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2892 - Der Tod kommt nie zu spät

2892 - Der Tod kommt nie zu spät

Titel: 2892 - Der Tod kommt nie zu spät
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einem künstlichen Koma lag. Dadurch fehlte uns leider die Möglichkeit, ihm einige Fragen zu dem Überfall zu stellen. Es war dem Franzosen anzumerken, wie schwer ihn der Tod seines Partners traf. Obwohl dieser noch einige Stunden nach dem Anschlag am Leben gewesen war, erwiesen sich schließlich die Verletzungen als zu schwer – ein Schicksal, das Steve hoffentlich erspart bliebe. Daher akzeptierte ich es, dass Pallison sich eine halbe Stunde später zurückzog.
    »Es ist mit Sicherheit nicht im Sinne unseres Chefs, wenn wir hier nur rumsitzen und Däumchen drehen«, sagte Phil.
    Diesen Gedanken hatte ich sowieso schon längst verworfen und suchte nach einer Möglichkeit, wie wir unsere Zeit besser nutzen konnten. Schließlich sah ich nur einen Weg, wie wir an weitere Informationen kommen konnten.
    »Das werden wir auch nicht, Phil. Wir organisieren uns jetzt ein Fahrzeug und schauen uns ein wenig bei dem Restaurant um«, antwortete ich.
    Da man uns als offizielle Gäste bei Europol führte, konnten wir einen Dienstwagen aus dem Fahrzeugpark erhalten. Zum Glück war ich mit einem Schaltgetriebe vertraut, sodass ich den Peugeot ohne große Schwierigkeiten steuern konnte. Außerdem war das Fahrzeug mit einem Navigationsgerät ausgestattet, wodurch uns die Orientierung in der fremden Stadt problemlos gelang. Nur die vielen Fahrradfahrer, die sich sehr unkonventionell verhielten, irritierten mich ein wenig.
    »Da vorne ist es, hoffentlich akzeptieren die Beamten unsere Legitimationen«, sagte ich.
    Nachdem ich den Peugeot in der Limpergstraat abgestellt hatte, gingen Phil und ich direkt auf die Absperrung zu. Ein uniformierter Polizist schaute nur kurz auf unsere Identitätskarten von Europol, bevor er uns passieren ließ. Zunächst schauten Phil und ich uns an, wo Steve und seine Kollegen angegriffen worden waren.
    »Amerikaner?«
    Ich wandte mich um und musterte die rot geränderten Augen einer jungen Frau.
    »Ja, richtig. Wir sind vom FBI und wollen den niederländischen Kollegen bei der Aufklärung dieser scheußlichen Tat helfen. Special Agent Jerry Cotton, und das ist mein Partner, Special Agent Phil Decker«, antwortete ich.
    Er stellte sich heraus, dass es sich bei der jungen Frau um eine Kellnerin handelte, die zum Zeitpunkt der Schießerei anwesend gewesen war. Natürlich hatten die niederländischen Ermittler sie bereits befragt, trotzdem ließ ich mir noch einmal ausführlich den Ablauf aus ihrer Sicht schildern.
    »Ich verstehe überhaupt nicht, wie diese Männer an den Streifenbeamten vorbeigekommen sind«, sagte sie.
    Phil und ich tauschten einen überraschten Blick aus. Von einer Überwachung des Restaurants hatte Kommissar de Jong nichts erwähnt. Wieso nicht?
    »Wieso stand ein Streifenwagen vor der Tür?«, hakte Phil nach.
    Man hatte uns den gestrigen Abend mehr als eine private Veranstaltung geschildert, und daher sah ich ebenfalls keine Notwendigkeit, weshalb eine besondere Schutzmaßnahme für unsere Kollegen angeordnet worden war.
    »So etwas passiert hier öfter, da wir regelmäßig höhere Beamte vom Internationalen Gerichtshof oder eben Europol zu Gast haben«, antwortete die Kellnerin.
    Für mich wurde die Sache immer undurchsichtiger, denn wenn Kommissar de Jong von einer Bedrohung ausgegangen war, fand ich die Wahl des Restaurants nicht sehr glücklich. Warum hatten sich die Kollegen nicht einfach in einem der anderen Restaurants getroffen, die nicht so eindeutig als Ziel für die Gangster der Geldwäscheorganisation auszumachen gewesen wären?
    »Ist Ihnen an einem der Gangster eventuell etwas Besonderes aufgefallen?«, fragte ich.
    Die attraktive Bedienung schnäuzte sich geräuschvoll in ein Papiertaschentuch und dachte dabei angestrengt nach. Sie hatte sicherlich einen Schock erlitten, dennoch hatte sie ihre Nerven im Griff. Dadurch wurden ihre Aussagen umso wertvoller für uns.
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, Agent Cotton. Mir war aber so, als wenn der dürre Schütze an der linken Hand nur vier Finger gehabt hätte«, antwortete sie schließlich.
    Vorsichtig entlockten wir ihr weitere Angaben, um ihre Aussage zu vertiefen. Sie erwies sich als sehr gute Beobachterin. Wir dankten ihr für die Unterstützung und kehrten zurück zu unserem Wagen.
    »Kommissar de Jong meint es offensichtlich sehr ernst mit unserer Rolle als Beobachter. Er hat dafür gesorgt, dass weder wir noch andere ausländische Kollegen etwas von diesen speziellen Details erfahren«, sagte ich.
    Natürlich konnte
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