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2892 - Der Tod kommt nie zu spät

2892 - Der Tod kommt nie zu spät

Titel: 2892 - Der Tod kommt nie zu spät
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dafür sorgen und so beendeten wir das Gespräch. Anschließend suchte ich sofort meinen Partner und berichtete ihm die gute Neuigkeit.
    »Wir fahren sofort ins Krankenhaus und sehen nach ihm«, sagte ich.
    Dort betraten wir eine halbe Stunde später die gut gesicherte Station, auf der nicht nur Steve, sondern auch die anderen Verletzten des Anschlags medizinisch versorgt wurden.
    »Hallo, Steve. Wie geht es dir?«
    Als Phil und ich ins Krankenzimmer traten, staunte ich über den offensichtlich sehr munteren Kollegen. Man hatte Steve immerhin eine Kugel aus der Lunge und eine aus dem Herzmuskel entfernen müssen.
    »Die Ärzte sind wirklich erste Klasse, Jerry. Soweit es sich jetzt sagen lässt, werde ich keine bleibenden Schäden zurückbehalten. Hat der Chef euch geschickt, um den Anschlag aufzuklären?«, fragte Steve.
    Wir berichteten ihm, was sich in der Zeit seines kurzen Komas ereignet hatte. Als unser Kollege von dem Verhalten des niederländischen Kommissars hörte, wiegte er skeptisch den Kopf.
    »Diese Möglichkeit sollte man zwar untersuchen, aber es gibt vielleicht auch noch andere Hintergründe. Welche Anweisung hat euch Mister High erteilt?«
    Steve schaute mich fragend an und so erklärte ich ihm, dass unser Chef ebenfalls auch die andere Ermittlungsrichtung verfolgt haben wollte. Vorerst waren aber Phil und ich auf uns allein gestellt.
    »Wir haben uns beim Essen über einen Mann mit dem Namen Serge unterhalten. Ich hatte den Eindruck, dass dessen Verhandlung vor dem Internationalen Gerichtshof unter erheblichen Schwierigkeiten zu leiden hatte. Zwei der Ermittler am Tisch sollten demnächst als Zeugen in dem Prozess aussagen«, sagte Steve.
    Das war schon wieder ein Hinweis, den uns der Kommissar de Jong bewusst vorenthalten hatte. Er konnte doch unmöglich an einen Zufall denken, wenn bei einem dermaßen brisanten Prozess gleich zwei Zeugen auf so brutale Art und Weise getötet wurden. Leider konnte uns Steve kaum mehr als den Namen des Mannes liefern, weshalb Phil und ich uns erneut auf den Weg zum Hauptquartier von Europol machten.
    ***
    Nach der Erfahrung in dem Gespräch zuvor wandte ich mich dieses Mal nicht an Kommissar de Jong. Ich bat lediglich um ein Büro mit einem am Internet angeschlossenen Computer und setzte mich dann an den Schreibtisch. Phil zog sich einen Besucherstuhl heran und schaute mir bei der Arbeit über die Schulter. Wir benötigten kaum eine Stunde, um mit den wichtigsten Daten zu diesem Serge und dem laufenden Verfahren am Internationalen Gerichtshof vertraut zu sein.
    »Er hat eine paramilitärische Einheit im Balkankrieg angeführt. Unter seinem Kommando wurden diverse Kriegsverbrechen begangen«, fasste Phil zusammen.
    Es hatte viele Jahre gedauert, bevor man Serge in einem serbischen Dorf aufgespürt und an Den Haag ausgeliefert hatte. Doch der Prozess hatte mit den üblichen Schwierigkeiten, wie etwa Zeugen mit überraschenden Gedächtnislücken, zu kämpfen.
    »Bislang lief es gut für diesen Serge, Phil. Fragt sich jedoch, ob es nach der Aussage der beiden niederländischen Fahnder immer noch so gewesen wäre«, sagte ich.
    Genau hierin konnte der Knackpunkt liegen. Die Aussagen der beiden untadeligen Beamten waren nicht zu erschüttern, und so leicht einschüchtern ließen die Niederländer sich ebenfalls nicht. Der Mordanschlag kam daher für Serge und seine Verteidigung zu einem ausgesprochen günstigen Zeitraum.
    »Einer der Fahnder soll wichtige Informationen in dieser Bar erhalten haben«, sagte Phil.
    Er überflog diverse Zeitungsartikel zu dem Prozess, die allesamt im Internet nachzulesen waren. Wir mussten nicht lange darüber nachdenken, was wir als Nächstes unternehmen wollten.
    »Dann hoffen wir nur, dass wir nicht in ein Schlangennest geraten«, sagte Phil.
    Mein Partner hatte sich ein wenig über die bewusste Bar kundig gemacht und sah daher Anlass zur Sorge. Uns fehlte einfach das beruhigende Gefühl der SIG Sauer im Gürtelholster.
    ***
    Phils Hoffnungen wurden nicht erfüllt. Bereits beim Betreten der Bar stand für mich fest, dass wir es mit einem Schlangennest zu tun hatten. Aus den Zeitungsartikeln wusste ich, dass es eine Art Umschlagplatz für Männer mit militärischer Ausbildung sein sollte. Die misstrauischen Blicke, die man uns zuwarf, untermauerten diese Annahme.
    »Üble Geschichte, was? Ich habe gehört, dass einige Reporter eine Verbindung zum Verfahren gegen Serge ziehen«, sagte ich.
    Wir hatten zwei Barhocker besetzt und uns jeweils
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