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2892 - Der Tod kommt nie zu spät

2892 - Der Tod kommt nie zu spät

Titel: 2892 - Der Tod kommt nie zu spät
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schleunigst in Den Haag haben«, erklärte unser Chef.
    Zum Glück verfügten Phil und ich über fertig gepackte Reisetaschen im Field Office, sodass wir direkt von einem Kollegen zum Flughafen gebracht werden konnten.
    »Das wird eine regelrechte Hetzjagd werden«, sagte Phil.
    Wir hatten uns mittlerweile in den breiten Ledersitzen des Jets zurückgelehnt, nachdem die Maschine ihre Reiseflughöhe erreicht hatte. Mir war klar, was er damit andeuten wollte.
    »Wer immer für diesen Anschlag verantwortlich ist, muss entweder völlig verrückt oder total gewissenlos sein«, stimmte ich zu.
    Welcher normale Verbrecher würde sich gleichzeitig mit einem halben Dutzend Ermittlungsbehörden aus verschiedenen Ländern anlegen? Was immer auch hinter dieser Wahnsinnstat stecken mochte, die Ermittlungen würden extrem hart werden. Genau wie Phil und ich brannten die anderen Kollegen auf die Ergreifung der Killer sowie deren Auftraggeber. Als wir einige Stunden später mit steifen Beinen und einer gehörigen Portion Jetlag aus dem Flieger stiegen, empfing uns ungemütliches Herbstwetter in Den Haag.
    ***
    Im Konferenzraum von Europol brodelte es. Fast dreißig Ermittler aus diversen europäischen Staaten sowie Phil und ich saßen in den dunkelgrauen Stühlen. Auf einem kleinen Podest stand ein mittelgroßer Mann mit rotbraunen Haaren und leuchtend blauen Augen.
    »Der Anschlag war gut vorbereitet und wurde von Profis ausgeführt. Die davon betroffenen Kollegen gehören alle zu der Gruppe, die auch gegen die Geldfälscherorganisation ermittelt«, sagte er.
    Klaas de Jong leitete die operative Abteilung bei Europol. Er hatte auch zu dieser Konferenz eingeladen, an der Steve teilgenommen hatte.
    »Gibt es bereits Erkenntnisse zu den Männern, die den Anschlag ausgeführt haben?«, fragte ich.
    Der niederländische Kollege deutete auf einige Standaufnahmen, die wir bereits aus dem Video kannten. Er wies auf einige interessante Details hin, ohne allerdings konkrete Namen nennen zu können.
    »Sehen Sie nur in dem Ermittlungsverfahren gegen die Geldwäscher ein mögliches Motiv?«, fragte ein rundlicher Mann.
    Auf einem kleinen Schild an seinem Revers konnte ich den Namen François Pallison ablesen. Es war ein Kollege von der französischen Kriminalpolizei, der bei diesem dreisten Überfall sein Partner verloren hatte. Offenbar hegte der französische Capitaine der Police Nationale einige Zweifel an der Theorie von Klaas de Jong.
    »Sollten sich andere Hinweise ergeben, werden wir diese natürlich mit der gleichen Sorgfalt verfolgen«, erwiderte der Niederländer.
    Mit dieser Antwort stand für mich fest, dass sich die Ermittler von Europol auf eine verdächtige Gruppe festgelegt hatten. Das war ein Vorgehen, das ich nicht unbedingt teilte. Ein Seitenblick zu meinem Partner bewies mir, dass Phil ebenso dachte.
    »Gibt es immer noch nur dieses eine Video oder bestehen weitere Aufzeichnungen von anderen Kameras?«, fragte ich.
    Meine Zwischenfragen irritierten den Niederländer sichtlich, der lieber nur noch die Aufgaben verteilen wollte. Im Vorfeld dieser Besprechung hatte er uns eindeutig erklärt, dass Phil und ich lediglich als Beobachter akzeptiert wurden.
    »Sie haben nicht das Recht, eigene Ermittlungen anzustellen. Außerdem ist es Ihnen untersagt, in unserem Land eine Waffe zu tragen. Haben Sie das verstanden?«, fragte de Jong.
    Es blieb uns gar nichts anderes übrig, als diese Anweisung zu bestätigen und dann mit dem Niederländer in die Besprechung zu gehen. Angesichts des einseitigen Vorgehens der Kollegen von Europol beschlichen mich allerdings bereits jetzt erste Zweifel, ob ich mit dieser Rolle zufrieden sein konnte.
    ***
    Im Anschluss an die Besprechung suchte ich gezielt das Gespräch mit dem französischen Kollegen, der ähnlich unzufrieden wie ich wirkte.
    »Special Agent Jerry Cotton vom FBI. Das ist mein Partner, Special Agent Phil Decker. So wie ich es verstanden habe, sind Sie nicht unbedingt der gleichen Meinung wie Kommissar de Jong«, sagte ich.
    »Capitaine François Pallison, Police Nationale. Vermutlich liegen die Kollegen von Europol richtig mit ihrer Annahme, dennoch würde ich zu diesem frühen Zeitpunkt lieber eine weniger starre Ermittlungsarbeit bevorzugen«, antwortete der Franzose.
    Da wir im Augenblick keine wirklichen Aufgaben zu erfüllen hatten, setzten wir uns in die Kantine und besprachen den Vorfall.
    »Wie geht es Ihrem Kollegen?«, fragte Pallison.
    Ich erklärte ihm, dass Steve zurzeit in
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