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260 - Fly me to the moon

260 - Fly me to the moon

Titel: 260 - Fly me to the moon
Autoren: Manfred Weinland
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sicher hilfreich. Sein Besuch auf dem Mars, um auch diese Möglichkeit anzusprechen, gewann immer mehr an Gewicht.
    Eine Lautsprecherstimme riss ihn aus seinen Gedanken. Kommandant Angelis meldete sich über die Stationssprechanlage. »Mr. Drax? Die Marsregierung hat auf Ihre Anfrage geantwortet. Kommen Sie bitte in mein Büro…«
    Wenig später saßen Matt, Aruula und auch Tartus Gonzales dem jetzigen und dem zukünftigen Kommandanten gegenüber.
    »Wie lautet die Entscheidung?«, fragte Matt angespannt.
    »Die Präsidentin hat mich beauftragt Ihnen mitzuteilen«, begann Angelis umständlich, »dass Ihre Bitte unter den gegebenen Umständen in dieser Form abgelehnt werden muss.«
    Matt konnte seine Enttäuschung nicht verhehlen. »Nennt die Präsidentin Gründe?«, fragte er mühsam beherrscht.
    »In der Tat«, antwortete der Stationskommandant. »Sie ist der Meinung, dass die Informationen über die kosmische Bedrohung – den Streiter , richtig? – absoluten Vorrang haben. Ihre Anwesenheit auf dem Mars ist daher dringend erforderlich, Commander Drax. Und da erst in einem halben Jahr wieder ein Schiff zur Erde aufbrechen kann, bittet die Präsidentin darum, dass Sie jetzt sofort mit uns kommen.«
    »Aber –«
    »Selbstverständlich verschließt sie sich nicht Ihrer Bitte, nach Ihrer Tochter zu suchen«, schnitt ihm Claudius Braxton das Wort ab.
    »Deshalb werden wir parallel dazu eine Suche nach ihr einleiten. Sie können die Reise also beruhigt antreten: Wenn Ihr Kind dort unten ist, werden wir es finden und zum Mond bringen. Nach Ihrer Rückkehr durch den Zeitstrahl können Sie es dann in Ihre Arme schließen.«
    Matt versuchte Erleichterung zu empfinden, aber es gelang ihm nicht recht. »Sorry«, sagte er, »aber Anns Rettung kann ich keinen Fremden überlassen. Meine Tochter braucht mich !«
    Angelis und Braxton wechselten einen betroffenen Blick, und Tartus Gonzales schaltete sich in die Diskussion ein: »Würdest du mir diese Mission zutrauen, Matt?«, fragte er.
    Matthew Drax sah ihn an. »Aber du fliegst mit zurück –«
    »Wie die Präsidentin ganz richtig erkannt hat: Man muss Prioritäten setzen«, entgegnete der Ingenieur. »Ich bin hier eh mit meiner Arbeit noch nicht fertig, da spielt ein weiteres Jahr keine Rolle. Wenn du einverstanden bist, leite ich die Suche nach Ann. Du kannst dich darauf verlassen, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, um sie zu finden und in Sicherheit zu bringen.«
    Matt wusste nicht, was er sagen sollte.
    Es ist eigentlich die beste Lösung , ging es ihm durch den Kopf. Die Abwehr gegen den Streiter muss vorbereitet werden, und Aruula braucht eine Auszeit, um sich von der OP zu erholen.
    »Was meinst du?«, wandte er sich an seine Gefährtin.
    Aruula senkte den Blick. »Du musst zwischen Herz und Verantwortung abwägen«, sagte sie. »Wenn du zur Erde zurückkehren willst, begleite ich dich. Wenn du zum Mars fliegst, bin ich auch bei dir.«
    Der Mars , dachte Matt. Bis jetzt war der rote Planet in seiner Vorstellung immer weit weg gewesen – jetzt war er plötzlich ganz nahe.
    Und auch: Chandra. Was würde sie sagen, wenn er ihr begegnete?
    Mehr noch: Was würde Aruula sagen?
    Aber das durfte bei seiner Entscheidung keine Rolle spielen. Angesichts der anderen Probleme war die Begegnung mit seiner kurzzeitigen Geliebten fast bedeutungslos.
    Er gab sich einen Ruck. »Okay. Wir sind dabei«, sagte er. »Wann fliegen wir?«
    Valgerd Bodvar Angelis warf einen Blick auf die Digitaluhr. »In genau zweiundfünfzig Minuten.« Er reichte Matt die Hand. »Ich danke Ihnen im Namen der Regierung.«
    ***
    Eine knappe Stunde später startete die CARTER IV zum Mars.
    An Bord war als »nicht vorgesehener Passagier« neben Matt und Aruula auch das absonderliche Wesen namens Hi’schi, das den Wissenschaftlern des roten Planeten so manches Rätsel aufgeben würde.
    Noch immer wurde der Drakulle im künstlichen Tiefschlaf gehalten.
    »Der Mars kann uns alle mit seiner Technologie retten«, sagte Matt irgendwann, während das Schiff durch die Leere glitt. Es klang wie eine schwache Rechtfertigung in seinen Ohren. »Entweder durch die Entwicklung einer Waffe gegen den Streiter – oder mit einer Vorrichtung, um den Flächenräumer wieder aufzuladen. Außerdem kann dieser Cortex als Frühwarnsystem dienen.«
    Aruula, in einen hellen Bordoverall gekleidet, legte ihm die Hand auf die Schulter. Sie hatte die Startphase in einer Entlastungskammer der Krankenstation verbracht, die die
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