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267 - Die Götter des Olymp

267 - Die Götter des Olymp

Titel: 267 - Die Götter des Olymp
Autoren: Oliver Fröhlich
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Hydriten - hielt sie mit seiner Waffe davon ab. Dann war es heran und riss Aruula die Atemmaske vom Gesicht. Es presste sie sich an den Mund und nahm zwei hektische Züge.
    »Du! Bring mich zum Strahl!«, fuhr es Chandra an.
    Die Stimme! Das war eindeutig hydritisch, wenn auch leicht verfremdet! Aruula beherrschte die Sprache, seit der Geist E'fahs sie Monde lang beherrscht hatte. [6]
    Aruula versuchte zu atmen, doch nur ein dünnes Rinnsal von Luft kroch ihr in Mund und Nase. Schmerzen peitschten durch ihren Körper, ihre Haut fühlte sich an, als schäle man sie ihr vom Leib.
    »Bring mich zum Zeitstrahl!«, wiederholte der Fischmensch - und erst Sekunden später realisierte Aruula, dass er diesmal Englisch gesprochen hatte. Chandra reagierte nicht.
    »Ich finde den Strahl auch ohne dich!«, sagte der Hydritenähnliche. »Wenn du dich weigerst, wirst du neben deiner Freundin enden!«
    Aruula hörte die Worte, doch deren Bedeutung drang kaum noch bis in ihr Bewusstsein. Ihr Körper fühlte sich an, als läge sie nackt in einem Brennnesselfeld. Aber gab es auf dem Mars überhaupt Nennbresseln? Sennbremmeln? Wie hießen sie noch?
    Egal! Es war ohnehin alles gleichgültig.
    Sie sah, wie ein kleiner Fischmann eine weißblonde Frau zu einem Fluggerät zwang. Was geschah hier?
    Noch einmal versuchte sie Luft zu holen. Noch einmal scheiterte sie.
    Aruula sah der blonden Frau - Cassandra! Das ist ihr Name. Oder? - in die Augen. »Bitte hilf mir!«, krächzte sie.
    Der Metallvogel klappte seine Flügel herab und flog mit Cassandra und dem Fischmann im Bauch davon.
    Luft! Ich brauche Luft!
    Sie wollte sich aufstützen, wollte zum Tunnel kriechen, doch ihr Körper verweigerte ihr den Dienst.
    Es war vorbei. Sie war verloren.
    Dann legte sich ein Schatten auf sie und sie wusste, was das zu bedeuten hatte. Er war gekommen!
    Krahac, der Totenvogel.
    ***
    Matt saß auf dem Klo und starrte die Wand an.
    Was für eine Erniedrigung! Von einem Hydree mit vorgehaltener Waffe auf der winzigen, fensterlosen Toilette eines marsianischen Zuges eingesperrt zu werden, gehörte gewiss nicht zu den Dingen, die sich in einem Abenteurerlebenslauf gut machten.
    Quesra'nol musste die Tür von außen blockiert haben, denn sie ließ sich nicht öffnen. Also blieb er auf der metallenen Schüssel sitzen und wartete.
    Bis er spürte, dass der Zug anhielt.
    Matt sprang auf und lauschte. Was ging draußen vor sich? Hatte Quesra'nol den Zug verlassen?
    Da! Ein leises Knistern! Oder? Matt war sich nicht sicher. Erst recht nicht, ob das Geräusch im Zug oder außerhalb erklungen war.
    »Quesra'nol?«
    Keine Antwort.
    »Quesra'nol? Wie geht es jetzt weiter?«
    »Matt? Clarice?« Voglers Stimme.
    »Ja! Ich bin hier. Eingesperrt im… im… Wo ist der Hydree?«
    »Ich glaube, er hat den Zug verlassen.« Das war Clarice.
    »Wo seid ihr?«, fragte Matt. »Könnt ihr raus?«
    »Ich bin in einer mickrigen Küche«, antwortete die Marsianerin. »Die Tür ist abgeschlossen. Ich habe bisher bloß Plastikbesteck und Tütensuppen gefunden. Mit denen bekomme ich das Schloss nicht auf. Wie sieht's bei dir aus?«
    »Ich habe hier auch nichts!« Außer einer Klobürste. »Nicht mal genug Platz, um mich mit der Schulter gegen die Tür zu werfen.«
    »Geduldet euch noch ein bisschen!«, rief Vogler. »Mich hat er in eine Werkzeugkammer gesperrt. Ich bin so gut wie frei.«
    Kratzende und pochende Geräusche drangen an Matts Ohr und er konnte sich nur vorstellen, wie der Baumsprecher mit Schraubenziehern, Zangen und Hämmern zu Werke ging. Dann verklang das Konzert für Eisenwaren. Stattdessen ertönten Schritte, gefolgt von einem Schaben. Die Toilettentür öffnete sich.
    »Herzlich willkommen in der Freiheit«, sagte Vogler. Auf dem Boden lag ein langstieliger Hammer, mit dem Quesra'nol offenbar die Tür blockiert hatte.
    Sie befreiten auch Clarice aus ihrem Gefängnis und verließen den Zug. Von dem Hydree fehlte jede Spur - sah man von dem zerstörten Funkgerät ab.
    Matt betrachtete sich die Bescherung genauer.
    »Aruula!« Clarices Stimme überschlug sich beinahe.
    Der Mann von der Erde fuhr herum. Die Marsianerin stand vor der Schleuse und drückte wiederholt auf die Sensortaste. »Na komm schon! Geh endlich auf!«
    Matt hastete zu Clarice und warf auf Zehenspitzen ebenfalls einen Blick durch das Sichtfenster.
    Aruula lag nur wenige Meter von der sich schließenden Außentür entfernt auf dem Marsboden. Und sie trug keine Atemmaske!
    Wie war das möglich? Sie sollte
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