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2589 - Tod der Frequenzfolger

2589 - Tod der Frequenzfolger

Titel: 2589 - Tod der Frequenzfolger
Autoren: Arndt Ellmer
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nicht aus der Reserve locken lassen. Sinnafoch hatte bei ESHDIM-3 bloß seine Zeit verschwendet. Logischerweise ging es daher jetzt zurück an die Orte des eigentlichen Geschehens. Er rechnete mit Hibernation-7. Dort wurde er mehr gebraucht. Bei Hibernation-8 wachten schließlich zwei Brandblumen.
    Umso überraschter war er, als der Konvoi in den Normalraum zurückkehrte und sie die beiden glühenden Gebilde orteten. VATROX-DAAG hatte den Konvoi nach Hibernation-8 gebracht.
    Wieder so eine Entscheidung, die Sinnafoch nicht nachvollziehen konnte. Nicht mit den spärlichen Informationen, die er hatte.
    Hoch über dem Irrläufer wurde gekämpft. Sinnafoch bekam Bedenken angesichts der großen Zahl an Kegelstumpfraumern. Ihre Angriffe schienen allerdings wenig zielgerichtet zu sein. Nicht genug gegen kampferprobte Schlachtlichter.
    Zum ersten Mal seit dem Aufbruch wandte der Frequenzfolger in seinem Sessel den Kopf und starrte zu dem Okrill hinüber.
    Philip stand in der Mitte der Zentrale, gewissermaßen der ruhende Pol mit der unsichtbaren Achse, um die alles kreiste. Der Okrill schaute nicht links und nicht rechts, aber Sinnafoch war sicher, dass ihm nichts entging. VATROX-DAAG sah durch dessen Augen, hörte durch dessen Ohren, roch durch dessen Nase. Durch den Splitter der Entität erhöhte sich die Sensibilität seiner Sinnesorgane noch.
    Sinnafoch richtete seinen Blick wieder auf die Kontrollen: 110.000 Lichtjahre lagen hinter ihnen. Normalerweise hätte die VAT-DREDAR für diese Strecke und mit einem Überlichtfaktor von 125 Millionen annähernd acht Stunden benötigt. Durch die Transition waren es gerade mal 0,8 Stunden.
    Sinnafoch wartete quälende zehn Sekunden, ehe er sich erhob. Er ging hinüber zu dem Okrill und baute sich vor ihm auf.
    »Jede Sekunde ist kostbar. Ich übernehme das Kommando über die Flottenkontingente und greife in den Kampf ein.«
    *
    »Dein Auftrag lautet, die VAT-DREDAR in sicherer Entfernung zu halten und gleichzeitig eine Position einzunehmen, von der aus sie sofort eingreifen kann«, sagte der Okrill, während er sich am Boden rekelte.
    Die Stimme klang so vertraut wie immer, aber die Worte stießen Sinnafoch ab. Er wollte zu einer Widerrede ansetzen, aber dann erinnerte er sich an den Schmerz und die Qual seines letzten Aufbegehrens, an die unverhohlene Todesdrohung, die VATROX-DAAG ihn hatte spüren lassen. Sinnafoch hielt den Mund und wandte sich stattdessen dem Eingang der Zentrale zu.
    Satwa kam. Die geklonte Tefroderin hatte sich in der Auseinandersetzung mit Vastrear und dessen Mörderklon auf seine Seite geschlagen. Seither betrachtete sie sich als seine Vertraute, der er selbst jedoch keinesfalls vollständig vertrauen durfte. In ihrer knappen, stets lösungsorientierten Art bildete sie so etwas wie einen Gegenpol zu ihm.
    Sie stellte sich neben ihn, schaute die Holodarstellungen an und schien damit zufrieden. Auf seinen prüfend- auffordernden Blick reagierte sie nicht.
    Während seines Aufenthalts in Hathorjan und der Milchstraße hatte er viele Daten über die Milchstraßenvölker sammeln und auswerten lassen. Bei den Terranern gab es ein Sprichwort: »Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.« Wenn man wusste, dass bei den Terranern Gold wertvoller als Silber war, verstand man diesen Satz. Auf die aktuelle Situation bezogen, half ihm dieser Satz, sein eigenes Ungestüm zu bändigen und das eigene Leben zu retten. Die Zunge des Okrills ... Von den Haifischzähnen ganz zu schweigen.
    »Wir dürfen zusehen«, sagte er daher zu Satwa. »VATROX-DAAG braucht uns als Zeugen und Berichterstatter.«
    »Vergiss nicht: Wo VATROX-DAAG ist, kann VATROX-VAMU nicht weit sein.«
    Damit war für die Tefroderin alles gesagt. Und wie so oft stieß sie Sinnafoch mit der Nase auf das, was wirklich wichtig war.
    VATROX-VAMU.
    Der Begriff zog sich wie ein Fluch durch die Geschichte der Vatrox und der Frequenz-Monarchie. VATROX-VAMU - nicht alles, was er von dieser Entität wusste, ergab für Sinnafoch ein klares Bild. Ungereimtheiten in den Zusammenhängen, fehlende Daten und unvollständige Informationen störten ihn.
    Gemeinsam beobachteten er und Satwa die Holodarstellungen der Vorgänge rund um den Irrläufer. Die Taktik der Frequenz-Flotten unter dem Kommando von Frequenzfolger Fyeran war beachtlich. Die Jaranoc schienen sich im Unklaren zu sein, wo sie angreifen sollten.
    Oder sie warteten auf VATROX-VAMU.
    Sinnafoch erwartete, dass VATROX- DAAG seine Gegenwart nutzte und den Feind in die
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