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267 - Die Götter des Olymp

267 - Die Götter des Olymp

Titel: 267 - Die Götter des Olymp
Autoren: Oliver Fröhlich
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Feuer unter der Haube. Wie viel, werden wir erst draußen austesten können.«
    Sie bugsierten das Gefährt der Hydree durch die Schleuse und nahmen die Verfolgung auf.
     
    Etwa zweieinhalb Stunden, nachdem Matt und Aruula den Olympus Mons verlassen hatten, richteten sich Vogler und Clarice auf und strahlten sich an.
    »Fertig!«, sagte die Marsianerin.
    Da hörten sie aus dem Tunnel ein Geräusch. Der Torpedo!
    Er hielt direkt vor ihnen an und Cerric Khawing kletterte herunter.
    »Wir haben das Funkgerät repariert!«, sagte Clarice.
    »Sehr gut!«, antwortete der Ausgrabungsleiter. »Da komme ich ja gerade rechzeitig!«
    Er zog ein schwarzes, röhrenförmiges Ding aus seiner Jacke. Als Clarice erkannte, worum es sich handelte, war es schon zu spät. Khawing feuerte aus dem Neuronenblocker erst eine Ladung auf die Marsianerin ab, dann auf Vogler. Wie vom Blitz getroffen sanken die beiden zu Boden.
    Verschwommen bekam Clarice noch mit, wie Khawing aus der Versorgungshöhle ein silbernes Kästchen holte, das er an die Funkanlage anschloss, dann versank sie in Dunkelheit.
    ***
    Roald Jordan Tsuyoshi schaute mit großen Augen auf den Monitor seines Bürorechners. Er hatte sich Alix Nugamms Dokumentation über ProMars schon dreimal angeschaut und staunte noch wie beim ersten Mal.
    Der Junge war gut! Richtig gut. Er arbeitete mit einer ausgewogenen Mischung aus Emotionalität und Sachlichkeit, hatte ein Gespür dafür, wann er was davon einsetzen musste, und vor allem: Er konnte die Leute dazu bringen, das zu denken, was er wollte. Obwohl sie nur zwanzig Minuten dauerte, legte die Dokumentation ein beredtes Zeugnis darüber ab, was Nugamm meisterlich beherrschte: die hohe Kunst der Manipulation!
    RJT zog die Schublade seines Schreibtischs auf. Darin lag auf einem roten Samtkissen ein kurzläufiger Revolver der Marke Smith & Wesson mit schwarzem Griff. Zumindest sah er so aus. Tatsächlich handelte es sich um ein Einzelstück aus marsianischer Herstellung. Eine Replik, die ENT vor einigen Monaten zusammen mit einer Reihe anderer barbarischer Tötungsmaschinen in Auftrag gegeben hatte. Pistolen, Gewehre, Schwerter, Morgensterne, elektrische Stühle. Alles, was sie aus den Archiven über die kranken Geister ihrer irdischen Vorfahren wussten, hatte ENT nachbauen lassen. So originalgetreu wie möglich - und funktionstüchtig!
    In der Reportagereihe »Grausame Metzelmaschinen - Die Erdmenschen und ihre Methoden« hatte der Sender dem marsianischen Volk anhand von Experimenten vorgeführt, welche schrecklichen Folgen die Benutzung dieser Gegenstände hatte. Eine durch eine Revolverkugel zerplatzende Saftkugel von der Größe eines Kopfes wirkte in Superzeitlupe beeindruckend und beängstigend zugleich.
    Nachdem ENT den Marsianern die Augen über ihre unzivilisierten Vorfahren geöffnet hatte, wanderten die Waffen natürlich in die Schrottpresse. Niemals würde RJT zulassen, dass diese Tötungsmaschinen durch ihre bloße Existenz den Mars verunreinigten. Nur die Replik des Revolvers hatte er als Erinnerungsstück an die erfolgreichste Reportage unter seiner Führung zurückbehalten.
    Tsuyoshi schloss die Schublade und lächelte. Das, was ENT in sechs Folgen zu je vierzig Minuten über die Menschen ausgesagt hatte, war Alix Nugamm in fünf Minuten seiner Dokumentation gelungen - mit der gleichen Wirkung!
    Ja, dieser Junge könnte eine große Zukunft bei ENT haben. Natürlich musste er erst noch geschliffen werden. Er musste begreifen, wer das Sagen hatte, wer die Meinung bestimmte, die er zu vertreten hatte. Doch eines Tages, da war sich RJT sicher, würde ein Diamant aus ihm werden!
    Das Vibrieren seines Persönlichen Armband-Computers riss ihn aus den Gedanken. Cerric Khawing von der Ausgrabungsstelle. Na endlich!
    »Was ist denn da los bei euch?«, meldete sich Tsuyoshi. »Warum erfahre ich nichts?«
    »Wir haben ein Problem, Herr Tsuyoshi! Der Hydree ist verschwunden.«
    In den nächsten Minuten brachte ihn der Ausgrabungsleiter auf den aktuellen Stand der Dinge. Während er sprach, verwandelte sich RJTs anfängliches Entsetzen zunächst in Neugier und schließlich in Begeisterung. Das war sie! Die Gelegenheit, auf die er so lange gewartet hatte!
    »Hat Kang schon die Präsidentin informiert?«, fragte er.
    »Nein, der Regierungsschnüffler hilft noch im Krater bei den Aufräumarbeiten. Ich habe ihm versprochen, der Regierung Bescheid zu geben. Was ich natürlich nicht kann, weil die Funkanlage zerstört ist. Zumindest werde
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