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2589 - Tod der Frequenzfolger

2589 - Tod der Frequenzfolger

Titel: 2589 - Tod der Frequenzfolger
Autoren: Arndt Ellmer
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daraus, Herr!«, rief Storgell. »Wenn die Jaranoc es nicht wissen, weiß VATROX- VAMU es möglicherweise auch nicht. Aber nach dem Untergang von Hibernation-7 dürfte es dem Geisteswesen eigentlich keine Probleme bereiten, an dieses Wissen heranzukommen.«
    Die Schlussfolgerung raubte ihm beinahe den Atem. »Das Vamu von 291 Millionen Vatrox ist nicht in VATROX-VAMU aufgegangen, sondern in VATROX- DAAG. Aber noch besteht kein Grund zur Euphorie.« Storgell zügelte sich bewusst. »Die Informationen könnten auch aus dem Zeitraum vor der Vernichtung der Hibernationswelt stammen.«
    »Dann wird die Aktualisierung bald stattfinden«, sagte der Frequenzfolger.
    »Voraussichtlich als Folge dieser Funkkommunikation.«
    Fyeran gab neue Kommandos aus.
    Die Schlachtlichter verstärkten ihre Angriffe. Die Sektorknospen vollführten parallel dazu kurze Hyperraummanöver. Sie stießen aus dem Rückraum hinter den Schlachtlichtern vor, setzten Treffer auf Treffer in die Schirmstaffeln der Kegelstumpfraumer.
    Dreißig Raumer explodierten, sechzig - bald waren es über hundert. An zehn verschiedenen Positionen hoch über dem Irrläufer verbissen sich die Todfeinde ineinander.
    Storgell zählte 300 zerstörte Kegelstumpfraumer. Die Zahl der vernichteten Schlachtlichter wuchs auf 200 an. Noch funktionierte die Taktik. Die Jaranoc veränderten geringfügig die Positionen ihrer Flottenverbände. Sie warteten noch immer auf Antwort.
    »Feuer weiter verstärken«, wies Fyeran die Kommandanten an. »Versucht, die Zeit pro Angriff auf die Hälfte zu reduzieren.«

2.
     
    Das achtbeinige Ungeheuer lag am Boden und ließ seine grellrote Reibeisenzunge aus dem Maul hängen. Die Facettenaugen des froschähnlichen Kopfes glotzten ihn an, als gelte es, ein Weltwunder zu bestaunen.
    Fremden kam es immer sehr merkwürdig vor, dass ausgerechnet die Zunge die gefährlichste Waffe dieses Tieres sein sollte. Es konnte sie bis zu acht Meter ausschnellen und elektrische Schläge damit austeilen, deren Stärke es variierte. Diese Zunge vermochte Lebewesen zu töten und Terkonitstahl zum Schmelzen zu bringen.
    Sinnafoch mochte den Okrill. Er war das einzige Lebewesen in diesem Universum, zu dem er so etwas wie eine emotionale Beziehung entwickelt hatte. Er hatte dem Tier eine Induktivzelle mit einem Sprachprogramm eingebaut. Seither hatte Philip - so lautete der Name des Okrills - das Handelsidiom gelernt. Sinnafoch konnte sich mit ihm unterhalten wie mit einem guten Freund.
    Inzwischen war das anders. Im Körper des Okrills steckte ein Splitter von VATROX-DAAG. Seither war Philip dessen Sprachrohr. Er kontrollierte Sinnafoch, dem das nicht behagte.
    Wäre da nicht diese unausgesprochene Zuneigung gewesen, Sinnafoch hätte sich des Okrills längst entledigt. So aber nahm er es hin, dass Philip ihn unfreiwillig terrorisierte.
    Innerlich kochte der Frequenzfolger vor Wut, dass er seinem Stolz und seiner Eitelkeit nachgegeben hatte, als VATROX-DAAG ihn zu seinem Statthalter ernannte. Die vielen Wiedergeburten hatten den Vatrox stolz und unbeugsam gemacht.
    Oberbefehlshaber Sinnafoch - das hörte sich gut an. Aber wie so viele Titel war auch dieser flüchtig wie Wasser.
    Er hätte besser daran getan, die Aufgabe Vastrear zu überlassen.
    Es war nicht zu ändern. Dass er bei der Verteilung von Feueraugen auf die gefährdeten Objekte der Frequenz-Monarchie anderer Meinung war als VATROX-DAAG, entsprang der Logik seiner Gedanken. Es hatte nichts mit seiner Stellung zu tun.
    Das Geisteswesen allerdings duldete keinen Widerspruch. Es bestrafte sofort.
    Das Wort von VATROX-DAAG war Gesetz.
    Also schickte Sinnafoch nur zwei Feueraugen nach Hibernation-8, alle anderen nach ESHDIM-3.
    Und seine kleine Flotte, die extra von TZA'HANATH nach ESHDIM-3 abkommandiert worden war, verließ den Raumsektor um den Polyport-Hof mit der mickrigen Erkenntnis, dass es dort außer den Wracks von Schlachtlichtern und einer Reihe von Netzwebern nichts zu holen gab.
    34 der 35 Einheiten begleiteten die VAT-DREDAR. Ein Schiff blieb zurück, für das VATROX-DAAG eine besondere Aufgabe bereithielt. Es kümmerte sich um die Schlachtlichter, die von den Netzwebern transitiert worden waren und in denen sich nunmehr Vatrox ohne Erinnerung befanden.
    In den meisten Fällen war es den Vatrox gelungen, rechtzeitig den Kode einzugeben und damit die volle Funktionsfähigkeit des Schiffes zu bestätigen. In nur ein oder zwei Fällen hatten sich die Schlachtlichter beim Ausbleiben des Kodes selbst
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