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2595 - Wanderer am Scheideweg

2595 - Wanderer am Scheideweg

Titel: 2595 - Wanderer am Scheideweg
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Instrument, überzeugte ihn sofort vom Gegenteil: Er wurde hier gebraucht. Um die letzten Aufgaben zu erfüllen. Um ES Nahrung zuzuführen und dafür zu sorgen, dass die Superintelligenz so rasch wie möglich gesundete.
    Icho Tolot meldete sich lautstark zu Wort. Dann Betty Toufry. Kurz darauf die anderen. Alle erklärten sich bereit, die Reise nach Terra anzutreten, obwohl die wenigsten von ihnen einen unmittelbaren Bezug zum Heimatplaneten der Menschheit hatten.
    »Ich werde gehen«, sagte Betty Toufry mit einer Bestimmtheit, die Perry erschreckte. »Ich verlange, dass du mich durchschleust. Ich möchte heim.«
    War da Wehmut in ihrer Stimme? Melancholie? Sehnsucht?
    »Betty, ich ... «
    »Ich sagte, dass ich darauf bestehe. Ich habe eine Aufgabe zu erfüllen.« Sie schüttelte das blonde Haar durch und presste die Lippen fest aufeinander. Stolz und trotzig wirkte sie.
    »Ich verstehe nicht ... «
    »Ich ebenso wenig. Vermutlich hat ES Pläne mit mir.«
    Rhodan erinnerte sich. An früher. An die Zeiten, in denen die so jung wirkende Frau eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des Mutantenkorps gewesen war. Stets bescheiden und ruhig, stets im Hintergrund bleibend - und dennoch von einer Charakterstärke, die er selten zuvor und danach bei einem Menschen kennengelernt hatte.
    »Einverstanden«, sagte er langsam.
    Betty Toufry nickte ihm zu, ihre Augen glänzten sonderbar. Würden sie sich wiedersehen? Würde sich endlich Zeit für ein Gespräch unter vier Augen ergeben?
    »Ich möchte ebenfalls nach Terra«, meldete sich Eritrea Kush zu Wort.
    Warum ausgerechnet sie? Was trieb sie vorwärts, woher stammten die Unruhe und diese manchmal so heftig hochbrodelnde Wut?
    »Du kannst es mir ebenso wenig verwehren wie Betty«, fuhr die Soldatin fort.
    Gab es ein Argument für oder gegen ihre Abreise? War Eritrea weniger geeignet als irgendein anderer Pilot? - Icho Tolot wollte er während der nächsten Stunden unbedingt an seiner Seite wissen. Andernfalls hätte er dem Haluter die Freigabe für den Rückflug erteilt. Abgesehen von ihm sah er die Piloten in ihrer Leistungsfähigkeit völlig gleichgestellt.
    »Also schön. Du und Betty.« Er rang sich ein Lächeln ab. »Abreise ist in fünf Minuten. Wenn du noch eine Nachricht hinterlassen möchtest ... «
    Die Kampfgefährten verabschiedeten sich über einen Bildkanal voneinander, kurz und schmerzlos. Sie befanden sich in einem schrecklichen Krieg. Keiner wusste, ob er den anderen jemals wiedersehen würde.
    Rhodan öffnete mithilfe seines Controllers einen ausreichend großen raumtemporalen Saugtunnel hin zu TALIN ANTHURESTA. Die beiden Silberkugeln schleusten aus der QUEEN OF ST. LOUIS aus, nahmen Fahrt auf und rasten davon, hinein in die tornadoartige Leuchterscheinung. Beide Pilotinnen wussten ganz genau, was sie ab nun zu tun hatten.
    Rhodan wandte sich an Rawland, der der Unterhaltung der Piloten stoisch und ohne ein Wort zu sagen, gefolgt war. »Und nun zu uns beiden, Pistolero«, sagte er. »Wir haben ein Hühnchen miteinander zu rupfen ...«
    Alarm. MIKRU-JONS Ortungen schlugen an.
    »Eine diffuse energetische Erscheinung befindet sich im Anflug«, meldete das Schiff. »Sie emittiert Höchstwerte im UHF-Bereich des hyperenergetischen Spektrums.«
    »VATROX-VAMU«, sagte Rhodan wie betäubt. »Er ist bereits eingetroffen. Viel schneller, als wir erhofft haben.«
    Die Geräte verzeichneten Werte, die schier unglaublich wirkten. VATROX- VAMU hatte sich während der letzten Stunden erholt, Kräfte gesammelt, sie in Sicherheit gewogen - um nun mit voller Kraft anzugreifen und sich des PARALOX-ARSENALS zu bemächtigen.
    Rhodan stand wie erstarrt da. Der Transport des Psi-Diamanten ins Innere TALIN ANTHURESTAS erschien mit einem Mal wie ein Ding der Unmöglichkeit. Sie würden scheitern, so knapp vor dem Ziel ...
     
     
    ENDE

Die Superintelligenz ES ringt um ihre Zukunft, die aus den Vatrox hervorgegangenen Geisteswesen kämpfen gegeneinander. Dazwischen stehen die Menschen und ihre Verbündeten, die sowohl auf der Erde als auch in der fernen Galaxis Anthuresta für ihr Überleben und ihre Zukunft kämpfen.
    Das wiederum ist ein Thema für den PERRYRHODAN-Roman, der von Christian Montillon verfasst wurde. PR 2596 erscheint nächste Woche überall im Zeitschriftenhandel unter dem Titel:
     
     
    REQUIEM FÜR DAS SOLSYSTEM
     
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