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2587 - Krieg in der Schneise

2587 - Krieg in der Schneise

Titel: 2587 - Krieg in der Schneise
Autoren: Christian Montillon
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Einheiten der Frequenz-Monarchie nutzten die Gelegenheit nicht etwa, um zu fliehen, sondern um der vermeintlichen Schwäche ihrer Gegner mit einer Attacke zu begegnen.
    Sofort zeigte sich, dass die Kommandanten der Kegelstumpfraumer nicht etwa schliefen oder unaufmerksam geworden waren. Die angreifenden Schlachtlichter vergingen in gewaltigen Salven. Explosionen zerrissen die Weite des Alls. Sie flammten auf und überdeckten in den kurzen Augenblicken ihrer Existenz das Licht der wenigen Sterne, die ihr Licht aus der Ferne schickten.
    Allerdings nahmen die Jaranoc-Kommandanten nur noch tatsächlich angreifende Gegner ins Visier, um sich selbst zu schützen. Die vielen wehrlosen oder teilzerstörten Schiffe ignorierten sie.
    Da wusste Tolot, dass sein Vasall schon so gut wie gewonnen hatte.
    Damit gab sich Kardo Tarba nicht zufrieden. »Ich danke für eure Vernunft und den Beweis, dass mein Volk weiß, was seine Ehre ihm bedeutet! Doch nur der Abbruch der Kampfhandlungen ist zu wenig! Weder VATROX-VAMU noch mir reicht dies aus. Es lässt uns unglücklich zusehen.«
    In der Sekunde, als Tolot die eingehende Bitte um Funkkontakt bemerkte, nahm Karda bereits das Gespräch an. Solange er als Pilot mit der Steuerung der Silberkugel verbunden war, übertraf seine Reaktionszeit sogar die eines Haluters.
    »Ich bin der Kommandant des gesamten Geschwaders«, erklang eine fremde Stimme. »Alle Kegelstumpfraumer in diesem Sektor unterstehen meinem Befehl.«
    »Ich danke dir, dass du der Botschaft Beachtung schenkst, die VATROX-VAMU dir schickt.«
    »Ist das so?« Die Stimme klang lauernd. »Ich will dich sehen, Abgesandter von VATROX-VAMU.«
    Ohne zu zögern, schaltete Tarba eine Bildverbindung frei. Es störte ihn nicht, dass der andere ihn inmitten des silbrigen Nebels der Pilotensphäre sehen würde - mochte er sich seinen Teil über diese Umgebung und Technologie denken.
    Im Gegenzug entstand ein holografisches Abbild des Kommandanten. Sofort fiel auf, dass die Spitze seines Schnabels fehlte. Der Schnabelkamm lief in einer Bruchkante aus, die düsterrot und gezackt ein erschreckendes Bild abgab. Auch der knöcherne, mit Stacheln besetzte Nackenschild war sichtlich in Mitleidenschaft gezogen. An der rechten Seite wies er ein faustgroßes Loch auf, von dessen Rändern Hautlappen hingen.
    »Ich habe von dir gehört«, sagte Kardo Tarba. »Du bist Rekner Lurrio.«
    Der Kommandant des KegelstumpfGeschwaders stieß zischend die Luft aus seinem abgebrochenen Schnabelfortsatz aus. »Mein Ruf eilt mir voraus.«
    »Die Berichte über deine Kämpfe sind legendär. Ebenso wie diejenigen über dein Überleben. Jeder andere mit diesen Verletzungen wäre längst tot.«
    »Offenbar wollte VATROX-VAMU, dass ich zurückbleibe, weil ich noch etwas zu erledigen habe. Vielleicht bin ich ja einer seiner Begünstigten. Wie du!«
    »Höre ich Skepsis aus deinen letzten Worten?«
    »Ich weiß nicht, was du zu hören in der Lage bist. Meine Ohren jedenfalls funktionieren gut. Ebenso wie mein Verstand. Sollen wir diese Feinde entkommen lassen, die VATROX-VAMU zu vernichten befohlen hat?«
    Icho Tolot, der das Gespräch verfolgte, ohne von dem Kommandanten entdeckt werden zu können, fühlte, dass die Situation auf Messers Schneide stand. Wie würde sich sein Vasall aus diesem Dilemma winden? Oder musste seine Mission im Gegensatz zu derjenigen des Haluters als gescheitert angesehen werden?
    »VATROX-VAMU hat uns die Ehre als Richtlinie gegeben«, erwiderte Tarba ungerührt. »Ihr muss sich alles andere unterordnen. Er verabscheut ein Gemetzel an wehrlosen Feinden.«
    »Er weiß, dass die Zeit des Endes gekommen ist. Die Entscheidung steht bevor. Oder sie hat schon längst begonnen.«
    Kardo Tarba trat einen Schritt vor. Das nebelartige Gespinst in Innern der Pilotensphäre floss über seinen Körper und verwirbelte. Als er die Arme hob, schien ein Nebelfaden daran festzuhängen und vollzog die Bewegung mit. »Glaubst du an die Ehre, die VATROX- VAMU uns gebot?«
    »Könnte ich die Grundlage meines Volkes und meines Lebens verleugnen?«
    »Wie kannst du dann zweifeln, dass dieses Gefecht ...«
    »Es ist eine Frage der Interpretation! Und ich beurteile die Lage wohl anders als du. Und da du nur ... irgendwer bist und ich der Kommandant dieses Geschwaders, beende ich hiermit dieses Gespräch. Ich mache dich persönlich für jedes Schlachtlicht verantwortlich, das durch diese vollkommen unnötige Unterbrechung entkommen ist.«
    Die holografische
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