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2587 - Krieg in der Schneise

2587 - Krieg in der Schneise

Titel: 2587 - Krieg in der Schneise
Autoren: Christian Montillon
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einen Blick auf die Uhr. Es bleiben sechs Minuten; ausreichend Zeit, um die von Tolot übermittelte Position zu erreichen.
    Er instruierte MIKRU-JON, das neue Ziel anzusteuern.
    »Es sieht so aus«, meinte er, »als hätten wir das erste ungewöhnliche Ereignis ausfindig gemacht.«
    »Auch wenn es uns wohl kaum die Spur zum PARALOX-ARSENAL weisen wird.«
    »Vielleicht wird es unser Verhältnis zu den Jaranoc neu definieren. Und wer weiß, ob dieses Volk nicht über einen Hinweis verfügt, der sich mit unserem Wissen kombinieren lässt. Am Ende könnte es also doch etwas nutzen.«
    Sie winkte ab. »Ich hasse es, die Stimme der nüchternen Vernunft zu sein.«
    »Es passt ohnehin so gar nicht zu dir. Wo ist die impulsive Mondra geblieben, die auch gerne mal die Gesetze der Logik über Bord wirft und sich nicht darum schert, was nüchtern betrachtet getan werden müsste?«
    »Wo sie momentan ist, weiß ich nicht«, erwiderte sie. »Aber um exakt sieben Uhr wird sie auf diesem Mond stehen und den Zweikampf beobachten.«
    *
    Der Mond durchmaß 3580 Kilometer. Wohin sie auch blickten, schauten sie auf eine beige-graue Steinsandwüste voller Krater und Verwerfungen.
    Rhodan trug den geschlossenen SERUN. Die beiden Jaranoc-Kontrahenten, die sich mit einigen Metern Abstand gegenübersaßen, wurden dagegen von einer mit Luft gefluteten Prallfeldkuppel überwölbt.
    Sowohl Kardo Tarba als auch Rekner Lurrio blieben dabei völlig still und reglos. Sie bereiteten sich mental auf das Duell vor. Die eigentliche Kampfphase würde aller Wahrscheinlichkeit nach nur wenig Zeit in Anspruch nehmen; die rituell genau bemessene Zeitspanne im Vorfeld diente den Duellanten der Sammlung, Stärkung und der Konzentration auf VATROX-VAMU.
    »Rekner Lurrio gilt als einer der besten Zweikämpfer seines Volkes«, erklärte Icho Tolot. »Sein Kampf mit einer ganzen Armee nach dem Absturz seines ersten Schiffes, das er als Kommandant geführt hat, ist legendär. Wobei wohl außer Zweifel steht, dass die Erzählungen darüber maßlos übertrieben sind. Niemand könnte waffenlos eine Tausendschaft Krieger ausschalten. Nicht einmal ich.« Der Haluter lachte dröhnend. »Und das will etwas heißen!«
    »Woher weißt du so viel über ihn?«, fragte Mondra Diamond.
    »Auf dem Flug zu diesem Mond hat mich Kardo Tarba über ihn informiert. Er hält es für wahrscheinlich, dass er dieses Duell nicht überlebt, und hat sich von mir verabschiedet. Seinen eigenen Worten zufolge würde er es zutiefst bedauern, aus dem Leben zu scheiden, weil er mir dann nicht mehr dienen könnte.«
    »Wieso hat er den Kommandanten herausgefordert, wenn er sich keine Überlebenschancen ausrechnet?«
    »Er ist ein Jaranoc«, sagte der Haluter nur, als würde das alles erklären. Wahrscheinlich war es auch so. »Langsam beginne ich zu verstehen, wie dieses Volk denkt. Und gerade deshalb ist es entscheidend, dass Tarba diesen Schritt geht. Er könnte die Stimme sein, die zu seinem Volk spricht. Auf einen der ihren würden sie vielleicht hören ... auf dich oder mich niemals.«
    Um die beiden Jaranoc markierten schwärzlich verbrannte Stellen im Gestein einen großen Kreis. Mit ihren Strahlern hatten die Kontrahenten auf diese Weise die innere Arena gekennzeichnet. Aus dieser würden sie nur nach gegenseitigem Einverständnis heraustreten, um den Zweikampf auf einer weiter gefassten Grundfläche fortzusetzen.
    Lurrio erhob sich, nur eine Sekunde später folgte Kardo Tarba, obwohl dieser nach wie vor die Augen geschlossen hielt und die Bewegung seines Gegners unmöglich gesehen haben konnte.
    Offenbar waren die beiden Jaranoc bereits miteinander verbunden, auf einer tieferen Ebene. Hatte Rhodan nicht etwas von einer Kampftrance gehört, in die Angehörige dieses Volkes bei besonderer Konzentration fielen? Erlebte er einen solchen Zustand gerade mit?
    »Noch etwas mehr als zehn Minuten bis zum Beginn der eigentlichen Kampfhandlungen«, setzte sie Icho Tolot in Kenntnis. »Ich habe damals ein eigenes Duell mit Kardo Tarba ausgefochten und mich im Vorfeld mit den genauen Regeln auseinandergesetzt. Deshalb sind sie mir bestens bekannt, auch wenn sie für unseren Kampf großteils außer Kraft gesetzt wurden, weil ich kein Jaranoc bin.«
    Zehn Minuten. Das genügte, um das Hyperfunk-Gespräch anzunehmen, das der SERUN soeben empfing. Das Signal identifizierte die Absenderin als Captain Eritrea Kush, die mit ihrer Silberkugel im Nachbarsektor unterwegs war, momentan nur wenige Lichtjahre
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