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2888 - New York gegen uns

2888 - New York gegen uns

Titel: 2888 - New York gegen uns Kostenlos Bücher Online Lesen
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gefunden?«
    »In seinem Zweit-Hotel. Dieser Bursche leistet sich für die Dauer der Messe tatsächlich zwei Hotelzimmer: ein offizielles und ein inoffizielles. Letzteres hat den fantasievollen Namen Lakeview und befindet sich in Winnetka.«
    »Das ist am nördlichen Stadtrand, wenn ich mich recht erinnere.«
    »In der Tat. Man merkt es immer wieder; Chicago macht einen großen Eindruck auf euch New Yorker. Deshalb heißt es bei euch ja auch, das Beste am Big Apple seien die Fluglinien zu uns, nach Windy City.«
    Ich lachte. »Wunschdenken, Agent Everton, reines Wunschdenken.«
    »Nennen Sie mich ruhig Ralph«, sagte mein Kollege.
    »Okay, Jerry für Sie«, entgegnete ich, grinste das Handy an. »Unser Freund Leighton hat also ein Zweitquartier, und wie es aussieht, teilt er es mit einer Zweit- oder Nebenfrau.«
    »Es gibt also eine Hauptfrau?«
    »Ja, in seinem Heimatort New York. Leighton ist fünfundvierzig Jahre alt und hat drei Kinder.«
    »Wetten, dass seine Familie nichts von seiner Nebenbeschäftigung weiß?«
    »Die Wette gehe ich nicht ein«, antwortete ich. »Waren Sie an Ort und Stelle, in dem Hotel?«
    »Ja, allerdings. Ich habe Leighton auch angetroffen. Er kam in die Lobby, als ich ihn darum bat. Er gab sich hilfsbereit und betonte, es sei ihm ein aufrichtiges Bedürfnis, das FBI zu unterstützen. Sein Laden in New York sei schon zwei Mal überfallen worden, und da habe er immer gut mit den Cops und den G-men zusammengearbeitet. Ich habe ihm die Bilddateien gezeigt.« Ralph Everton zögerte.
    »Aber?«, fragte ich ahnungsvoll.
    »Leighton behauptet, das Schmuckstück sei nicht von ihm.«
    ***
    Der große Lexus parkte hinter dem Tanzlokal. Obwohl er im Halbdunkel zwischen zwei Parkplatzlampen stand und sich mit seiner schwarzen Karosserie und den ebenfalls schwarz getönten Fensterscheiben kaum von der Umgebung abhob, fiel der luxuriöse Wagen zwischen all den Mittelklassemodellen auf.
    »Sieh mal«, sagte Annalee Payne. »Das ist doch Chevaliers Superschlitten, oder?« Sie hatte sich bei ihrem Mann eingehakt. Sie gingen auf ihren eigenen Wagen zu, einen roten Ford Expedition, den Jackson drei Reihen weiter abgestellt hatte, nur etwa zwanzig Yard von der Ausfahrt des Parkplatzes entfernt.
    Sie steuerten auf eine schmale Gasse zwischen einem Chevrolet Caprice und einem Buick Regal zu, um den Weg zu ihrem Ford abzukürzen. Noch bevor sie die Heckpartien der beiden Limousinen erreichten, geschah es. Ein Schatten schob sich am anderen Ende in den Durchgang, füllte ihn aus.
    Annalee und Jackson wechselten einen Blick.
    »Die haben noch nicht genug«, flüsterte Annalee erbost. »Jetzt reicht es mir. Ich lasse mir das nicht mehr bieten. Los, Jacks, jetzt machen wir sie fertig.«
    Bevor er etwas erwidern konnte, stürmte sie los, hinein in die Gasse zwischen den Karosserieflanken.
    Der Schatten war Geraldo Santos. Sie erkannte ihn, als sie in Höhe der vorderen Wagentüren war. Die Lichtausläufer der Außenlampen reichten aus, um den Leibwächter zu identifizieren. Weitere Silhouetten waren dort vorn nicht auszumachen. Wo aber steckte Williams? Und King Bastard höchstpersönlich?
    Annalee hörte Keuchen und Schritte hinter sich. Natürlich, das war Jackson. Ihr Mann. Einer, auf den man sich verlassen konnte und auf den man stolz sein konnte. Er würde ihr beistehen. Sie war nicht allein. Deshalb konzentrierte sie sich auf Santos, ihren Gegner.
    Er ließ sie kommen.
    Geduckt und mit angewinkelten Armen stand er da, die Hände zu Fäusten geballt.
    »Ist das eine Art, eine Lady zu begrüßen?«, fauchte Annalee.
    Und sprang ihn an.
    Sie kannte die Wirkung ihrer Fäuste, ihrer Ellenbogen, ihrer Knie. Die Summe ihrer Fähigkeiten machte sie zu einer Kampfmaschine, deren Schlagkraft sie jederzeit abrufen konnte. Chevalier hatte nur einen kleinen Teil davon zu spüren bekommen. Jetzt, in diesem Moment, wurde sie zur Furie. Doch sie ahnte nicht, dass sie diesmal von vornherein schlechte Karten hatte.
    Santos wusste, was auf ihn zukam. Er war beileibe kein Anfänger. Deshalb ließ er seine Muskeln erst im letzten Augenblick explodieren, als die Angreiferin schon fast gegen ihn prallte.
    Annalee hatte das Gefühl, in ein Trommelfeuer aus Schmiedehämmern zu stürzen. Entsetzt musste sie erkennen, dass ihre ganze trainierte Härte in Santos’ stählerner Abwehr zur Wirkungslosigkeit verpuffte.
    ›Jacks!‹, wollte sie schreien. ›Jacks, hilf mir!«
    Doch es blieb beim Wollen. Denn Santos war nicht allein. Zu spät

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