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260 - Fly me to the moon

260 - Fly me to the moon

Titel: 260 - Fly me to the moon
Autoren: Manfred Weinland
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nicht…« Er brach ab. »Vogler! Ich muss da runter! Sofort! Du musst einen Weg finden – bitte!«
    Vogler hob beschwichtigend die Hände. »Langsam, Matt. Es ist gar nicht sicher, dass es sich um deine Tochter handelt. War sie denn auch schon im Zeitstrahl?«
    »Was?« Matt brauchte Sekunden, um der Frage zu folgen. »Nein. Nein, war sie nicht. Aber ihre Mutter, Jennifer Jensen. Eine Pilotin, die damals mit mir zur Erde kam.«
    »Und diese Jennifer ist bei ihr?«
    Matts Miene verdüsterte sich. »Nein. Sie ist… tot. Auch davon erzähle ich dir später mehr. Erst müsst ihr mich –«
    »Es ist ganz unmöglich«, fuhr Titus Tsuyoshi dazwischen, »dass die Ortung auf Ihre Tochter hinweist. Selbst Ihr eigenes Tachyonenfeld konnten wir erst auf eine Entfernung von fünfzig Kilometern anmessen. Jetzt haben wir den Orbit verlassen! Was immer dort unten strahlt, es muss tausendfach größer sein als ein Mensch. Ein Schiff vielleicht.« Er betrachtete die schematische Darstellung genauer und zoomte den Ausschnitt mit dem blinkenden Punkt heran.
    »Sehen Sie – die Ortung liegt mitten im Meer!«
    »Ein Schiff…« Matt dachte nach, und die Lösung drängte sich ihm sofort auf. Natürlich! »Es muss die USS HOPE sein«, sagte er niedergeschlagen. »Ein Flugzeugträger, der ebenfalls den Zeitsprung gemacht hat. Trotzdem … ich muss Gewissheit haben!«
    Matt drängte Titus Tsuyoshi und Vogler noch einmal, die Quelle der Tachyonenstrahlung anzusteuern, doch beide lehnten ab. Zu groß war das Risiko, mit dem restlichen Treibstoff die Mondbasis nicht mehr zu erreichen. Matt gab sich also geschlagen.
    Gezwungenermaßen.
    Doch während des ganzen Fluges zum Mond rumorte fortan nicht mehr nur die Sorge um Aruula in ihm, sondern nun auch die Hoffnung angesichts der Möglichkeit, Tachyonenstrahlung anzumessen.
    Selbst wenn es sich bei der Ortung um die HOPE gehandelt hatte, änderte das nichts an der Tatsache, dass dieses Shuttle die Möglichkeit bot, Ann in Irland aufzuspüren!
    Auch wenn ihre Werte weit unter denen lagen, die er selbst emittierte: Sie war ihr ganzes Leben mit Jenny zusammen gewesen. Ein Teil der Strahlung musste auf sie übergegangen sein, vielleicht schon bei der Geburt. Mit einem kürzeren Scan – vielleicht nur über wenige Kilometer – müsste man sie aufspüren können.
    Matt war wild entschlossen, sich für eine erneute Expedition einzusetzen. Gleich nach seiner Ankunft auf dem Mond würde er sich den Kommandanten vorknöpfen.
    Doch zuerst einmal mussten sie dort ankommen.
    ***
    Kaum Schlaf, ab und zu einmal ein Dösen, und auch keine Muße, aus den Shuttle-Fenstern zu schauen, um die Schönheit des Alls auf sich wirken zu lassen. Nicht einmal Clarices Bericht über den Mutanten, den sie an Bord hatten, konnte Matt für längere Zeit fesseln.
    Schließlich wurde dieser Hi’schi unter Betäubungsmitteln gehalten und bot daher wenig Kennenlern-Potential. Dass es sich um eine Kreatur der Daa’muren handelte, machte die Vorsichtsmaßnahme notwendig. Wann immer er es mit diesen außerirdischen Invasoren zu tun gehabt hatte, war es um Leben und Tod gegangen. Er konnte nur hoffen, dass Vogler und Clarice mit ihrer Einschätzung richtig lagen und Hi’schi wirklich keine Gefahr darstellte.
    Matthew Drax war heilfroh, als nach knapp zwanzig Stunden der Mondorbit erreicht war und die Landung eingeleitet wurde. Am liebsten hätte er sich als Ex-Pilot selbst hinter das Steuer geklemmt, um die Prozedur zu beschleunigen.
    In den vergangenen Stunden hatte er sich an die neuen Gesichter gewöhnt, die ihn umgaben. Die Saintdemars erwiesen sich als freundliche und stets hilfsbereite Burschen, die nur ein wenig gebraucht hatten, um »aufzutauen«. Im ersten Moment kamen beide etwas verschlossen, fast arrogant herüber, aber das änderte sich schnell, wenn man ihnen bei ihrem Tun zusah oder sich auf Gespräche mit ihnen einließ. Sie waren sehr interessiert an dem, was auf der Erde vorging und wie »es sich dort lebte«. Auch Vogler musste ihnen immer wieder Rede und Antwort stehen.
    Am humorvollsten aber schien der Pilot Titus Tsuyoshi zu sein, der immer wieder kleine Scherze zur Auflockerung einstreute, nicht nur in Unterhaltungen mit Matt und den anderen, sondern auch im Kontakt mit der lunaren Leitstelle. Er ließ Grüße an ein Stationsmitglied ausrichten, bei dem es sich offenbar um seinen Kumpel handelte. Matt schnappte den Namen auf: Tartus.
    Tartus und Titus , dachte er schmunzelnd. Offenbar zwei, die sich
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