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267 - Die Götter des Olymp

267 - Die Götter des Olymp

Titel: 267 - Die Götter des Olymp
Autoren: Oliver Fröhlich
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bestätigt. Der Regierungsvertreter Benris Kang, der Ausgrabungsleiter Cerric Khawing, die restlichen Arbeiter - sie alle lagen reglos auf dem Boden. Ihre verzerrten Gesichter spiegelten Schmerz wider.
    Matt sprang aus dem Zug, rannte zu dem nächstgelegenen Körper und legte Mittel- und Zeigefinger an dessen Halsschlagader. »Er lebt noch!«
    »Der hier auch«, antwortete Aruula, die Kang untersuchte.
    Alle Bewusstlosen wiesen heftiges Nasenbluten auf, und Matt zweifelte nicht daran, dass sie unter der Dauerbelastung langsam zugrunde gingen.
    Er blickte auf und sah zum Mutterkristall.
    Die Sphäre existierte noch!
    Aber das war unmöglich! Woher kamen dann die Schwingungen, die alle zu Boden geschickt hatten? Er lief, den Helm auf seinem Kopf haltend, in die Kuppel - und erkannte die Wahrheit. Das Verzögerungsfeld bestand zwar noch, aber es war weiter geschrumpft. In Kopfhöhe ragte die Spitze des länglichen Kristalls gut einen Millimeter aus dem Energiefeld heraus.
    Ein Millimeter! Ein lächerlicher Millimeter und alle in der Nähe brachen mit Nasenbluten ohnmächtig zusammen! Wenn die Kraft dieser winzigen Fläche ausreicht, die Gehirnströme von Marsianern und Menschen derart aus der Phase zu bringen, was würde erst geschehen, wenn sich die Sphäre noch weiter zurückzog? Wenn sie den Mutterkristall vollständig freigab?
    Matt wagte nicht, daran zu denken.
    Er musste etwas unternehmen! Aber was?
    Zunächst einmal musste er die Energieableitung unterbrechen, damit die Sphäre nicht noch weiter schrumpfen konnte. Und dann? Die Ohnmächtigen in den Zug werfen, aus dem Tunnel schaffen und hoffen, dass nie wieder jemand dem Mutterkristall nahe kam?
    Er blickte zu Aruula. Sah, wie sie vor dem Zug neben Cerric Khawing kniete - und hatte plötzlich eine tollkühne Idee.
    »Schaff die Bewusstlosen weg!«, rief er seiner Gefährtin zu. »So weit in den Tunnel wie möglich und dicht an die Wände!«
    »Und was machst du?«
    »Ich versuche uns alle zu retten!«
    Matt eilte zu dem Wellblechverschlag und klappte das Tor hoch. »Zu dir komme ich später!«, sagte er zu dem schaukelpferdartigen Ding mit den vier Kufen. Er ließ den Blick über die Regale fliegen. Alles da, was er brauchte: eine Axt und ein Presslufthammer.
    Zuerst schnappte er sich die Axt und rannte mit ihr zur Konsole. Er holte aus und durchtrennte mit einem einzigen Hieb die beiden Kabel, die den Generatoren die Energie entzogen. Das sollte das Schrumpfen des Verzögerungsfelds stoppen.
    Achtlos ließ er die Axt fallen, kehrte zum Schuppen zurück und griff sich den Presslufthammer. Er schleppte ihn zum Haltepolier an den Gleisen und drückte den Startknopf.
    Das schwere Gerät sprang sofort an. Gott sei Dank! Jetzt konnte er nur noch hoffen, dass der Ladestand ausreichte!
    Bereits nach wenigen Sekunden glaubte Matt, sein ganzer Körper würde vibrieren. In den Armen spürte er ein anhaltendes Kribbeln, als fließe kein Blut durch seine Adern, sondern Reißnägel. Gleichzeitig versuchte er den Nacken so steif wie möglich zu halten. Einmal konnte er im letzten Moment verhindern, dass ihm der Presslufthammer den Helm vom schweißnassen Kopf schüttelte.
    Als er den Poller endlich restlos entfernt hatte, betrachtete er sein Werk und nickte zufrieden.
    »Und was hast du jetzt vor?« Er konnte Aruulas Stimme durch das Klingeln in den Ohren nur dumpf hören. Wegen des Gegenschwingungshelms hatte er keinen Gehörschutz aufsetzen können.
    »Sind die Bewusstlosen in Sicherheit?«, fragte er zurück.
    Aruula nickte.
    »Dann werde ich jetzt den Zug ein paar Kilometer zurücksetzen, während du mit dem Torpedo nebenher fährst.«
    »Ich soll was ?«
    »Den Torpedo lenken! Du kannst das. Auf der Erde hast du schon ähnliche Fahrzeuge bedient. Ich zeig dir, wie es geht.«
    Es erwies sich, dass der Rikscha-Gleiter nicht schwieriger zu fliegen war als ein X-Quad, mit dem sie erst vor einigen Monaten unterwegs gewesen waren.
    Zuerst bewegte Aruula das Gefährt langsam und zittrig durch den Tunnel und musste aufpassen, dass sie die Felswand nicht streifte, doch mit jedem Meter steuerte sie den Torpedo sicherer.
    Matt fuhr mit dem Zug neben ihr her und ließ sie keine Sekunde aus den Augen.
    Nach fünf Kilometern bremste er das Gefährt ab. Er winkte Aruula durch das Fenster zu und kümmerte sich dann um die Armaturen. Viel war nicht zu tun: Zuerst änderte er an einem Wahlschalter die Fahrtrichtung, dann schob er den breiten Geschwindigkeitsregler bis zum Anschlag. Der
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