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2888 - New York gegen uns

2888 - New York gegen uns

Titel: 2888 - New York gegen uns
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Fernes Sirenengeheul war inzwischen zu hören. Unterdessen löste sich ein Mann aus der großen Gästeschar rund um die Bar. Mit schweren und zugleich kraftvollen Schritten eilte er auf die Tanzfläche.
    Annalee stemmte die Hände in die Hüften und wippte angriffslustig auf den Zehenspitzen. Die Zuschauer beobachteten das Geschehen wie gebannt. Würde die wagemutige Frau auch noch die Bodyguards angreifen? Es war abzusehen, wann die ersten Wetten über diese Frage abgeschlossen wurden. Doch dazu sollte es nicht kommen, zumal die Anspannung sich keineswegs verringerte, sondern eher noch anstieg.
    Denn der bullig gebaute Mann, der von der Bar kam und das Parkett betrat, war Jackson Payne, Annalees Ehemann – ebenfalls eine bedeutende Persönlichkeit in Tottenville, das, wie so manches andere Viertel im New Yorker Bezirk Staten Island, eher den Charakter einer Kleinstadt hatte.
    Blondes Haar bedeckte Paynes kantigen Kopf millimeterkurz als Crew Cut. Eine Erinnerung an die Militärzeit war es in seinem Fall jedoch nicht, denn statt zur Army war er direkt zum New York Police Department gegangen und hatte es dort zum Elite-Cop der Emergency Service Unit gebracht, die kurz ESU genannt wurde. Später hatte er die Dienststellen gewechselt und war heute Lieutenant des Fire Department New York, kurz FDNY. Im Station House des Nachbarviertels Huguenot fungierte er als stellvertretender Leiter der Engine Company.
    ***
    Draußen war das Sirenengeheul lauter geworden und endete jetzt in einem langgezogenen Ton. Offenbar hatte ein Streifenwagen den Parkplatz vor dem Tanzlokal erreicht.
    Jackson Payne kam gerade rechtzeitig, um Schlimmeres zu verhindern. Er packte seine Ehefrau an den Schultern und verhinderte, dass sie den am Boden Liegenden erneut mit Fußtritten traktierte. Dass Williams und Santos sich drohend aufrichteten, schien Annalee dabei nicht im Mindesten zu interessieren.
    »Lass mich los!«, fauchte sie wütend und versuchte, aus dem Griff ihres Mannes freizukommen. »Dieser Bastard hat einen Denkzettel verdient.«
    Doch gegen die Körperkraft ihres Mannes konnte sie nichts ausrichten, trotz aller Kampfsporterfahrung.
    »Sehr vernünftig, Jackson«, sagte Bryn Williams anerkennend. »Höchste Zeit, dass du deine wild gewordene Lady zur Vernunft bringst.«
    »Danke für den Ratschlag«, erwiderte Payne spöttisch, während Annalees Widerstand unter seinem Zupacken nachließ. »Ich nehme aber stark an, dass sie einen Grund dafür hatte, eurem Boss die Leviten zu lesen.« Er beugte sich zu ihrem Ohr hinab. »Habe ich recht, Darling?«
    Sie gab auf, entspannte sich und antwortete keuchend: »Dieses Dreckschwein hat mich unsittlich berührt. Das können wir ihm nicht durchgehen lassen.«
    »Nein«, sagte ihr Mann, ohne den Blick von Williams und Santos zu wenden. Paynes Stimme nahm einen drohenden Klang an. »Aber vielleicht möchte Mister Chevalier sich ja bei dir entschuldigen – und bei mir. Ich betrachte es nämlich auch als Beleidigung, wenn einer meine Frau anfasst.«
    »Ihr könnt mich mal!«, heulte Chevalier, noch immer am Boden. »Dieses Miststück hat mich angemacht, und … ah …«, er stöhnte vor Schmerzen, »jetzt will sie es mir in die Schuhe schieben.«
    »Was war das?«, schnaubte Payne. »Wie hast du meine Frau gerade genannt?« Er ließ Annalee los, ballte die Hände zu Fäusten und spannte die Muskeln – bereit, sich den King vorzuknöpfen.
    »Er hat effektiv noch nicht genug«, sagte Annalee kalt. Sie duckte sich angriffslustig, und ihre schmalen Augen und ihre zusammengepressten Lippen ließen keinen Zweifel daran, dass sie eine ernstzunehmende Gegnerin war.
    Doch weder sie noch ihr Mann kamen dazu, auf Chevalier und seine Bodyguards loszugehen. Irritiert wandten Annalee und Jackson Payne sich zur Seite.
    Denn abermals näherten sich Schritte. Zwei uniformierte Cops, ein Sergeant und ein Officer, marschierten auf die kleine Versammlung in der Mitte der Tanzfläche zu. Beide grüßten Payne und seine Frau mit einem freundschaftlichen Nicken und bauten sich zwischen den streitenden Parteien auf, sodass sie den Mann am Boden zwischen sich hatten.
    »All right, Leute«, sagte der Sergeant, dessen Namensschild auf Twomey lautete, einen irischen Nachnamen. Er blickte in die Runde. »Was ist passiert?« Er machte eine auffordernde Kopfbewegung in Annalees Richtung. »Ladys first, würde ich sagen.«
    Annalee lächelte dankbar und erklärte: »Der Mistkerl wollte mich vergewaltigen. Beim Tanzen. Vor
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