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2589 - Tod der Frequenzfolger

2589 - Tod der Frequenzfolger

Titel: 2589 - Tod der Frequenzfolger
Autoren: Arndt Ellmer
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konnte. Der nahm sofort die Verfolgung auf, halb blind vor Hass. Beide Ortungsabbilder schüttelten sich, als wollten sie sich voneinander losreißen.
    VATROX-DAAG verschwand zwischen den Feueraugen, der andere dicht dran.
    Die Feueraugen warfen sich auf VATROX-VAMU. Die Psi-Materie drohte in das Gebilde einzuschlagen. Sinnafoch wusste, dass es fast 300 Kilogramm waren, die zur Explosion gebracht werden sollten.
    VATROX-VAMU wich instinktiv aus. Dabei kam er den Netzwebern nahe, die inzwischen den Raum dicht am Polyport-Hof erreicht hatten.
    »Der Hintergedanke ist genial«, erkannte Sinnafoch. »Wenn VATROX-VAMU den Netzen zu nahe kommt, hüllen sie ihn ein und entfernen ihn. Was passiert dann? Ergeht es ihm wie jedem Vatrox?«
    Ein Geisteswesen, das per Transition versetzt wurde und alle Erinnerungen verlor, was blieb da übrig? Ein geistiges Nichts, das VATROX-DAAG sich einverleibte? Wie steuerte dieser überhaupt die Netzweber? Gedankenkontrolle?
    Die lichtschnellen Bewegungen der rautenförmigen Netze waren kaum zu erkennen. Sie stülpten sich einander entgegen, versuchten ihre Ränder aneinanderzulegen und einen großen Ballon um den Schemen zu bilden.
    VATROX-VAMU reagierte nicht. Er schien nicht zu wissen, was es bedeutete. Oder er war so fasziniert, dass er jede Vorsicht vergaß.
    Die ersten Ecken und Kanten berührten sich. VATROX-VAMU schnellte sich davon. Er floh zwischen den noch offenen Teilen hinaus ins All. Dort, wo er mit den Kanten in Berührung kam, brandeten Lichtgewitter auf. Die Psi- Taster schlugen aus und meldeten Eruptionen im entsprechenden Teil des UHFBereichs.
    Gewaltige Sonnen gingen auf. Während Sinnafoch noch immer mit seinen Blicken an den Netzen klebte, kollidierte
    VATROX-VAMU mit den Feueraugen. Die Gebilde schlugen in den Schemen ein, alle 96 fast gleichzeitig. Die Netzweber und ESHDIM-3 verschwanden hinter einem gigantischen Lichtblitz, der das Raum-Zeit-Kontinuum zerschnitt wie ein scharfes Messer ein Tuch.
    Die Automaten der VAT-DREDAR gaben Alarm. Ihr Jaulen machte selbst den Okrill nervös.
    Hyperraumaufrisse im Dutzend, Dimensionsbeben und gewaltige Gravoschockwellen - alles entstand gleichzeitig und innerhalb von Sekunden.
    Die Schlachtlichter flohen bereits. Die Netzweber waren schon weg.
    Nur die beiden Schemen und 300 Kilogramm Psi-Materie waren noch da. Letztere detonierte in einer gewaltigen Explosion, deren Energierückschlag einen Teil der Beben und Aufrisse zerstörte und die Gravoschockwellen abmilderte.
    Dennoch war es ein Weltuntergang.
    Sinnafoch sah, wie sich der Raum vielfach krümmte, wie er Fraktalbewegungen vollführte, der Polyport-Hof an den Rändern einknickte und sich faltete, bis er in eine Tasche passte. Dann verschwand er in einem Lichtblitz im Nichts, im Mikrokosmos oder sonst wo. Durch einen diesigen Schleier hindurch sah Sinnafoch Stücke abbrechen. ESH- DIM-3 wurde zerstört. Kurz darauf gingen die Energiespeicher durch und vernichteten den Hof von innen.
    »Das ist er also gewesen, der sagenumwobene Hof«, sagte Sinnafoch zu sich selbst. »Der in den Plänen von VATROX-DAAG eine so große Rolle spielte.«
    *
    Die Auswirkungen der 300 Kilogramm waren gering, fast schon vernachlässigbar. Sinnafoch sah sich die Aufzeichnung an. Es sah aus, als sauge VATROX- VAMU die freigesetzte Energie zu einem großen Teil in sich auf.
    Es erklärte die relativ geringen Auswirkungen auf den Normalraum des umliegenden Alls. Entsprechend schnell schlossen sich die Aufrisse wieder, ebbten die Gravoschocks ab.
    Sinnafoch hielt nach VATROX- DAAG Ausschau. Dessen Plan war gescheitert. VATROX-VAMU hatte gesiegt, weil sein Feind in Unkenntnis der Tatsachen versucht hatte, ihn mit einer gigantischen Zahl an Feueraugen zu vernichten.
    Das Gegenteil war der Fall. VATROX- VAMUS Schemen leuchtete hell und intensiv, während der zweite im Hintergrund schwach und ausgemergelt schien. Sinnafoch beobachtete, wie VATROX- VAMU sich auf seinen Elter stürzte. Die beiden Schemen verschmolzen ineinander.
    Wieder entstand der Eindruck eines Gezerres, wie er es schon bei Hibernation-8 beobachtet hatte. Der Unterschied bestand in der Zeitdauer. Nach zehnmal Fingerschnipsen war es vorbei. Der schwache Schemen war verschwunden.
    »Geschichte wiederholt sich immer wieder«, sagte Satwa.
    Frequenzfolger Sinnafoch stimmte ihr zu. So, wie damals der ursprüngliche VATROX-VAMU vom »Kind« geschluckt worden war, so schluckte der »neue« VATROX-VAMU jetzt den Erzeuger VATROX-DAAG.
    Und damit
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