfan blieb stehen.
    »Lass mich in Ruhe.«
    »Nein.« Aruula machte einen entschlossenen Eindruck. »Jedenfalls jetzt noch nicht.« Wie eine Fremde starrte Maddrax sie an. Sie hielt seinem Blick stand. »Wir beide gehören zusammen, nach wie vor.« Aruulas Stimme klang heiser. »Doch was geschehen ist, müssen wir beide erst verarbeiten. Deshalb werden wir zunächst getrennte Wege gehen. Ich breche morgen mit den Kriegerinnen der Dreizehn Inseln in die Heimat auf.«
    »Wir haben einmal zusammengehört«, sagte Matt leise. »Doch das ist so lange her, dass ich mich kaum erinnern kann. Du hast meine Tochter getötet.«
    »Ich hatte niemals im Sinn, Ann etwas zuleide zu tun…«
    »Du hast dein Schwert nach ihr geschleudert!«, zischte Maddrax.
    »Hätte Jenny mich nicht zu Fall gebracht, hätte es sie lediglich von den Beinen geholt. Ich musste sie doch daran hindern, Mutter …«
    »Was auch immer du vorhattest - du hast Ann auf dem Gewissen!« Nichts als Verbitterung las Rulfan in Matthews Miene.
    Aruula schien etwas erwidern zu wollen, und Rulfan ahnte, was es war: Daa'tan. Matt hatte vor zwei Jahren ihren gemeinsamen Sohn getötet, doch Aruula hatte ihm letztlich vergeben. Weil Daa'tan unter dem Einfluss der Daa'muren zu einem bösen Menschen geworden war und Matt in Notwehr gehandelt hatte. Und um sein, Rulfans, Leben zu retten.
    Dass er nun seinerseits Aruula nicht verzeihen konnte, erschien Rulfan als zu hart, zu unnachgiebig. Aber er war sicher, dass die Zeit auch diese Wunde heilen würde. Irgendwann musste der übermächtige Schmerz in Matt nachlassen, und dann würde sich auch sein Blick auf die Dinge klären.
    Rulfan sah, dass Aruula mit sich kämpfte - und dann schwieg. Es hätte den Graben zwischen den beiden nur noch verbreitert, jetzt Daa'tan ins Spiel zu bringen.
    »Ich hoffe, dass du eines Tages wieder zur Vernunft kommst, Maddrax«, sagte Aruula leise. »Ich leide genau wie du, aber Wudan ist mein Zeuge, dass es ein tragischer Unfall war. Irgendwann
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