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260 - Fly me to the moon

260 - Fly me to the moon

Titel: 260 - Fly me to the moon
Autoren: Manfred Weinland
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…«
    »Nicht viel Zeit wofür ?«, fragte Clarice, während sie Matt herzlich umarmte.
    Matthew ließ sie kurz gewähren, dann wies er hinter sich, zu dem Häuschen, das einer Bruchbude glich.
    »Aruula?«, fragte Vogler ahnungsvoll, noch bevor Matt etwas sagen konnte. »Ich hatte mich gleich gefragt, wo sie steckt. Ist etwas passiert?«
    Matt spürte, wie seine Züge verkrampften und sein Herz einen Takt überschlug. »Das kann man wohl sagen. Sie kämpft um ihr Leben. Ich danke Gott, dass ihr uns gefunden habt. Jetzt gibt es wieder Hoffnung.«
    Vogler sah ihn geschockt an. Er fragte nicht, was mit Aruula los war, sondern machte sich gleich auf den Weg zur Hütte. Matt und Clarice eilten ihm hinterher.
    In der Hütte war es totenstill.
    ***
    Die Marsianer kümmerten sich rührend um Aruula. »Sie ist ohne Bewusstsein, aber stabil«, hatte Vogler eine erste Entwarnung gegeben, nachdem er ein Diagnosegerät zum Einsatz gebracht hatte. Clarice hatte sich schildern lassen, wie lange sich Aruula schon in dieser Verfassung befand und wie es angefangen hatte. Sie teilte Matts Ansicht, dass es sich um eine Blinddarmentzündung handeln könnte.
    Dann hatten sie weitere Unterstützung aus dem Shuttle in die Hütte beordert. Zwei Marsianer, Lorn und Brag Saintdemar, hatten Aruula vorsichtig auf eine Trage gelegt und zur Raumfähre befördert. Aruula stöhnte bei jeder Berührung und jeder Erschütterung, die ihren fiebrig glühenden Körper durchlief.
    »Und das alles wegen dem überflüssigsten Teil, das es im menschlichen Körper gibt«, sagte Vogler, »dem Blinddarm. Hatte sie schon früher mal Beschwerden, die auf eine Reizung hindeuteten?«
    Matt schüttelte den Kopf. »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Wie dem auch sei – zum Durchbruch scheint es noch nicht gekommen zu sein, sonst…« Vogler ersparte sich die genaue Darstellung des Extremfalls.
    Die Dekontamination brachten sie rasch hinter sich.
    Der Pilot des Shuttles, Titus Tsuyoshi, sprach Matthew Mut zu.
    »Wir werden Ihre Gefährtin ausführlich scannen und erst starten, wenn zweifelsfrei sichergestellt ist, woran sie leidet und ob sie die Strapazen des Fluges verkraftet. Falls sich bestätigt, was Vogler bereits diagnostiziert hat, haben wir wirksame Medikamente an Bord, die die Frau so weit stabilisieren werden, dass der Flug zum Mond kein Problem sein sollte. Dort steht uns dann ein medizinischer Stab zur Verfügung, für den ein entzündeter Blinddarm eine Lappalie ist… Ich werde mich sofort mit Kommandant Angelis kurzschließen.«
    »Das übernehme ich«, fiel ihm Clarice Braxton ins Wort. Sie sah kurz zu Vogler hinüber. »Schließlich geht es um unsere Freunde. Da kann ein bisschen Nachdruck nicht schaden.«
    Matt Drax, der immer noch wie betäubt alle Maßnahmen verfolgte und etwas neben sich stand, ahnte, warum Clarice das Gespräch führen wollte.
    Während seines Marsaufenthalts hatte er sich nicht nur Freunde gemacht. Er war zum Stein des Anstoßes geworden, der eine heftige Debatte in der Marsgesellschaft losgetreten hatte – ein Stein, der schließlich eine ganze Lawine ausgelöst und zu den schlimmsten Unruhen seit dem Bruderkrieg zwischen Städtern und Baumleuten geführt hatte. Viele Marsianer betrachteten ihn als Persona non grata , auch wenn dies eine äußerst kurzsichtige Betrachtungsweise war. Er war lediglich der Katalysator für eine schwelende Krise gewesen, die schon seit Jahrzehnten unter der scheinbar heilen Oberfläche brodelte.
    Clarice Braxton sprach nur kurz via Funk mit der Mondstation, danach hatten sie grünes Licht, so vorzugehen, wie sie es für richtig und vertretbar erachteten. Wichtig schien dem Kommandanten Valgerd Bodvar Angelis nur eins: dass sie bald zur Basis zurückkamen.
    Vogler erklärte diese Dringlichkeit, während Aruula einem eingehenden Scan unterzogen wurde.
    »Die turnusmäßige jährliche Ablösung, auf die die meisten oben auf dem Mond schon sehnsüchtig warten, ist vor ein paar Stunden eingetroffen. Die Planetenkonstellation ist für ein Startfenster momentan so günstig wie erst wieder in ein paar Jahren. Deshalb drängt der Kommandant auf Eile. Er will ebenso nach Hause wie die drei Helden hier…« Er nickte zu den Saintdemars und Tsuyoshi hin. »Stimmt’s?«
    »Und du?«, fragte Titus Tsuyoshi. »Zieht es dich etwa nicht heim? War die Erde ein zufriedenstellender Ersatz für die Landschaften des Mars?«
    Vogler lächelte melancholisch, schüttelte dann den Kopf. »Nein. Auch ich will so schnell wie
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