Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2576 - Tor nach Terra

2576 - Tor nach Terra

Titel: 2576 - Tor nach Terra
Autoren: Rainer Castor
Vom Netzwerk:
Abständen dazu fähig war. Hinzu kam, dass er auf

eine maximale Masse von »zehn Gramm« beschränkt war.
    Und diese Menge konnte selbst er nur begrenzt stabilisieren, ergänzte der Extrasinn. Nach zehn Tagen musste die Psi-Materie explodieren.
    Auch beim natürlichen Psionischen Netz des Multiversums gingen terranische Wissenschaftler von

»Teilverstofflichungen« aus - abhängig von der lokalen Energiekonzentration -, mithin der Bildung

von Hyper- oder Psi-Materie.
    Gesichert war inzwischen, dass es Verbindungen zwischen Psi-Materie und Eiris gab - laut ES

bezeichnete Eiris »raumzeitliche Stabilisierungsenergie«, wozu auch »positive energetische

Substanz paranormaler Natur« zählte.
    Hinzu kamen die in vielerlei Hinsicht noch unverstandenen Verbindungen zwischen Psi-Materie

und Vitalenergie - der »lebensspendenden« Energieform im UHF- Bereich - sowie, daraus folgend, zu

den On-Biophoren allgemein und ihren »Oberschwingungen«.
    Aber in dieser Hinsicht steht die Forschung immer noch erst am Anfang ... Laut fragte

ich: »Könnte es spontan deflagrieren oder gar vorzeitig detonieren?«
    »Das wiederum vermutlich nicht.« Uturan Kook wiegte den Kopf und antwortete bedächtig: »Aber

auch so ist es eine immense Gefahr. Das Feuerauge muss nicht mal teilweise oder ganz in der Sonne

zu deren Zündung versetzt werden, weil auch die Hyperemissionen nicht ohne Wirkung bleiben.

Stichwort Psi-Sturm und alles, was damit verbunden ist.«
    »Verstehe.«
    Nebenan pfiff Gucky schrill. »Gefällt mir überhaupt nicht.«
    Normale Deflagration von Psi-Materie führte beim Paratau zur zeitlich begrenzten Ausbildung

von Parakräften, wie sie weiland die Kartanin genutzt hatten, spontane Deflagration dagegen zur

explosionsartigen kompletten Freisetzung der im Paratau gespeicherten Energie, meist verbunden

mit starken Psi-Stürmen.
    Gerade das Beispiel Paratau zeigt, dachte ich, dass Psi-Materie von Parabegabten

beherrscht und vielfältig genutzt werden kann. Je mehr Psi-Materie, desto stärker muss der

Parabegabte allerdings sein. Oder er muss mit anderen in einem Parablock die eigenen Kräfte

potenzieren.
    Perry war mit seinem von ES zur Verfügung gestellten Controller zwar der Zugriff auf die

stabile Psi-Materie der im Polyport-Hof DARASTO erhaltenen drei Boxen gelungen - zweimal die

winzige Menge von 5,4 Pikogramm, einmal eine Ballung von zehn Gramm -, doch gegen die Feueraugen,

die beim Handelsstern FATICO erschienen waren, hatte nicht einmal der Controller geholfen.
    Möglicherweise hätten somit selbst Parabegabte ziemliche Probleme.
    Der Logiksektor bestätigte: Davon ist auszugehen.
    Ich dachte an die bunten, nur zwei Zentimeter großen »Glasmurmeln«, in denen Perry vor dem

Angriff gegen die Frequenz-Monarchie jeweils die Menge von einem Femtogramm programmiert hatte.

Spontan freigesetzt entsprach dieses Femtogramm einem Energiegehalt von 1,54 mal zehn hoch

zweiundzwanzig Joule.
    Was Psi-Materie plus Parabegabung erreichen können, raunte der Extrasinn, hat das

Konzept Lloyd/Tschubai bei Hibernation-6 gezeigt, als es ihm gelang, das Distribut-Depot LORRAND

um zwei Milliarden Kilometer zu versetzen. Er selbst war dabei nur der Katalysator, der die

Energie der zuvor gezündeten Psi-Materie kanalisierte. Ohne diese wäre es ihm nicht gelungen! Und

andererseits konnte er sie auf diese Weise nur deshalb gezielt nutzen, weil es sich bei ihm um

ein Konzept handelt.
    Ich nickte unwillkürlich. Dennoch hat es ihn fast überfordert. Womit sich die Frage stellt,

wie viele starke Parabegabte zur Beherrschung von mehr als einem Kilogramm höchst instabiler

Psi-Materie nötig sind, wenn seinerzeit ein Supermutant wie Corello nur mit zehn Gramm

zurechtkam?
    Mehr, als zur Verfügung stehen ...
    Der Siganese seufzte. »Mit Blick auf die mit Psi-Stürmen häufig verbundenen pararealen

Phänomene fürchte ich, dass nicht einmal mehr oder weniger heftige Strangeness-Effekte

ausgeschlossen werden können.«
    Strangeness-Effekte - damit bezeichneten wir mangels besserer Bezeichnung alle

Phänomene, die durch den Konflikt zweier unterschiedlicher Strangeness-Werte auftraten. Unser

Universum hatte hierbei per definitionem den Standardwert null und andere Universen positive

Werte zwischen null und eins. Überlappten sich zwei Universen, konkurrierte die Strangeness und

glich sich allmählich dem Standardwert an; die dabei auftretenden Strangeness-Effekte zeigten

sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher