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260 - Fly me to the moon

260 - Fly me to the moon

Titel: 260 - Fly me to the moon
Autoren: Manfred Weinland
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gesucht und gefunden hatten.
    Gleichzeitig wurde er daran erinnert, dass auch er einmal einem Tartus begegnet war – während seiner Zeit auf dem Mars. Aber der Name war wahrscheinlich weit verbreitet. Daraus ableiten zu wollen, dass…
    »Maddrax?«
    Matt schreckte hoch. Er war es gewohnt, von Aruula so gerufen zu werden, aber es war Vogler, der sich auf der anderen Seite des Kopfendes von Aruulas Liege in den dortigen Sitz niederließ und über die Schlafende hinweg zu Matt blickte.
    Matt sah ihn fragend an.
    »Wir landen gleich. Der Kommandant will dich dann sofort sprechen. Du würdest ohnehin bei der OP nur stören. Ist das okay für dich?«
    Matt nickte abwesend. Die Operation, ja. Die Marsianer verfügten über eine fortschrittliche Medizin. Und hervorragende Chirurgen…
    dennoch blieben letzte Vorbehalte und Zweifel. Die allermeisten Marsianer betrachteten die Erdmenschen als Barbaren. Hoffentlich gaben sich die Ärzte mit Aruula genauso viel Mühe wie mit ihresgleichen.
    Das Shuttle senkte sich dem kreisrunden Landefeld im Mondboden entgegen – und in Matt stieg die Erinnerung an seine eigene Landung vor über vier Jahren empor, als er mit der QUEEN VICTORIA, dem Prototypen eines neuen Space Shuttles, zum Mond geflogen war. [4]
    Die Station war damals vom Staatenbund der Erde erbaut und Jahrhunderte nach »Christopher-Floyd« von den Marsianern wiederentdeckt und übernommen worden war. Sie bestand aus sechs Modulen, einem Ringsystem und einer vierzig Meter durchmessenden und acht Meter hohen Kuppel in der Mitte. Die Module waren zylinderförmig, zehn Meter lang und an der breitesten Stelle sechs Meter dick. Sie umkränzten ein sechseckiges Ringsystem, in dessen Zentrum die Kuppel aufragte. Hundert Meter von der Station entfernt konnte man deutlich die Schüssel des sechzig Meter durchmessenden Radioteleskops sehen.
    Bevor Titus Tsuyoshi den Sinkflug eingeleitet hatte, waren sie alle noch in den Genuss gekommen, das im Mondorbit ruhende Fernraumschiff aus nächster Nähe zu sehen, das die Mannschaftsablösung gebracht hatte und in Kürze wieder zum roten Planeten zurück starten würde.
    Matt verband viele Erinnerungen mit dem Mars, gute und weniger schöne. Er fragte sich, wie es dort inzwischen wohl aussah, und fast unmerklich, ohne dass er sich zuvor wirklich damit beschäftigt hätte, reifte eine Idee, fast schon ein Entschluss in ihm.
    Doch zuallererst galt es, Aruula zu retten und zu heilen. Danach wollte er nichts unversucht lassen, eine Suche nach Ann zu bewirken. Und danach – zum Mars?
    Matt hatte sich eine Gefahr vor Augen geführt, die er durch die Schatten , Anns Verschwinden und Aruulas Erkrankung beinahe aus den Augen verloren hatte: den Streiter!
    Nachdem der Flächenräumer der Hydriten als Waffe gegen den kosmischen Weltenfresser, der auf dem Weg zur Erde war, ausfiel, durfte er keine Option außer acht lassen, die vielleicht die Rettung für alle bringen konnte. Für den ganzen wunderbaren und einzigartigen Planeten, den er gerade verlassen hatte. Und der Mars war eine solche Option!
    ***
    Warten.
    Quälend langsam verstreichende Minuten…
    Matt hatte die Begegnung mit dem Stationskommandanten verschoben. Es konnte einfach nicht innerlich abschalten, um mit anderen über Dinge zu sprechen, die von höchster Wichtigkeit waren, während in einem anderen Trakt der Station gerade lebensrettende Maßnahmen an der Frau durchgeführt wurden, die er über alles liebte.
    Die er um keinen Preis verlieren wollte und durfte!
    Nein, Valgerd Bodvar Angelis musste ebenso auf ihn warten, wie er auf Nachricht aus dem OP wartete, vor dem er mit seinen Magnetstiefeln unruhig hin und her lief.
    Er hatte Vogler, Clarice und die anderen gebeten, ihn allein zu lassen – ob das die klügste Entscheidung gewesen war, bezweifelte er inzwischen.
    Als sich fremde Schritte in das von ihm selbst verursachte Geräusch mischten, glaubte er zuerst, einer der Freunde setze sich über seine Bitte hinweg, um ihm eben doch Gesellschaft zu leisten. Aber es war ein Marsianer, den er zunächst nicht zu kennen glaubte…
    und dann doch erkannte, kurz bevor er bei ihm ankam.
    »Dann stimmt es also doch…« Der nur einen halben Kopf größere Mann mit den kurzen naturschwarzen Locken und der ausgeprägten, leicht nach vorn gewölbten Mundpartie grinste schwach und streckte ihm seine Hand entgegen. Wie alle Marsgeborenen wies auch er rötliche Pigmentveränderungen auf, die sich als Streifen über Gesicht und Hände
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