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285 - Am Nabel der Welt

285 - Am Nabel der Welt

Titel: 285 - Am Nabel der Welt
Autoren: Manfred Weinland
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Retrologen überhaupt einließ. Aber der konterte: »Habt ihr einen besseren Plan? Was sollen wir eurer Meinung nach tun? Den Schwanz einziehen und das Weite suchen? Ich will verdammt noch mal wissen, was in dieser Halle vorgeht und was mit unseren Freunden passiert ist.«
    Aruula nickte. »Das will ich auch. Aber lass uns wenigstens etwas Abstand zwischen uns und etwaige Verfolger bringen.«
    »Das tun wir doch gerade.«
    »Ob die Basis der Retrologen dafür die beste Wahl ist?«, gab auch Xij zu bedenken. »Die Marsis kennen das Dorf, das wissen wir. So verschaffen wir uns keine Atem- und Denkpause.«
    Ohne die Augen von den zwei Retrologen zu nehmen, die vor ihnen marschierten und sich immer wieder umwandten, als würden sie hoffen, auch einsteigen zu dürfen, antwortete Matt: »Mag sein. Wir müssen uns ja nicht lange dort aufhalten. Die Retrologen könnten aber in der Vergangenheit Beobachtungen und Erfahrungen gemacht haben, die uns weiterbringen.«
    »Willst du meine Beobachtungen und Erfahrungen hören?«, fragte Xij.
    »Immer raus damit.«
    »Diese Schatten stecken dahinter«, sagte Xij Hamlet. »Calora und Damon haben uns erklärt, dass sie als einzige Marsianer nicht versteinert wurden. Und sie waren auch die Einzigen, die zu Außenseitern wurden. Um das zu erkennen, muss man nur zwei und zwei zusammenzählen können.«
    »Ich habe sogar schon die Wurzel daraus gezogen«, sagte Matt. »Du hast vollkommen recht. Es waren auch die Schattenopfer, die die CARTER IV zur Erde steuerten und hier zerschellen ließen.« Er blickte kurz zu Aruula. »Und dass deine Leute hier aufgetaucht sind, ist auch kein Rätsel. Zwar wurden nur wenige versteinert, aber darunter war Königin Lusaana. Sie musste nur befehlen, dass das Schiff gebaut wurde und das Volk gemeinsam auf die Reise ging. Ich wette, alle anderen Angereisten haben einen ähnlichen Background. Aber das erklärt eines nicht…«
    »Und zwar, warum sie ausgerechnet hierher kamen«, nahm Xij den Ball wieder auf. »Wenn es nicht an den Marsianern lag, kann der Ort der Bruchlandung auch nicht als Ziel gelten.«
    »Vielmehr steuerte schon die CARTER IV dieses Ziel an«, sagte Matt. »Sie waren nur die Ersten, die hier ankamen. Die große Frage ist nun: Was ist dieses Ziel?«
    »Die Halle«, ließ sich Aruula vernehmen, die der Unterhaltung bislang stumm gefolgt war - so weit sie ihr hatte folgen können. »Das Geheimnis muss in dieser Halle sein.«
    »Und es hat mit dem Steinwesen zu tun, da gehe ich jede Wette ein. Die Krux ist nur: Aruula und ich haben es bei den Dreizehn Inseln im Meer versenkt, vielleicht sogar zerstört. Es kann nicht wenige Tage später hier in Ostdeutschland aufgetaucht sein.«
    »Woher stammt dieses Steinwesen überhaupt?«, fragte Xij. »Vielleicht wurde es ja genau hier entdeckt?«
    Matt schüttelte den Kopf. »Daran hatte ich auch schon gedacht, aber laut dem Stempel, den es auf seinem Bernsteinmantel trug, haben die Nazis es in Rumänien aus der Erde geholt.«
    Xij lachte laut auf. »Nazis? Das wird ja immer schöner! Was haben die denn damit zu tun?«
    »Ich kann nur vermuten«, sagte Matt, »dass ihnen der Stein irgendwann in die Hände gefallen ist. Hitler war ja bekanntermaßen verrückt nach okkulten Dingen. Als getreue Bürokraten haben sie den Stein als ›geheime Reichssache‹ deklariert und auf dem Brandzeichen auch den Fundort angegeben: Raffinerie Batumi in Rumänien - und das liegt ein ganzes Stück von hier entfernt.«
    Matt stoppte den Panzer kurz, weil Stör zu winken begonnen hatte und nach einer Weile zusammen mit Franklin zu rennen begann.
    Matthew fuhr wieder an und beschleunigte etwas. Sekunden später sahen sie die ersten Häuser im Scheinwerferlicht auftauchen.
    ***
    »Da kommt er«, sagte Xij.
    Vor ihnen tauchte der Anführer der Retrologen auf. Matt hatte ihm über Stör und Franklin mitteilen lassen, dass er gerne mit ihm gesprochen hätte. Stör hatte zunächst darauf gedrungen, dass Matt ihnen in das Haus folgte, in dem Willard residierte. Doch der hatte abgelehnt und ihm seine Variante einer gedeihlichen Begegnung erklärt: Willard sollte an Bord des Panzers kommen. Ob er sich darauf einlassen würde, war bis zuletzt fraglich.
    Doch nun schien er sich entschieden zu haben.
    »Er kommt tatsächlich allein«, sagte Aruula. »Und er ist unbewaffnet. Wie du es verlangt hast.«
    »Ich wusste, dass er der Aussicht, PROTO von innen zu sehen, nicht widerstehen konnte«, meinte Matt grinsend. »Und ich wette, er
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